DGTD Tagung 2024
Mein Körper gehört mir – Trauma, Dissoziation und Prostitution.
Mit dem Thema "Mein Körper gehört mir – Trauma, Dissoziation und Prostitution" widmet sich die DGTD Jahrestagung 2024 in Berlin einem heiklen und umstrittenen Thema.
Menschen, die gezwungen sind, ihren Körper zu verkaufen (Mädchen, Jungen und Frauen, deutlich seltener Männer) erleben häufig vor, während und nach dieser Tätigkeit emotionale, physische, sexuelle und soziale Gewalt. Durch die hiesige Gesetzeslage ist Deutschland zum "Bordell Europas" geworden und damit auch das Zielland von Menschenhandel. Wir wissen, dass nur ein sehr kleiner Teil der Menschen, die ihren Körper verkaufen, dies freiwillig und gerne tut – die überwiegende Mehrheit unter Zwang mit verheerenden Folgen für die emotionale, körperliche und soziale Gesundheit. Sexkauf verletzt deshalb aus unserer Sicht das Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit und die Menschenwürde und sollte daher verboten werden.
Der Ausstieg aus der Zwangsprostitution ist eher die Ausnahme und benötigt häufig ein intensives Engagement der Behandler*innen und des Unterstützungssystems. Oft genug scheitert dieser Prozess an der schieren Gewalt des Tätersystems und der Täterloyalität der Betroffenen.
Die DGTD möchte mit dieser Tagung bewusst Stellung beziehen und für Deutschland das bewährte Nordische Modell unserer Nachbarländer diskutieren. Wir hoffen, mit unseren kompetenten Referent*innen Ihr Interesse und vielleicht auch Ihre Mithilfe bei diesem Menschenrechtsprojekt zu wecken.
Wir laden Sie, die Sie professionell mit traumatisierten Menschen arbeiten, zum Austausch ein in Podiumsdiskussionen, kreativen Workshops und auch in den Pausen mit Ihren Erfahrungen aus den unterschiedlichsten Berufsgruppen. Wie immer wird es auch Angebote über Trauma-, DIS- und Behandlungsthemen geben.
Wir freuen uns auf Sie und sind gespannt auf viele interessante Beiträge und Diskussionen. Darüber hinaus freuen wir uns mit Ihnen auch einen schönen gemeinsamen Abend verbringen zu können mit Essen, Sprechen und Tanzen (DISS-CO).
Dr. med. Harald Schickedanz,
1. Vorsitzender DGTD e.V.
Infos zur Veranstaltung
- Veranstaltungsbeginn
- 24.05.2024
- Veranstaltungsende
- 25.05.2024
- Anmeldeschluss
- 16.05.2024
- Veranstaltungsort
- martas Gästehäuser Hauptbahnhof BerlinHotel Rossi
- Anmeldelink
- www.conftool.net
-
Leider war es nicht möglich in der Umgebung des Tagungsortes Hotels für ein Angebot als Selbstabbucherkontingenten zu gewinnen. Aber es gibt eine Vielzahl an Möglichkeiten in der Nähe des Berliner Hauptbahnhofs eine Unterkunft zu finden.
Bitte bedenken Sie, dass die Tagung in der Pfingstwoche stattfinden wird. Darum buchen Sie bitte rechtzeitig ein Hotelzimmer.
Anmeldegebühr
Anmeldungen | Preis |
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DGTD Mitglieder | 250,00 € |
Nicht-DGTD Mitglieder | 320,00 € |
Ermäßigt Schüler, Azubis und Studenten (nur mit Nachweis) |
200,00 € |
Julia Bialek
Dipl. Pädagogin, Heilpraktikerin für Psychotherapie, Traumatherapeugin (SEP) Traumapädagogin / Traumafachberaterin, systemische Familientherapeutin. Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Lektorin an der Universität Bremen im Studiengang "Inklusive Pädagogik", Traumapädagogische Fort- und Weiterbildungen, Fachbuchautorin, langjährige Tätigkeit in unterschiedlichen psychosozialen Handlungsfeldern.
Liane Bissinger
Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe
Jahrgang 1957; Studium in München; Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe, Ärztin für Naturheilverfahren; 1996 – 2000 Frauenärztin in einer Einrichtung der Gesundheitsbehörde in Hamburg für Menschen in der Prostitution ("Zentrale Beratungsstelle"); 2003 – 2021 frauenärztliche Gemeinschaftspraxis in München; seit 2016 Engagement für die Abschaffung der Prostitution; 2021 Sachverständige bei der Anhörung zu Prostitution im Bayerischen Landtag.
