Titelmotiv DGTD Tagung 2023

DGTD Tagung 2023

Freitag
5
Mai 2023
Gewalt – Macht – Sinn
Trauma, Dissoziation und Spiritualität

Müssen Überlebende von Gewalt sich mit ihrer Geschichte auseinandersetzen, und wenn ja, wie? Und vor allem: Wozu? Welchen Sinn kann oder sollte es haben, sich näher anzuschauen, was "damals" geschehen ist? TäterInnen aus Familien, Schulen, Kirchen, Sekten – wie rechtfertigen sie ihr Tun, welchen "Sinn" geben sie ihren Taten – und wie setzen ihre Opfer sich von dieser sie stigmatisierenden Sinnfindung ab?

Wie können Menschen, die professionell mit Traumatisierten arbeiten und dauernd mit großem Leid konfrontiert werden, ihre Arbeit verkraften und die Frage für sich beantworten: Wozu mache ich das alles? Und schließlich: Wenn Gewalterfahrung – auch transgenerational – mehr und mehr zu verarbeiten ist, welche Sinnfindung, auch im spirituellen Sinne, kann dabei herauskommen?

Diesen Fragen wollen wir in der Jahrestagung der DGTD nachgehen: aus historischer, politischer, sozialer und psychotherapeutischer Sicht.  Wir laden Sie zum Austausch ein in Podiumsdiskussionen, kreativen Workshops und auch in den Pausen mit Ihren Erfahrungen aus Praxis, Klinik und Beratungsstelle, Gemeindeseelsorge, Exerzitien- und Bildungshäusern, Pflegeheim und Selbsthilfegruppen, Krankenhäusern, Schulen und Heimen. Wir freuen uns auf Sie.

Dr. med. Harald Schickedanz,
1. Vorsitzender DGTD e.V.

Infos zur Veranstaltung

Veranstaltungsbeginn
05.05.2023
Veranstaltungsende
06.05.2023
Anmeldeschluss
27.04.2023
Veranstaltungsort
Akademie Franz Hitze Haus

Anmeldegebühr

Anmeldungen Preis
DGTD Mitglieder 250,00 €
Nicht-DGTD Mitglieder 320,00 €
Ermäßigt

Schüler, Azubis und Studenten (nur mit Nachweis)

200,00 €
* Schüler*innen, Azubis und Student*innen (nur mit Nachweis), (Azubis: Erstausbildung; Student*innen im Vollzeitstudium i.d.R. Erststudium) Eine Preisreduzierung für Psycholog*innen und Ärzt*innen in PT-Ausbildung ist leider nicht möglich.

Freitag, 05.05.2023

ab 08:30 Uhr

Einlass

09:15 Uhr

Eröffnung

Dr. med. Harald Schickedanz

09:30 – 10:00 Uhr

Standpunkt der DGTD zur aktuellen Diskussion zum Thema Psychotraumatologie

10:00 – 10:30 Uhr

Einführungsvortrag

Anne Willing-Kertelge

Begegnungen im Grenzland von Überleben und Leben

Wer den Mit-Menschen in Form von Gewalt als Gegen-Menschen erlebt, erfährt sich als ohnmächtig ausgeliefert und leidet. In diesem Grenzland von Überleben und Leben werden wir früher oder später vor die Frage nach dem Sinn des Erlebten gestellt – als Betroffene und als Helfende. "Sinn" existiert nicht an sich. Wie können wir Sinnkonstruktionen verstehen und ggf. verändern? Können spirituelle Erfahrungen uns Wege weisen zu Überzeugungen, die unser Leben leichter, freundlicher und mitfühlender mit uns und anderen werden lassen? Wie können wir individuell, fachlich und auch gesellschaftlich sprachfähiger werden für alle Dimensionen menschlichen Lebens? Welche Rolle kann Spiritualität spielen, um unerträgliches Leid zu überwachsen? Meditations- und Achtsamkeitspraxis hat Eingang gefunden in die Begleitung von traumatisierten Menschen. Gleichzeitig wissen wir, dass genau diese Praxis Symptome des traumatischen Stresses verstärken kann. Deshalb sollte Traumasensitivität auch in der spirituellen Wegbegleitung eine Rolle spielen.

