Medizin, Psychologie, Psychotherapie & Supervision

Die DGTD steht für ein Fach­spezi­fisches Netzwerk

Wissensvermittlung und Unterstützung im Umgang mit traumatisierten Personen für Berufsgruppen in der Medizin, Psychologie und Psychotherapie

Häufig mangelt es in der Medizin, Psychologie und Psychotherapie an Kapazitäten und spezifischen Qualifikationen, um angemessen auf die komplexen Fallkonstellationen mit Traumahintergrund zu reagieren. Studien zeigen, dass nur ein geringer Prozentsatz der Absolventen über eine traumaspezifische Weiterbildung verfügt – oft nicht mehr als 10 bis 15 Prozent. Diese Lücke in der Ausbildung und Weiterbildung kann dazu führen, dass sich Fachkräfte überfordert fühlen. Wir möchten helfen, diese Herausforderungen zu bewältigen und die Arbeit in der Traumatherapie zu erleichtern.

Wir sehen die Herausforderungen, vor denen Psychologinnen und Psychologen, Ärztinnen und Ärzte, Pflege- und Rettungskräfte tagtäglich im Berufsleben stehen. Insbesondere, wenn es um belastende, oftmals mit einem Trauma zusammenhängende Themen, wie Suizidalität, Selbstverletzung, Sucht, sexuellen Missbrauch, Gewalt oder Krieg geht, benötigen Fachkräfte aus den Bereichen Medizin und Psychologie fachlichen und emotionalen Support sowie Supervision. In diesen spezifischen Szenarien begegnen uns häufig Betroffene mit posttraumatischen und dissoziativen Störungsbildern. Wir sehen traumatisierte Personen nicht nur in Notaufnahmen und Traumaambulanzen, sondern auch in Allgemeinarztpraxen, Onkologie, Gynäkologie, Geburtshilfe und Pädiatrie sowie vielen anderen Einrichtungen der Patientenversorgung. Eine besondere Herausforderung stellen Traumafolgestörungen auch in der Paar- und Sexualtherapie dar.

Diagnostik

Mit unseren Tagungen, Arbeitsgruppen und unserem Netzwerk leisten wir wertvolle Hilfestellung zur Verbesserung von Diagnostik und Therapie im Traumabereich: nicht alle Menschen, die ein schwerwiegendes Ereignis erleben, entwickeln eine PTBS. Andererseits haben viele Patienten und Patientinnen mit anderen Diagnosen, wie z.B. schizoaffektiver Störung, chronischer Schmerzstörung, rezidivierender Depression oder psychosomatischen Erkrankungen, einen Traumahintergrund. Funktionale Störungen ohne organischen Befund, wie funktionale Bewegungs-, Wahrnehmungs- oder Sprechstörungen werden oft nicht oder spät als dissoziative Störungen diagnostiziert und behandelt.

Therapie

Traumatische Erfahrungen in der Lebensgeschichte und der Herkunftsfamilie können im Alltag massive Symptome, einen hohen Leidensdruck und eine starke Einschränkung der Lebensqualität verursachen. Sie können aktuelle Beziehungen überschatten und den Aufbau eines sicheren sozialen Netzes erschweren oder unmöglich machen. Bindungstraumatisierungen und das frühere Erleben sexualisierter Gewalt können in Paarbeziehungen dissoziative Symptome auslösen - gerade dann, wenn sich Betroffene eigentlich nach Nähe und Verbundenheit sehnen.

Wir ermutigen psychologisch und medizinisch Tätige zur traumaspezifischen Weiterbildung und Behandlung von traumatisierten Menschen mit traumaspezifischen Behandlungstechniken, wie EMDR, Screentechnik, Brainspotting, NET etc. Das Berücksichtigen bindungsorientierter Therapieverfahren ist uns ebenfalls sehr wichtig. Hier bieten unsere Tagungen, Arbeitsgruppen und Netzwerke Möglichkeiten des Austauschs und der gegenseitigen Unterstützung.

Begutachtung

Psychologische und ärztliche Berufsgruppen in der Psychotherapie und Psychiatrie sind u.a. auch in der Begutachtung z.B. von Unfallopfern oder Opfern von Gewaltverbrechen sowie von Tätern und Täterinnen gefragt. Hier ist die Kenntnis von verschiedenen Traumafolgestörungen (PTBS, kPTBS) und Dissoziation Voraussetzung einer fundierten Begutachtung.

Supervision

Supervision als berufliche Beratung unterstützt einzelne Fachkräfte und Teams, z.B. in klinischen und sozialen Arbeitsfeldern dabei, sowohl Strukturen als auch Falldynamiken und Prozesse qualifiziert zu reflektieren. Das Wissen über dissoziative und andere Phänomenen als mögliche Traumafolgen erweitert das eigene Verständnis möglicher Zusammenhänge und damit auch die eigenen Handlungsmöglichkeiten als Fachkraft.

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Austausch auf Augenhöhe

In der DGTD pflegen wir den fundierten und fallspezifischen Austausch unter Fachleuten.

Berufsgruppen in Medizin, Psychologie und Psychotherapie müssen gut geschult sein, um die Anzeichen von PTBS und Dissoziation zu erkennen und angemessen darauf reagieren zu können. Ein fundiertes Verständnis der psychologischen und körperlichen Auswirkungen von Trauma ist entscheidend für die wirksame Behandlung und Unterstützung der Betroffenen. In der DGTD erarbeiten wir interdisziplinär genau dieses Verständnis.

Dr. med. Harald Schickedanz
Ärztlicher Direktor, Facharzt für Innere und Psychotherapeutische Medizin, Sportmedizin

Veranstaltungshinweise

Tauschen Sie sich in Supervisionen aus oder besuchen Sie spannende  Fortbildungsveranstaltungen für Mediziner, Psychologen und Psychotherapeuten.

Titelmotiv Skillstraining bei Dissoziativer Identitätsstörung und Trauma

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Freitag
21
März 2025
21.03.2025 - 22.03.2025

10 Module zur Bewältigung von Innen- und Außenproblemen bei DIS.

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28.03.2025 - 29.03.2025

Ellert Nijenhuis, PhD, Aufbauseminar

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Titelmotiv Suzette Boon PhD.: Die Behandlung der traumatischen Erinnerung <small>- Phase 2 der Traumatherapie </small>

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Mai 2025
16.05.2025 09:30 - 17:30

Erinnern, Tolerieren, Verarbeiten und Integrieren überwältigender vergangener Ereignisse. 

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