Leni Breymaier
Leni Breymaier wurde am 26. April 1960 in Ulm geboren und ist verheiratet.
1976/82 Ausbildung und Tätigkeit als Einzelhandelskauffrau; Jugendvertreterin, Betriebsrätin, Mitgl. Gesamtbetriebsrat bei Horten. 1982/2002 Gewerkschaftssekretärin bei DAG und ÖTV in Mannheim, Göppingen und Stuttgart; 2002/07 stellv. Vors. des DGB Baden-Württemberg; 2007/16 ver.di-Landesbezirksleiterin Baden-Württemberg. Seit 1982 SPD-Mitgl., 2016/18 Landesvors. SPD Baden-Württemberg, 2017/21 Mitgl. SPD-Parteivorst. 2008/16 Schöffin am Verfassungsgerichtshof Baden-Württemberg (vorm. Staatsgerichtshof). Gründungs- und Vorstandsmitgl. SISTERS – für den Ausstieg aus der Prostitution! e. V. – MdB seit Okt. 2017; ab 2018 Mitgl. Fraktionsvorstand, ab 2021 Sprecherin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend der SPD-Bundestagsfraktion.
Kajsa Ekis Ekman
author and journalist
Kajsa Ekis Ekman is a Swedish author and journalist, born 1980 in Stockholm, Sweden. She is the author of several works about the financial crisis, women's rights and trafficking. She writes for the culture section of the Swedish major daily Aftonbladet and has also been published internationally in the Guardian, Le Monde Diplomatique and Feminist Current. She was named the Swedish-Greek of the Year 2015, awarded the Sara Lidman Prize in 2015 and the Lenin Prize in 2020. She has a Master in Literature Studies and Journalism from Södertörn University and Journalisthögskolan in Stockholm, respectively. She has founded various activist groups such as the climate action alliance Klimax and Swedish Feminist No To Surrogacy.
Ekman is the author of four books. Her book Being and Being Bought – Prostitution, Surrogacy and the Split Self (Spinifex, 2013) has been translated into four languages compares the sex industry and the surrogacy industry, and how they both commodify women's bodies. She has given more than a thousand lectures internationally on the topic, including Sydney Festival of Dangerous Ideas, The European Parliament, Parliament of France, Chamber of Deputees in Mexico, Cuban Institute of Sexuality CENESEX, Serbian Woman's Festival, Massachusetts Turn Off the Red Light Campaign, Battle of Ideas UK, the Swedish Police Force, Universidad Complutense de Madrid and Universidad de Alicante.
Her book Stolen Spring (Kedros, 2014) describes how the eurocrisis affected the Greek economy, was a bestseller in Greece and won her the award Swedish-Greek of the Year 2014. Her Ted Talk "Everybody Speaks About Capitalism, But What Is It?” has been viewed 232 000 times.
Her book On the Meaning of Sex (Polaris, 2021) has been translated into English and Spanish. It is a book that has been noted "the most debated book of the year” in Sweden, and has been number one on the list of most sold non-fiction books. (Adlibris) It is a critique of gender identity theory and the idealist definition of sex and gender as a personal choice rather than a material reality and a base of oppression in patriarchy.
Ekman has a global following due to her many lectures on prostitution and surrogacy around the world. She speaks and lectures in four languages and has appeared on several English-speaking podcasts and in conferences speaking on the book "On the Meaning of Sex”, including The Long Road to Equity for Women in Medicine at Stony Brook University, NY, Savage Minds Podcast and Engendered Podcast.

Prof. Dr. phil. habil. Silke Birgitta Gahleitner
Professorin für Klinische Psychologie und Sozialarbeit
Promotion in Klinischer Psychologie, Habilitation in den Erziehungswissenschaften, war langjährig als Sozialarbeiterin und Psychotherapeutin in sozialtherapeutischen Einrichtungen für traumatisierte Frauen und Kinder sowie in eigener Praxis tätig. Seit 2006 als Professorin für Klinische Psychologie und Sozialarbeit an der Alice Salomon Hochschule in Berlin tätig. Lehr- und Forschungsgebiete sind: Psychosoziale Diagnostik und Intervention, Professionelle Beziehungsgestaltung, Psychosoziale Traumatologie und qualitative Forschungsmethoden. Das Forschungsprojekt entstand aus einem 4-jährigen Gastaufenthalt an der Donau-Universität Krems
Marietta Hageney
Jahrgang 1961 – Studium der Oecotrophologie – Ausbildung Lösungsorientierte Beratung und Supervision – Trainerin Zürcher Ressourcen Modell
2018 bis heute Auf- und Ausbau der Beratungsstelle SOLWODI Baden-Württemberg, ein eigenständiger e.V. und unabhängiger Verein mit dem Schwerpunkt Ausstieg aus der Prostitution und Prävention.