Der Einführungsvortrag ins Thema beleuchtet diese und weitere Aspekte aus professioneller und autobiografischer Sicht und plädiert für einen fächerübergreifenden, begegnungsfördernden Diskurs von Psychotherapie, Philosophie und Theologie.

10:30 – 11:00 Uhr

Vortrag 1

Michaela Huber

Wie das Ungeheuerliche verstehen?

Dissoziation verhindert Erkenntnis. Im Moment der höchsten Not schaltet unser Gehirn so um, dass wir unser Alltagsbewusstsein "retten " können vor dem, was dann an Unaushaltbarem geschieht. Gleichzeitig wird das Unaushaltbare in systematischen Fragmenten wie in Konservendosen getrennt vom normalerweise sofort einsetzenden Integrationsprozess aufbewahrt, wie beiseitegeschoben für Zeiten, in denen man zur Ruhe kommt. Dieses weggeschobene, dennoch aber gespeicherte Wahrnehmungs- und Gedächtnismaterial ist gleichzeitig leicht triggerbar, weil das Gehirn einen Kohärenzdruck hat und getrennt Gehaltenes eigentlich zu viel Energie kostet. Je länger die traumatogenen Ereignisse her sind, desto verwirrender können innere Erkenntnisprozesse sich anfühlen. Und vor allem: sie müssen verdaubar sein. Denn sie stellen das Alltagsbewusstsein vor große Herausforderungen, die eigene Biografie daraufhin zu überprüfen, ob das, was an dissoziiertem Material nach sinnhafter Einordnung drängt, tatsächlich Sinn macht. Besonders bei "Erinnerungen " an Gewalterfahrungen stellen sich viele Fragen: Ist das wirklich mir passiert? Wann und wo? Nur einmal oder öfter? Wann hat es angefangen und wann aufgehört? Weshalb wurde mir da angetan? Warum hat niemand geholfen? Wer hat davon gewusst? Wem kann ich noch vertrauen? Und auch die Therapeuten sind oft gefordert, in diesem Prozess Fragen zu beantworten: Glaube ich der KlientIn, dass das so stimmt, was sie jetzt zu erinnern glaubt? Passen ihre Symptome und ihre Schilderungen zueinander? Kann ein dissoziiertes Persönlichkeitssystem lernen, koordinierter zusammenzuwirken, um solche Fragen zu klären? Und vor allem: An der Symptomverbesserung lässt sich erkennen, ob die KlientIn eigene Wahrheiten gefunden hat – denn die Helfenden waren ja nicht dabei…

Wie besprechen wir das Thema, ob uns, ob der KlientIn "Sinn " macht, was sie da an Gewalterfahrung zu erinnern glaubt?

11:30 – 12:00 Uhr

Vortrag 2

Dr. Ralf Schupp

Das gesprungene Herz – Schuld und Vergebung in ethischer Perspektive.

In der Therapie von Betroffenen sexueller und anderer Gewalt spielen Fragen nach Schuld und Verzeihung eine wichtige Rolle. Dabei geht es ebenso um die Schuld der Täter wie um die Schuldgefühle der Betroffenen und die Möglichkeit des Verzeihens. Der Vortrag geht davon aus, dass Schuld und Verzeihung zuerst ethische Begriffe sind, und versucht eine Annäherung an die Beziehungen zwischen Tätern, Betroffenen und ihrem Umfeld aus ethischer Perspektive. Schlüsselrollen kommen dem Konzept der Äquivalenz und dem Begriff des Wohlwollens zu.

12:00 - 13:00 Uhr

Podiumsdiskussion

14:30 – 16:00 Uhr
16:30 – 18:00 Uhr
Session A+B (3 Std.)

