Samstag, 15. Juni 2013
09.30 – 10.00 Uhr
Traumatisierte Paare und ihre Kinder - Auswirkungen auf Bindung und Entwicklung
Karl Heinz Brisch
Abstract:
Wenn Partner an unverarbeiteten Traumata leiden, können sie sich wechselseitig triggern und großen Stress bereiten, der nicht selten zu Eskalationen, Gewalt und Abbruch der Beziehung führt. Sind in diesem dynamischen, oft sehr stressvollen Auseinandersetzungen der Partner Kinder beteiligt, etwa als Zeugen von heftigen Auseinandersetzungen zwischen den Eltern, häuslicher Gewalt und Verletzungen, ist dies für sie extrem bedrohlich und wirkt sich sehr negativ auf die Gehirnentwicklung, die Affekt- und Stressregulation, Empathiefähigkeit sowie auf die Bindungsentwicklung aus. Es sind die körperlichen, sozialen und emotionalen Entwicklungsbereiche des Kindes betroffen. Nach der Trennung der Eltern gehen die Angst machenden Erfahrungen der Kinder in der Regel weiter, so dass alle Beteiligten dringend therapeutische Hilfe benötigen. Im Vortrag werden die Ursachen sowie die Möglichkeiten der Therapie für Eltern und Kinder unter diesen Bedingungen beispielhaft dargestellt.
Siehe auch Workshop Nr. 10
Kurzbiographie
10.00 – 10.30 Uhr
Kampf um Anerkennung - Gewalt in der Partnerschaft
Marga Löwer-Hirsch
Abstract:
Je länger man sich in die Geschichte der Menschheit, in den Zustand des Menschseins und das Miteinander von Menschen vertieft, desto wundersamer ist es, dass es bei all den ungeheuerlichen Gräueltaten, Grausamkeiten und Kriegen immer noch möglich scheint, mit dem Anderen im Frieden zu leben, zu lieben sowie Liebe mit Ärger, Wut und Zorn in Einklang zu bringen. In der Ehe und Partnerschaft als kleinster Zelle des Miteinanders im Gemeinwesen der Menschen werden Tag und Nacht die Freuden und der Schrecken des Ringens um Krieg und Frieden durchlebt - in den einen Partnerschaften erträglich, in den anderen in einem zerstörerischen gegenseitigen Vernichtungskampf. Das Spektrum ist breit und fließend.
Kurzbiographie
10.30 – 11.00 Uhr
Häusliche Gewalt und Kindeswohl – Möglichkeiten und Grenzen familiengerichtlicher und jugendhilferechtlicher Interventionen
Prof. Dr. Ludwig Salgo
Abstract:
Individuell und gesellschaftlich steht beim Umgang der Justiz mit Traumatisierungen sehr viel auf dem Spiel. Häusliche Gewalt ist Kindeswohlgefährdung. Diese Botschaft scheint in Deutschland bei den politisch Verantwortlichen, teilweise aber auch bei den beruflich mit dieser Thematik befassten Professionellen noch nicht genügend in der Tragweite angekommen zu sein. Die Hilfsangebote für traumatisierte Kinder und Jugendliche müssen mehr Aufmerksamkeit erhalten. Im Kompetenzprofil der Fachkräfte muss die Sensibilität für die Situation von traumatisierten Kindern und Jugendlichen einen höheren Stellenwert erhalten.
Siehe auch Workshop Nr. 11
Kurzbiographie
14.00 – 15.30 Uhr
Workshop 10 => Session C
Therapeutische Hilfen für traumatisierte Paare mit ihren Kindern
Karl Heinz Brisch
Abstract:
Anhand von Fallbeispielen wird das therapeutische Vorgehen erläutert, wenn die Eltern ungelöste traumatische Erfahrungen auf der Paarebene inszenieren und hierdurch die Kinder in der Eltern-Kind-Beziehung traumatisiert werden. Es werden die besonderen Schwierigkeiten besprochen, wenn die Bindungspersonen, die für Schutz und Sicherheit stehen sollten, durch ihr Verhalten in der Paarbeziehung ihren Kindern Angst machen und dadurch zu einer Quelle von Bedrohung und nicht zu einem Hafen von Sicherheit werden. Die Teilnehmer können eigene Fallbeispiele einbringen und das therapeutische Vorgehen diskutieren.