Mitgründerin des DIAKA – Deutsches Institut für angewandte Kriminalitäts-Analyse – unterstützt Politik, Gesellschaft und Medien. Zu den Institutsgründenden gehören Sachverständige aus Politik, Kriminalpolizei und Rechtswissenschaft, Hilfsorganisationen und Menschenrechtsorganisationen, Betroffenenverbänden, Wirtschaft und Medien.
Mitinitiatorin der Forschungsarbeit "Sexkauf – Eine rechtliche und rechtsethische Untersuchung der Prostitution", Nomos Verlag 2023

Wolfgang Heide
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe.
Wolfgang Heide verfügt über eine langjährige Expertise in der Betreuung von Prostituierten in der Praxis sowie in den Beratungsstellen AMALIE (Mannheim) und ANNA (Heidelberg) Zusätzlich unterstützt er regelmäßig Sozialarbeiterinnen bei Streetwork-Aktivitäten im Bereich Prostitution. Er ist Referent zum Thema Prostitution bei nationalen und internationalen Veranstaltungen. Wolfgang Heide ist regelmäßig in verschiedenen Medien (TV, Print) präsent, um über das Thema Prostitution und andere humanitäre Brennpunkte zu sprechen und zu sensibilisieren. Er war 2016 Sachverständiger im Familienausschuß des Deutschen Bundestags. Darüber hinaus engagiert er sich ehrenamtlich für verschiedene NGOs wie Seawatch, Malteser int.; Humedica international. Als Berater der WHO war am Zertifizierungsprozess von NGOs beteiligt.
Sandra Krautscheid
Sandra Krautscheid wurde am 15.08.1961 in Neubeckum im Münsterland geboren. Ab 1982 Studium der katholischen Theologie in Bonn, Würzburg und Paderborn, anschließend Tätigkeit als Seelsorgerin im Erzbistum Köln. 1994 bis 1998 Tätigkeit in der Sozialarbeit als Beraterin für Spätaussiedler in Leverkusen. Ab 1998 Tätigkeit in der stationären Altenhilfe, ab 2000 als Einrichtungsleitung von zwei Pflegeheimen mit zusammen über 200 Plätzen. Hier Gewinn des PPM Innovationspreises 2011 für die Umsetzung eines psychobiographischen Pflegemodells mit dem Schwerpunkt an Demenz erkrankter Männer. Seit 2016 Tätigkeit als rechtliche Betreuerin mit einem Schwerpunkt für komplex traumatisierte Menschen und als Fachberaterin Psychotraumatologie in der Ausstiegsbegleitung für Betroffene organisierter sexualisierter Gewalt mit der Diagnose einer dissoziativen Identitätsstörung. Im Zusammenhang mit dieser Tätigkeit konnten zahlreiche Erfahrungen mit dem Aufbau und der Steuerung komplexer und umfangreicher Hilfesysteme gesammelt werden.
Dr. Petra Kriependorf
Psychologische Psychotherapeutin
ist Psychologische Psychotherapeutin, zertifizierte Traumatherapeutin (DeGPT) und Vorstandsmitglied in der DGTD. Leitende Psychologin in der Klinik für Neurologie und Psychotraumatologie im BG-Klinikum Duisburg. Langjährige therapeutische Erfahrung mit komplextraumatisierten und dissoziativen Patienten u.a. mit Schwerpunkt körperliche Erkrankungen (Herzerkrankung, Unfallfolgen, Wundheilungsstörungen). Vortrags- und Fortbildungstätigkeit für Polizei, Opferschutz, Jugendamt, Runder Tisch Gegen Häusliche Gewalt etc., Gutachterin.