Workshop 1

Dr. med. Harald Schickedanz, Martina Rudolph

Therapeutische Unterstützung beim Ausstieg aus zerstörerischen Beziehungen

Immer wieder begleiten Traumatherapeut:innen Menschen, die aus Kontexten organisierter und ritueller Gewalt aussteigen wollen. Diesen mitunter mühsamen und für alle Beteiligten herausfordernden Prozess betrachten die Referierenden aus wissenschaftlicher, therapeutischer und supervisorischer Perspektive.

Dabei möchten wir uns – entsprechend dem Tagungsthema – besonders mit oft entstehenden Sinnfragen befassen, die Betroffene und Fachpersonen auf unterschiedliche Weise beschäftigen können. Prinzipielle Erwägungen und Austausch werden ebenso Raum bekommen wie konkrete Fallbeispiele. Wir freuen uns über rege Beteiligung.

14:30 – 16:00 Uhr
Session A

Workshop 2

Dr. phil. Fabian Wilmers

Die Einhundert Kinder: Hilfreiches Material für die Arbeit mit Menschen, die eine Dissoziative Identitätsstörung (DIS) haben und organisierte ideologisch motivierte Gewalt erlebt haben.

In der Arbeit mit Betroffenen, die früh im Leben extreme Gewalt erfahren haben, ist es, zumindest manchmal, notwendig, "kindgerecht" zu kommunizieren. Gleichzeitig kann die Innenorganisation von Menschen nach jahrelanger systematischer Misshandlung ausgesprochen komplex sein. Die therapeutischen Geschichten, die in diesem Workshop vorgestellt werden, wurden genau hierfür geschrieben.

Bei kalkulierter dissoziationsinformierter Misshandlung, wie organisierter ideologisch moti­vierter Gewalt, manipulieren Täter*innen psychologisch die dissoziierten Persönlich­keits­anteile der Opfer. Dies tun sie durch Folter, Terror, Drohungen, Belohnung, Bestrafung, erzwungene (sexualisierte) Gewaltanwendung an anderen Opfern, Hypnose, Tricks, Illusionen, Täuschung, falsche Versprechungen, Drogen und mehr. Sie tun es, um lebenslange Kontrolle über die Gedanken und das Verhalten der Opfer zu erlangen. Ein grundlegendes Ziel der Psychotherapie ist es, den Opfern zu helfen, die eigene Entscheidungsfreiheit über eine solche "Gedankenkontroll­programmierung" zurückzugewinnen.

Die nachhaltigste Auflösung einer solchen Programmierung geschieht, wenn die Opfer sich der "Programmierung" ihrer dissoziierten Anteile bewusst werden. Mit diesem Bewusstsein können sie dann ihren Willen gegen die Anweisungen und Manipulationen ihrer Täter richten. Dies ist von größter Bedeutung für Opfer, die darauf programmiert wurden, den Kontakt zu ihren Tätern aufrechtzuerhalten und reviktimisiert zu werden.

Um den Überlebenden bei diesem Prozess zu helfen, schrieb die renommierte Expertin Ellen Lacter, Ph. D. (San Diego, USA), zusammen mit einer Betroffenen ("Sunlight") Geschichten mit Beispielen, die einige Grundprinzipien und Taktiken der "Programmierung" sowie einen kursorischen Aktionsplan für die Genesung veranschaulichen.

Im Workshop werden Erfahrungen des Referenten aus der Arbeit mit Betroffenen berichtet und Beispiele dieser therapeutischen Geschichten vorgestellt.

Einige der Geschichten können auch für die Arbeit mit Menschen, die an einer Dissoziativen Identitätsstörung leiden, aber nicht organisierte ideologisch motivierte Gewalt erlebt haben, therapeutisch hilfreich sein.

14:30 – 16:00 Uhr
Session A

Workshop 3

Michaela Huber

Wie verkraftet man das alles?

