Pädagogik & Sozialarbeit

Kinderschutz und Hilfe für Betroffene, wo es am dringendsten ist

Sensibilisierung und Unterstützung im Umgang mit traumatisierten Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen für Tätige in Sozialer Arbeit, Erziehung sowie Sozial- und Heilpädagogik.

In ihrer täglichen Arbeit stehen Pädagoginnen und Pädagogen sowie Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter vor der Herausforderung, Kinder, Jugendliche und Erwachsene zu unterstützen, die oft traumatische Erlebnisse hinter sich haben. Mit einem fundierten Verständnis von Trauma und Dissoziation können die Bedürfnisse dieser Menschen besser erkannt und ihnen effektiv geholfen werden. Durch den fachlichen Austausch in der DGTD können Fachkräfte nicht nur die unmittelbaren Symptome besser verstehen, sondern auch langfristige Strategien entwickeln, um die Resilienz und das Wohlbefinden der Betroffenen zu fördern.

Tätige aus Sozialarbeit und Pädagogik kommen in verschiedenen Situationen mit Trauma und Dissoziation in Berührung, da sie häufig mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen arbeiten, die traumatisierende Erlebnisse hatten. Hier sind einige spezifische Szenarien:

Hebammen und Frühe Hilfen

Unerwartet schwere und komplizierte Geburten können traumatisierend wirken Traumatisierte und dissoziative Eltern können von ihren Babys getriggert werden. Sie benötigen womöglich zusätzliche Hilfe, um eine sichere Bindung zu ihrem Baby herzustellen und den Bedürfnissen ihres Babys gerecht zu werden.

Kindertagestätten und Kindergarten

Kinder, die Gewalt, Vernachlässigung oder Missbrauch in der Familie ausgesetzt sind können in Kindertagesstätten und Kindergarten auffälliges Verhalten zeigen. Ein sensibilisiertes und aufmerksames Team kann bei Hinweisen auf Kindswohlgefährdung helfend eingreifen.

Familiäre Probleme

Häusliche Gewalt

Kinder, die häusliche Gewalt (mit-)erleben, zeigen oft traumatische und dissoziative Symptome.

Vernachlässigung

Auch Vernachlässigung kann traumatisierend wirken und dissoziative Symptome nach sich ziehen.

Flüchtlings­kinder

Traumatische Erlebnisse vor, während und nach der Flucht: Viele Flüchtlingskinder haben Krieg, Verfolgung, Flucht und Verluste erlebt, was zu Traumafolgestörungen und dissoziativen Symptomen führen kann.

Unfälle und Gewaltvorfälle

Nach Unfällen oder gewaltsamen Vorfällen in Schule oder Freizeit können betroffene Kinder und Jugendliche traumatische Reaktionen zeigen.

Kinder­schutz­fälle

Missbrauch und Vernachlässigung

Mitarbeiter der Sozialarbeit und Sozialpädogogik, die mit Fällen von Kindesmissbrauch oder -vernachlässigung arbeiten, begegnen häufig traumatisierten und dissoziierten Kindern.

Arbeit mit Familien

Häusliche Gewalt

Sozialarbeiter, die Familien unterstützen, kommen oft mit Opfern häuslicher Gewalt in Kontakt, die traumatische und dissoziative Symptome zeigen.

Trennung und Scheidung

Kinder und Erwachsene, die Trennung, Scheidung und zermürbende Sorgerechtsstreits erleben, können traumatisiert sein und dissoziieren.

Obdach­losigkeit und Armut

Lebensumstände

Menschen in prekären Lebensumständen, wie Obdachlosigkeit oder extreme Armut, haben häufig traumatische Erfahrungen und dissoziative Symptome 

Krisen­inter­vention

Suizidprävention

Sozialarbeiter in der Krisenintervention treffen oft auf Menschen in akuten emotionalen Krisen, die traumatisiert sind und dissoziative Symptome aufweisen

Schulische Heraus­for­de­rungen

Mobbing: Schülerinnen und Schüler, die Mobbing erleben, können traumatisiert sein und dissoziative Symptome entwickeln.

Schulpsychologischer Dienst, Schulsozialarbeit und Lehrkräfte sollten für möglicherweise traumabedingtes auffälliges Verhalten bei Schülerinnen und Schülern sensibilisiert sein und eine Anlaufstelle bieten.

Die Schule ist ein wesentlicher Lernort für Kinder und Jugendliche. Respekt, Gewaltfreiheit, Unterrichtseinheiten zu “schlechten Geheimnissen”, Aufklärung, Thematisierung sexueller Selbstbestimmung u.ä. können bei Kindern und Jugenlichen mit traumtisierenden Erfahrungen ein Verständnis für ihre Erlebnisse fördern und das Wissen vermitteln, dass Hilfe verfügbar ist.

    DGTD e.V. – Pädagogik & Sozialarbeit birgit_hoebeler_gilhaus2

    Verhalten verstehen, Muster therapieren

    Im Schulalltag erlebe ich als Heilpädagogin bei Betroffenen scheinbar unlogisches Verhalten. In der DGTD ergründen wir das logische Muster dahinter.

    In solchen Situationen ist es wichtig, dass wir Pädagogen und Sozialarbeiter die Anzeichen von Trauma und Dissoziation erkennen und angemessen darauf reagieren. In der DGTD nutze ich spezialisierte Schulungen und einen kollegialen Austausch über die psychischen und emotionalen Bedürfnisse der Betroffenen.

    Birgit Höbeler-Gilhaus
    Dipl. Heilpädagogin
     

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