Siehe auch Vortrag am Samstagvormittag
Kurzbiographie
14.00 – 15.30 Uhr
Workshop 11 => Session C
Häusliche Gewalt und Kindeswohl – Möglichkeiten und Grenzen familiengerichtlicher und jugendhilferechtlicher Interventionen
Prof. Dr. Ludwig Salgo
Abstract:
Individuell und gesellschaftlich steht beim Umgang der Justiz mit Traumatisierungen sehr viel auf dem Spiel. Häusliche Gewalt ist Kindeswohlgefährdung. Diese Botschaft scheint in Deutschland bei den politisch Verantwortlichen, teilweise aber auch bei den beruflich mit dieser Thematik befassten Professionellen noch nicht genügend in der Tragweite angekommen zu sein. Die Hilfsangebote für traumatisierte Kinder und Jugendliche müssen mehr Aufmerksamkeit erhalten. Im Kompetenzprofil der Fachkräfte muss die Sensibilität für die Situation von traumatisierten Kindern und Jugendlichen einen höheren Stellenwert erhalten.
Siehe auch Vortrag am Samstagvormittag
Kurzbiographie
14.00 – 15.30 Uhr
Workshop 12 => Session C
Familiäre Traumatisierungen aber auch hilfreiche Personen – Der Versuch einer Verortung im Lebensfluss
Maria Heller
Abstract:
Die Kunsttherapie bietet die Möglichkeit, innere Prozesse zu externalisieren und damit Distanz zu schaffen zu dem, was noch nicht verarbeitet ist und noch nicht als vergangenes Geschehen abgespeichert werden konnte. Wenn es gelingt, belastende Ereignisse in der Lebensgeschichte zu verorten und in einen zeitlichen Zusammenhang zu bringen, bewirkt dies eine Strukturierung des inneren Chaos und kann bereits zur Entlastung beitragen. An Bildbeispielen aus der Gruppen-Kunsttherapie einer Suchtklinik soll eine Methode erörtert werden, die vor allem familiären Traumatisierungen einen Platz im Lebensfluss gibt und gleichzeitig Personen und Umstände herausarbeitet, die wichtige Ressourcen darstellten. Eine abstrakte Symbolisierung der traumatischen Ereignisse vermeidet die Gefahr einer Retraumatisierung.
Kurzbiographie
14.00 – 15.30 Uhr
Workshop 13 => Session C
Zerstörerische Bindungen auflösen: Fallgeschichte eines Zwillingsinzests.
Renate Stachetzki
Abstract:
Anhand einer Fallgeschichte, in deren Zentrum die destruktive Bindung zwischen einem Zwillingspaar steht, werden die therapeutischen Möglichkeiten bei anhaltend zerstörerischen Bindungen erörtert. Spezielle Beachtung haben dabei gemalte Bilder und Darstellungen einer inneren Landkarte aus der Therapiesituation, die wegweisend sind und wesentliche Zugangsmöglichkeiten darstellen.
Kurzbiographie
14.00 – 15.30 Uhr
Workshop 14 => Session C
Diagnose und Differentialdiagnose komplexer Traumafolgestörungen und dissoziativer Störungen
Ute Bluhm-Dietsche
Abstract:
Neben der klinischen Anamnese und Befunderhebung ist es hilfreich und in vielen Fällen auch notwendig zur Erfassung der Ausprägung traumaassoziierter, besonders dissoziativer Symptomatik und zur Diagnosestellung, zusätzliche strukturierte Diagnoseinstrumente einzusetzen. Im Workshop sollen sowohl Selbstbeurteilungsfragebögen als auch diagnostische Interviews vorgestellt und ihre Einsetzbarkeit und Aussagefähigkeit erläutert werden.
Kurzbiographie