Manchmal geht wie eine Falltür auf und plötzlich werden Zusammenhänge erkennbar, die so nicht vorher deutlich waren. Als Helfende versuchen wir, diesen Erkenntnisprozess oft eher einzubremsen, auf jeden Fall zu dosieren, so gut es geht. Doch nachdem es eine Weile zäh und mühsam in der Therapie oder Beratung voran ging, kommt die KlientIn plötzlich mit genauerem "Wissen", wie das noch unfertige Lebens-Puzzle der eigenen Vergangenheit gefüllt werden könnte: dass manche (auch) geliebte Menschen (auch) Täter waren; gelegentlich auch umgekehrt: dass die Mutter z.B. doch nicht wusste, was vor sich ging oder dass der Vater sie zwar emotional, aber nicht sexuell ausgebeutet hat…; dass es sehr viel mehr schlimme Erfahrungen gab als "nur einmal"; dass es nicht einen Täter gab, sondern mehrere; dass es viel länger gedauert hat, als man dachte; dass es früher angefangen hat, als man vermutete; etc. Und dann gerät die Persönlichkeit in eine Krise des Verstehens: Was bedeutet das eigentlich, wenn ich das jetzt als meine Wahrheit akzeptiere? Passt das widerspruchsfrei zu dem, was ich vorher erzählt habe, oder irre ich mich? Weshalb hat man mir das angetan? Und vor allem: Was mache ich jetzt daraus in meinem Leben? Fragen der Sinn-Suche unserer KlientInnen, denen wir in einem Workshop etwas näher nachgehen können.

14:30 – 16:00 Uhr
Session A

Workshop 4

Dr. Franziska Offermann

Traumasensibles Yoga – Quelle für Stabilität und Wachstum in einer verunsicherten Welt

Yoga kann die Verbindung von Körper, Geist und Seele fördern. Ziel des Yoga ist es, mehr Klarheit über die eigenen Sinne zu bekommen, mehr Bewusstsein für den eigenen Körper und uns selbst zu entwickeln und so mit stabilen Körper und Geist in Verbindung friedfertig und freier leben zu können.

Im traumasensiblen Yoga gibt es auch für Menschen, die unter den Folgen von Gewalt und Ohnmachtserleben leiden, Raum für die Erweiterung von Spürfähigkeit, Wahrnehmung, Stabilität und die Erkundung und Erweiterung der eigenen Grenzen. Ein Pendeln zwischen Anforderung und Lockerung ermöglicht neue Handlungsspielräume, nicht nur auf körperlicher Ebene. Es kann leichter werden, im Moment wertfrei da zu sein, das Wohlbefinden zu steigern, selbstbestimmt zu handeln, neue Sinnerfahrungen zu machen.

Sie sind eingeladen, im Workshop zu erfahren, wie es mit traumasensiblen Yoga möglich ist, mehr Stabilität, Affektregulation und Selbstwirksamkeit zu erreichen. Anhand der Polyvagaltheorie wird die Verbindung von Körper und seelischem Befinden dargestellt und erprobt, wie die spezifische Körperwahrnehmung gefördert, die Präsenz gesteigert und effektiv gehandelt werden kann. Im Rhythmuserleben des Körpers entsteht möglicherweise mehr Raum, die eigenen Grenzen weiter zu erkunden und zu erweitern, sodass mehr Lebendigkeit und Beziehung, nicht nur auf körperlicher Ebene entstehen kann. Die Aktivierung des ventralen Vagus fördert die Empfindung von Sicherheit, Wohlbefinden, Präsenz und Verortung im Hier und Jetzt.

14:30 – 16:00 Uhr
Session A

Workshop 5

Sabeth Kemmler

Spirituelle Ressourcen in der traumatherapeutischen Praxis

Wie können wir Menschen in ihrer spirituellen Autonomie fördern? Welche spirituellen Ressourcen sind heilsam, welche toxisch? Was für spirituelle Ressourcen gibt es überhaupt, und wie lassen sie sich in die Trauma-Arbeit einbringen? Gemeinsam werden wir diesen Fragen nachgehen.