Huschke Mau
Gründerin des „Netzwerk Ella“
Huschke Mau erlebte in ihrer Kindheit schwere Kindesmisshandlung. Später rutschte sie in die Prostitution ab. Mittlerweile hat sie ein geisteswissenschaftliches Studium absolviert und beendet gerade ihre Doktorarbeit. Sie klärt über Prostitution auf, ist Aktivistin für das Nordische Modell, Autorin und hat das "Netzwerk Ella" gegründet, eine Interessenvertretung für Frauen und Mädchen aus der Prostitution.
Lisa Montag
Geboren 1987, Gesundheits- und Krankenpflegerin, Fachkrankenschwester für Psychiatrie und Neurologie, Fachberaterin für Psychotraumatologie (SWK Chemnitz). Fünf Jahre Erfahrung in der Kinder- und Jugendpsychiatrie in Rostock, seit 2015 in der Klinik am Waldschlösschen Dresden tätig, seit 2021 als Pflegedienstleitung / Leitung Co-Therapie
Dr. med. Margarethe Philipp
Fachärztin für Neurologie und Psychiatrie, Psychotherapeutin (tiefenpsychologisch orientiert), spezielle Psychotraumatherapie (DeGPT)
Studium der Humanmedizin und Anthropologie in Gießen.
2000 bis 2012 Aufbau der Frauenstation für suchtkranke Straftäterinnen (§ 64 StGB) an der forensischen Klinik in Hadamar unter traumatherapeutischen Gesichtspunkten und Initiatorin der Frauenfachtagungen,
seit 2013 Oberärztin an der Tagesklinik und Institutsambulanz für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik in Dernbach, dort Aufbau der Traumatherapiegruppe; Gründungsmitglied der AG körperorientierte Verfahren in der Traumatherapie der DeGPT
Geprägt durch Dr. Hannelore Eibach, die den meditativen Tanz in die Psychotherapie integrierte, eigene Adaption des meditativen Tanzes an Psychotraumatherapie
Martina Rudolph
Fachärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Fachärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Traumatherapeutin (DeGPT, EMDRIA), (EMDR-) Supervisorin, Dozentin, Medizinische Sachverständige. Leitende Ärztin der Klinik am Waldschlößchen. Vorstandsmitglied der DGTD und der DGPM. Arbeitet seit über 15 Jahren mit schwersttraumatisierten Menschen, insbesondere mit Patient*innen mit schweren dissoziativen Störungen. Beschäftigt sich seit vielen Jahren mit den Hintergründen schwerer und organisierter Gewalterfahrungen.
Cathrin Schauer-Kelpin
verheiratet, 1 Tochter, 1 Enkelkind
Sie ist examinierte Krankenschwester, staatl. anerkannte Diplomsozialpädagogin/ Diplomsozialarbeiterin (FH) und geschäftsführender Vorstand von KARO e.V. Ebenso ist sie Vorstandsmitglied bei ECPAT Deutschland e.V.
Seit 28 Jahren arbeitet sie mit Betroffenen von Zwangsprostitution, Menschenhandel sowie sexualisierter und ritueller Gewalt. Sie hat zahlreche Projekte dazu ins Leben gerufen.
Weiterhin ist sie Autorin des Buches "Kinder auf dem Strich – Bericht von der deutsch-tschechischen Grenze", herausgegeben vom Deutschen Komitee für UNICEF und ECPAT Deutschland e.V. Ebenso hat sie zahlreiche Publikationen über die Arbeit von KARO e.V. sowie die Problemfelder Menschenhandel, Zwangsprostitution, sexuelle Ausbeutung von Kindern sowie Rituelle Gewalt veröffentlicht.
2002 bekam sie für ihr Engagement gegen Zwangsprostitution, Menschenhandel und sexuelle Ausbeutung von Kindern den Preis "Frauen Europas – Deutschland 2002" verliehen. 2005 und 2006 wurde sie nominiert für den Friedensnobelpreis im Rahmen des Projektes "1000 Frauen für den Friedensnobelpreis". Sie ist Vogtländerin des Jahres 2008, Ehrenmitglied des Frauennetzwerkes für Frieden und Katharina Botschafterin der Stadt Torgau- 2012. 2013 war sie nominiert für den Deutschen Engagement Preis und im September 2016 wurde KARO e.V. mit dem taz Panterpreis ausgezeichnet.
