Pflege & Therapie

Wirksam behandeln durch Empathie und Verständnis

Die DGTD vermittelt fundiertes Wissen und fachlichen Austausch für Pflegende, Beratende sowie Tätige in Kreativ- und begleitenden Therapien zum besseren Verständnis und Behandlung von Menschen, die unter posttraumatischen Belastungsstörungen und Dissoziation leiden.

In der Krankenpflege, begleitenden und kreativen Therapien unterschiedlichster Art begegnen wir häufiger, als allgemein angenommen, traumatisierten und dissoziativen Menschen. Hier ist es wichtig, die Traumasymptomatik früh zu erkennen, angemessen zu reagieren, mit Verantwortlichen in der medizinischen Versorgung und Psychotherapie fachspezifisch zu kommunizieren, um individuelle Pflege- und Therapiepläne zu entwickeln. Auf diese Weise können Patientinnen und Patienten in geschützter Umgebung lernen, mit den traumatisierenden Erfahrungen umzugehen. Retraumatisierung wird so vermieden, Resilienz und Selbstwirksamkeit werden gestärkt.

Pflegepersonal und Therapeut*innen aus kreativen, sozialen und anderen begleitenden Therapien kommen in einer Vielzahl von Situationen mit Trauma und Dissoziation in Berührung, oft im Rahmen ihrer täglichen Arbeit im Gesundheitswesen.

Pflege

In verschiedensten Settings können Pflegekräfte auf Patienten mit Symptomen einer Traumatisierung treffen. Ob Notaufnahme, ITS, Onkologische und Palliativstationen, psychiatrische Stationen, Kinderstationen, Rehaeinrichtungen oder in der Geriatrie - Traumafolgesymptome können versteckt oder offensichtlich zu Tage treten und innerhalb der Pflegebeziehung eine wichtige Rolle spielen. Hier ist es entscheidend, ob sie als solche erkannt und berücksichtigt werden, oder nicht.
Auf Neonatologiestationen und in der Geburtshilfe ist ein traumasensibler Umgang mit Gebärenden und Geborenen wichtig, um Traumatisierungen durch Geburtskomplikationen zu vermeiden und einen guten Start ins Leben zu ermöglichen.

Körperorientierte Therapien und Angebote

Traumatisierte Menschen haben häufig ein zwiegespaltenes Verhältnis zu ihrem Körper, bin hin zu dissoziativen Phänomenen. Trauma kann als eine Dysregulation des Autonomen Nervensystems verstanden werden. Deshalb können körperorientierte Verfahren eine gute Ergänzung in der Traumabehandlung darstellen. Dies reicht von traumasensiblem Yoga und Qi Gong über Achtsamkeitsübungen bin hin zu EMDR, Somatic Experiencing und PEP (Klopftechniken).

Kunst- und Kreativtherapien

Gerade für traumatisierte Menschen ist es häufig schwierig, Erlebtes in Worte zu fassen. Oft helfen kreative Ausdrucksmöglichkeiten, überhaupt einen Zugang sowohl zurm erlebten Schrecken als auch zu vorhandenen Ressourcen zu finden und darzustellen. Kreatives Tun unterstützt das Erleben von Selbstwirksamkeit und kann dabei helfen, Abgespaltenes sichtbar werden zu lassen. Ein Verständnis für Symptome von Traumafolgestörungen kann dabei von großem Nutzen sein.

Sozio- und Ergotherapie

Traumatisierte Menschen haben oft vielfältige Probleme im alltäglichen Leben und im Beruf. Ein Verständnis für Traumafolgestörungen und deren Symptome im Alltag verbessert die Therapieplanung und die Erfolgswahrscheinlichkeit ausgesuchter Maßnahmen.

DGTD e.V. – Pflege & Therapie lisa-montag3_dsc5142

Fachübergreifend an einem Strang ziehen

In der DGTD analysieren wir nicht nur Symptome, sondern erörtern auch die erfolgversprechendsten Heilungsansätze.

Als Gesundheits- und Krankenpflegerin muss ich in der Lage sein, Symptome von Trauma und Dissoziation zu erkennen und angemessen darauf zu reagieren. Dank der DGTD helfen mir dabei besondere Schulungen in Trauma-informierter Pflege und meine Sensibilisierung für die psychischen Bedürfnisse der Patienten. In der DGTD schätze ich vor allem den unkomplizierten Austausch mit Psychologen, Psychiatern und anderen Fachleuten.

Lisa Montag
Gesundheits- und Krankenpflegerin, Traumafachberaterin

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