14:30 – 16:00 Uhr
Session A

Workshop 6

Willi Lambert, Felicitas Lukas

Wege ins Licht – Spiritualität als ergänzende Hilfe beim Ausstieg aus destruktiven Kulten.

Felicitas Lukas (Pseudonym) wuchs im Umfeld organisierter ritueller Gewalt auf, einem Kult mit germano-faschistischer Ideologie, der jahrzehntelang ihr Leben prägte.

Auf ihrem langen, schwierigen Weg des Ausstiegs, wurden ihr (neben der notwendigen Psychotherapie) der Glaube und Spiritualität, im Zusammenhang mit guter geistlicher Begleitung durch einen katholischen Priester (Willi Lambert SJ), zu einer großen Hilfe. Vor allem auf der Ebene ihres angst-besetzten und kultisch verdrehten christlichen Glaubens, tief verankerter Konditionierungen (Kult-Glaubenssätze) sowie auf der Suche nach einer "Gegenideologie", wurde für Felicitas Lukas geistliche Begleitung unverzichtbar.

Im Workshop wollen Felicitas Lukas und Willi Lambert SJ über ihre gemeinsamen Erfahrungen berichten. Dabei soll es auch viel Gelegenheit geben, Fragen zu stellen und in einen gemeinsamen Austausch zu kommen!

16:30 – 18:00 Uhr
Session B

Workshop 7

Dr. Ralf Schupp

Ist alles verzeihbar?

Der Workshop konzentriert sich auf die besondere Frage der Versöhnung zwischen Betroffenen und Tätern. Diese Debatte wird spätestens seit der Schoah intensiv geführt. Sollten Betroffene von massiver sexueller oder anderer Gewalt den Tätern und anderen Beteiligten vergeben? Oder darf die Verzeihung auch verweigert werden? Besteht vielleicht sogar eine moralische Pflicht, bestimmte Handlungen NICHT zu verzeihen? Ausgehend von den beiden Polen der modernen philosophischen Debatte versucht der Workshop Anhaltspunkte für eine Antwort zu finden – die trotzdem jeder für sich selbst geben sollte.

16:30 – 18:00 Uhr
Session B

Workshop 8

Annamaria Ladik

Psychohygiene und Selbstregulation mit Zapchen Somatics

Zapchen Somatics ist ein körpernaher Ansatz, der auf den Erkenntnissen der Psychosomatik, Psycho- und Körpertherapien und der tibetischen Geistesschulungs- und Heiltradition ruht. Die von Dr. Julie Henderson (USA) und Dr. Anthony Richardson (AUS) entwickelte Methode lädt unseren Körper direkt ein, uns dem innewohnenden Wohlbefinden zu nähern. Und dies geschieht unabhängig von allen Lebensumständen, jetzt und sofort.

In diesem Seminar werden grundlegende Übungen aus dem Zapchen Somatics vermittelt. Wir arbeiten mit Bewegung, Atem und Stimme sowie wenn möglich, mit freundlicher Berührung. Die Übungen beeinflussen positiv die Selbst- und Affektregulation. Die Übungen sind sowohl für uns selbst als auch für unsere Patienten*innen wohltuend. Sie vermitteln Achtsamkeit, Wertschätzung, Freundlichkeit und Mitgefühl. Sie lehren auf eine leichte und humorvolle Art, wie wir unseren Körper und Geist zum Wohlbefinden einladen können. Viele der Übungen haben sich in der Stabilisierungsphase einer Trauma zentrierten Psychotherapie als wirksame Unterstützung von Selbstannahme, Affektregulation, als Stressreduktion und Dissoziationstop sowie zum Erleben von Selbstwirksamkeit bewährt.

Herzlich willkommen!