2018 wird Cathrin Schauer-Kelpin im Rahmen der startsocial-Kampagne MitMenschen als Mitmensch 2018 porträtiert und vom Landesfrauenrat Sachsen e.V. für den Engagementpreis 2018 nominiert.
Im Dezember 2018 erhielt sie den SchlussStrich-Preis 2019 für den effektiven Kampf gegen Kinderprostitution.
KARO e.V. erhielt 2021 den Schwarzkopf Million Chances Award.
Dr. med. Harald Schickedanz
Ärztlicher Direktor der DRV-Klinik Hüttenbühl, Bad Dürrheim
Jahrgang 1957, ist seit 1977 in Krankenhäusern angestellt tätig, seit 2016 als Ärztlicher Direktor der DRV-Klinik Hüttenbühl in Bad Dürrheim.
Als Internist, Psychosomatiker, Sportmediziner und Krankenhausbetriebswirt ist er leidenschaftlich interessiert an Veränderungs- und Heilungsprozessen in biologischen, psychischen und sozialen Feldern. In der Psychotraumatologie werden alle diese verschiedenen Perspektiven benötigt und gleichzeitig fokussiert.
Seit Mai 2021 erster Vorsitzender der DGTD e.V.
Dr. Brigitte Schmid-Hagenmeyer
psychologische Psychotherapeutin
arbeitet als psychologische Psychotherapeutin in eigner Kassenpraxis in Karlsruhe schwerpunktmäßig mit traumatisierten Menschen, auch mit Betroffenen von Prostitution, Zwangsprostitution und organisierter Kriminalität. Zudem ist sie Dozentin im Studiengang soziale Arbeit und Referentin für die Themen Prostitution und Pornographie.
Anna Schreiber
Diplom-Psychologin
1961 in Bayern geboren, ist Diplom-Psychologin und als approbierte Psychologische Psychotherapeutin in eigener Praxis in Karlsruhe tätig mit den Schwerpunkten Paardynamik, Sexualität und Traumatherapie. Sie hat zwei erwachsene Töchter und ist mehrfache Großmutter. In den 80er-Jahren, als junge Frau, verdiente sie zwei Jahre lang Geld mit Bezahlsex als Prostituierte und Domina. In ihrem 2019 erschienenen Buch "Körper sucht Seele", erklärt sie – anhand ihrer eigenen Geschichte – die psychodynamischen Zusammenhänge, die bei der Prostitution wirken.
Helmut Sporer
Kriminaloberrat a.D.
Ehemals Kriminalpolizei Augsburg
Bis zu seiner Pensionierung vor vier Jahren war Helmut Sporer seit 1990 knapp 30 Jahre lang bei der Kriminalpolizei in Augsburg tätig und hier fast durchgängig mit der Thematik Prostitution und Menschenhandel betraut. Knapp 14 Jahre war er als Ermittler unter anderem für die Überwachung der Prostitution zuständig und Sachbearbeiter für Ermittlungsverfahren im Bereich Menschenhandel, Zuhälterei und Organisierter Kriminalität. Danach war er über 15 Jahre Leiter eines Kommissariats, das u.a. für die Bekämpfung des Menschenhandels, sowie für die Überwachung der Prostitution zuständig ist. In dieser Zeit leitete er zahlreiche Ermittlungsverfahren und Einsätze, und hat die Auswirkungen der gesetzlichen Änderungen, wie auch der Veränderungen des Prostitutionsmarktes direkt erlebt.
Möglichkeiten zur Verbesserung der Verhältnisse in der Prostitution zeigte er in seinem 2010 verfassten strategischen Konzept "Der Augsburger Weg" auf.
2022 veröffentlichte er seinen analytischen Beitrag "Der neue Deutsche Weg – Für eine Neuordnung der Prostitutionsgesetzgebung".
Helmut Sporer ist stellvertretender Vorsitzender des Deutschen Instituts für angewandte Kriminalitätsanalyse (DIAKA) mit Sitz in München.
In der Vergangenheit war er wiederholt Sachverständiger in Ausschüssen des Deutschen Bundestags wie auch einer Reihe anderer politischer Gremien für die Thematik Prostitution und Menschenhandel.
Dr. med. Burkhard Walter-Eis
Facharzt für Psychotherapeutische Medizin und Psychotherapie, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, war 15 Jahre Klinikarzt in der Psychiatrie, und ist seit 2004 niedergelassener Kassenarzt in Wesel, leitet seit 2018 einen Qualitätszirkel.