16:30 – 18:00 Uhr
Session B

Workshop 9

Anne Willing-Kertelge

Spiritualität und Sinnfrage in professionellen Begleitungen von Menschen mit Gewalterfahrungen

Menschen, die Gewalt erlebt haben, fragen früher oder später nach dem "warum" und/oder "wozu" dieser Erfahrungen. Sie versuchen, ihr Leben insgesamt zu begreifen und in einen persönlichen oder transzendenten Sinnzusammenhang einzuordnen. Spiritualität ist aber auch unabhängig von Gewalterfahrungen eine wichtige menschliche Dimension.

Was genau meinen wir, wenn wir von Spiritualität sprechen – auch im Unterschied zu Religion? Welche Erfahrungsweisen von Spiritualität können beschrieben werden? Wie hängen Spiritualität und Sinnfrage zusammen? Spiritualität als Ressource oder Flucht, als Raum tiefer Verletzungen oder Quelle für ein gutes Leben, als vertraute Daseinsweise oder völlig unbekanntes Land – der individuelle Bezug zur Spiritualität kann sehr unterschiedlich sein. Wie können wir als Professionelle Menschen mit Gewalterfahrungen so begleiten, dass wir auch für die spirituelle Dimension sowie die Sinnfrage sprachfähig werden und bleiben? Welche eigene Haltung ist zentral? Woran lässt sich Machtmissbrauch im Bereich der Spiritualität erkennen und wie einordnen?

Zu diesen und ähnlichen Fragen bietet der Workshop Impulse und Gelegenheit zum gemeinsamen, fächerübergreifenden Weiterdenken im Gespräch.

16:30 – 18:00 Uhr
Session B

Workshop 10

Liz Wieskerstrauch

Der blinde Fleck – Kindesmissbrauch in Organisierten Gewaltstrukturen

Die Dokumentarfilmautorin Liz Wieskerstrauch hat bereits vor 20 Jahren Filme über multiple Persönlichkeiten aufgrund von Organisierter ritueller Gewalt gedreht. Immer wieder greift sie dieses Thema neu auf. In ihrem Roman "Lucys Diamonds" und in ihren Filmen. Um die Menschen aufzurütteln, endlich hinzuschauen. Und um die Justiz anzustoßen, endlich umfangreich zu ermitteln. Denn so lange die Gesellschaft wegschaut, schützt dies die Täter, die unbehelligt weiter Kinder malträtieren können. Mit Filmvorführung der Doku "Die Seele brennt – Annäherung an eine multiple Persönlichkeit".

18:15–19:30 Uhr

Mitgliederversammlung DGTD e.V. mit Vorstandswahl

Samstag, 06.05.2023

09:30 – 10:00 Uhr

Vortrag 3

Prof. Dr. Ernst Hauck

"Gewalt – Macht – Sinn; Trauma, Dissoziation und Spiritualität
Begriffe – Funktionen – Konnotationen“ Impulse für einen kritischen interdisziplinären Diskurs

Interdisziplinärer Austausch setzt die Möglichkeit gegenseitigen Verstehens voraus: Es bedarf der Einigung, worüber gesprochen wird, und sei es nur im Sinne von Arbeitsbegriffen. Was verbirgt sich etwa hinter den Begriffen "Gewalt" oder "Trauma"? Hinter den Begriffen liegen unterschiedliche Vorstellungswelten. Sie lassen sich leichter erschließen, wenn die jeweilige Funktion der Begriffe deutlich wird. Hierbei verspricht auch der Blick auf mögliche Konnotationen Erkenntnisgewinn. Stehen Traumafolgestörungen im Fokus, rücken die Fragen nach Krankheitsbegriff, Diagnose, Prävention und Therapie in den Mittelpunkt, damit zugleich auch Fragen nach den Ursachen und möglichen sowie bestehenden Hilfen auf individueller und gesellschaftlicher Ebene einschließlich den Hilfen auf der Ebene des Rechts. Der Vortrag zielt darauf ab, Schlaglichter auf die aufgezeigte Problematik zu werfen.

10:00 – 10:30 Uhr

Vortrag 4

Prof. Dr. Ursula Riedel-Pfäfflin

Erlösende Geschwisterlichkeit – Verantwortung, Verzicht und Vergebung

Traumatisierende Erlebnisse von Gewalt, Hassbotschaften, Missbrauch und Fluchtprozessen bedrohen weltweit nicht nur Einzelne, sondern Massen von Menschen, auch und gerade Kleinstkinder und Heranwachsende in prekären Lebenssituationen. Waren nach dem ersten und zweiten Weltkrieg Millionen von Menschen der Überzeugung, nie wieder Krieg und Verfolgung zu wollen und sich dafür in neuen Gesellschaften einzusetzen, erfahren wir heute ein irritierendes Anwachsen von Droh- und Vernichtungsgeschehen, Ausbeutung und Zerstörung der Lebensbedingungen für zukünftige Generationen.

Wie können Beratung, Seelsorge und Therapie nicht nur in Bezug auf traumatisierte Einzelne und Familien verantwortlich handeln? Welche Bedeutung haben darin Traditionen und neue Ansätze unterschiedlicher Glaubenstraditionen und spiritueller Praxis mit ihren Sinn-zuschreibungen? Auf welche Privilegien und Annahmen müssen auch wir verzichten? Wie gelingen reife Vergebung und eventuell sogar Versöhnung?

Ausgehend von Rene Girards Analyse des Sündenbocksyndroms, der Logik der Gewalt und des Sinns von Erlösung wird die Vision eines Ansatzes bewusst gewählter Geschwisterlichkeit skizziert. Sie wurde in Zusammenarbeit mit Dr. Archie Smith, Jr. (Berkeley) entwickelt und im internationalen/interspirituellen Dialog der Theorie und Praxis von Beratung, Therapie und Seelsorge vertieft: Siblings by Choice. Was kann erlösend sein?

11:00 - 11:30 Uhr

Vortrag 5

Sabeth Kemmler

Spirituelle Gewalt

Was bedeutet es, spirituell selbstbestimmt zu sein? Wer ist spirituell handlungsfähig oder ist es nicht? Wie definieren sich spirituelle Not und spirituelle Gewalt/spiritueller Missbrauch?

Als Theologin und Philosophin arbeitet Doris Reisinger zu diesen Kernfragen auf der Grundlage eigener Missbrauchserfahrungen innerhalb eines katholischen Ordens und ihrer Kenntnis von Leidenswegen vieler Betroffener. Der Vortrag will ihre grundlegenden Gedanken aufgreifen und weiterführen. Wieso geraten Menschen aufgrund traumatischer Erfahrungen in spirituelle Not? Weisen traumatische Erfahrungen, die Menschen einander zufügen, generell Elemente spiritueller Gewalt und spirituellen Missbrauchs auf? Inwieweit kann es unsere Aufgabe in der Begleitung von Menschen mit schweren Belastungserfahrungen sein, diese in ihrer spirituellen Selbstbestimmung zu fördern?

11:30 - 12:30 Uhr

Podiumsdiskussion

14:00 – 15:30 Uhr
Session C

Workshop 11

Prof. Dr. Ernst Hauck

"Gewalt – Macht – Sinn; Trauma, Dissoziation und Spiritualität
Begriffe – Funktionen – Konnotationen" Impulse für einen kritischen interdisziplinären Diskurs