Julia von Weiler
Psychologin, Innocence in Danger e.V.
Julia von Weiler studierte Psychologie an der New York University (B.A.) und der Freien Universität Berlin (Diplom). Während ihres New Yorker Studiums arbeitete sie beim "Children’s Safety Project" in New York City, wo sie u. a. missbrauchte Kinder begleitete.
Von 1992 bis 1994 arbeitete sie als pädagogische Fachkraft in der "Mädchenvilla", der damals bundesweit ersten Wohngruppe für missbrauchte Mädchen.
Von 1999 bis 2002 unterstützte Julia von Weiler von sexuellem Missbrauch betroffene Mädchen und Jungen sowie deren Bezugspersonen in einer Kölner Beratungsstelle.
Danach übernahm sie bis 2007 die psychologische Fachleitung bei der "Kind in Düsseldorf" gGmbH, einer stationären Facheinrichtung für Diagnostik und Therapie für gewaltgeschädigte Kinder im Alter von drei bis 12 Jahren (www.kid-facheinrichtung.de).
Seit 2003 ist sie die Geschäftsführerin von "Innocence in Danger e.V.", eine Kinderschutzorganisation, die sich gegen sexualisierte Gewalt (mittels digitaler Medien) – insbesondere die digitale Verbreitung von Missbrauchsdarstellungen – einsetzt (www.innocenceindanger.de / www.stoppt-sharegewalt.de / www.unddu-portal.de).
Bis 2018 war sie Mitglied und Sprecherin der "Konzeptgruppe Internet" im Beirat des "Unabhängigen Beauftragen für Fragen sexuellen Kindesmissbrauchs der Bundesregierung (UBSKM)." Sie war außerdem Teil der der "BundLänderAG" des BMFSFJ. In der 17. Legislaturperiode wurde sie ins Bundesjugendkuratorium berufen. Aktuell ist sie Expertin in einigen Arbeitsgruppen des "Nationalen Rates gegen sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen."
Julia von Weiler nahm an verschiedenen internationalen Forschungsvorhaben teil und ist Autorin diverser (Fach-)Artikel sowie des Buches "Im Netz. Kinder vor sexueller Gewalt schützen" (2014, Herder Verlag).
Ronja Wolf
Ronja Wolf ist 1986 in Berlin geboren und dort aufgewachsen. Eine von Gewalt, Todesängsten und Vernachlässigung geprägte Kindheit führte zu einer komplexen PTBS, zum Schulabbruch und infolge dessen im Jahr 2006 zum Einstieg in die Prostitution. Sie übte die Prostitution, mit einigen Unterbrechungen, bis 2017 zwar sogenannt freiwillig und selbstbestimmt aus, sieht jedoch ihre Ursache in den frühen Traumatisierungen und dem Versagen staatlicher Hilfssysteme.
Im Jahr 2017 gelang ihr die endgültige Befreiung aus der Prostitution und das Nachholen des Abiturs. Heute studiert sie im Master und engagiert sich neben dem Studium seit mehreren Jahren im Netzwerk Ella, im Bündnis Nordisches Modell und innerhalb ihres Studiums für die Aufklärung über Prostitution sowie über deren Ursachen und Folgen für betroffene Frauen. Die Schnittstellen von Trauma und Prostitution sowie die radikalfeministische Analyse von patriarchalen Einflüssen auf die weibliche Sexualität liegen ihr dabei besonders am Herzen.
Ronja Wolf ist Stotterin aber scheut sich nicht davor, auch vor großem Publikum öffentlich zu sprechen.
Seit 2020 hat sie dies als Referentin bereits bei mehreren Fachtagungen, Konferenzen und Filmvorführungen zum Thema bewiesen.
SISTERS e.V.

Der Verein "Sisters – für den Ausstieg aus der Prostitution! e.V." ist eine gemeinnützige Organisation, die bundesweit Frauen beim Ausstieg aus der Prostitution unterstützt und sich im Rahmen ihrer Öffentlichkeitsarbeit für ein gesellschaftliches Umdenken in Bezug auf die deutsche Prostitutionsgesetzgebung einsetzt.
Netzwerk Ella
Das Netzwerk Ella ist eine unabhängige Interessenvertretung für Frauen aus der Prostitution, das am 01.01.2018 von der Autorin, Geisteswissenschaftlerin und Aktivistin Huschke Mau gegründet wurde.