Interdisziplinärer Austausch setzt die Möglichkeit gegenseitigen Verstehens voraus: Es bedarf der Einigung, worüber gesprochen wird, und sei es nur im Sinne von Arbeitsbegriffen. Was verbirgt sich etwa hinter den Begriffen "Gewalt" oder "Trauma"? Hinter den Begriffen liegen unterschiedliche Vorstellungswelten. Sie lassen sich leichter erschließen, wenn die jeweilige Funktion der Begriffe deutlich wird. Hierbei verspricht auch der Blick auf mögliche Konnotationen Erkenntnisgewinn. Stehen Traumafolgestörungen im Fokus, rücken die Fragen nach Krankheitsbegriff, Diagnose, Prävention und Therapie in den Mittelpunkt, damit zugleich auch Fragen nach den Ursachen und möglichen sowie bestehenden Hilfen auf individueller und gesellschaftlicher Ebene einschließlich den Hilfen auf der Ebene des Rechts. Der Vortrag zielt darauf ab, Schlaglichter auf die aufgezeigte Problematik zu werfen.

Der Workshop dient der Vertiefung der Problematik.

14:00 – 15:30 Uhr
Session C

Workshop 12

Prof. Dr. Ursula Riedel-Pfäfflin

Die Praxis interdisziplinärer, interkultureller und interspiritueller Seelsorge / Beratung / Therapie

Abstract:

  • Austausch über den Vortrag im reflecting teams; eigene Fragen und Visionen
  • Einführung in die Arbeit der Just Therapy in Neuseeland: interkulturelle, inter-spirituelle Ansätze der Arbeit mit Tätern und Täterinnen, und mit Traumatisierten: Einladung zur Verantwortung
  • Erfahrungsaustausch über Arbeit in diesen Bereichen
  • Beispiel einer interdisziplinären Fallbesprechung, wie sie in Dresden in der ehs monatlich seit sechs Jahren mit unterschiedlichen Berufsgruppen und Studierenden zu Fällen der Kindes-Wohlgefährdung angeboten wird, offen, frei und unentgeltlich. Was bedeuten in konkreten Situationen gewaltorientierter Familien, mit zahllosen Helfersystemen und Traumatisierten in mehreren Generationen: Verantwortung, Verzicht und bewusste Geschwisterlichkeit aller Beteiligten?
14:00 – 15:30 Uhr
Session C

Workshop 13

Julia Bialek, Martin Kühn

Trauma und behindertes Leben – Gewalt – Macht – Sinn?

Menschen mit Behinderungen und/oder Lernschwierigkeiten gehören in vielfacher Hinsicht zu einer Hochrisikogruppe in Bezug auf potentiell traumatisierende Lebenserfahrungen. Ausdrucksformen einer Traumatisierung werden von der Außenwelt bei ihnen aber oft unhinterfragt der Behinderung zugeschrieben. Es fehlen dann nicht nur traumaspezifische Unterstützungsangebote, sondern es werden traumabezogene Symptome und Verhaltensweisen reglementiert und sanktioniert. Zusätzlich erleben Menschen mit Behinderungen und/oder Lernschwierigkeiten häufig, dass sie von der Außenwelt in ihren individuellen Sinnkonstruktionen nicht verstanden werden und das Kommunikation und damit Ausdruck ihrer Sinnzuschreibungen erschwert ist oder nicht gelingt. Dies alles schafft eine Lebenswelt, in der auch im Alltag nur allzu oft Erfahrungen von Macht und Gewalt gemacht werden und in der die Lebenswelt be-hindernd werden kann.

In diesem Workshop soll auf die Hintergründe der beschriebenen Aspekte eingegangen und alltagsorientierte Verstehens- und Handlungsmöglichkeiten für die pädagogische Praxis aufgezeigt werden.

14:00 – 15:30 Uhr
Session C

Workshop 14

Dr. med. Harald Schickedanz

Qi Gong

Qi Gong und Tai Chi sind gängige Formen achtsamer Körperwahrnehmung, die entsprechend modifiziert in der stationären Psychotherapie Traumatisierter beliebte Anwendung erfahren. Der Workshop ist ausschließlich der Praxis und Selbsterfahrung gewidmet.

14:00 – 15:30 Uhr
Session C

Workshop 15

Margarete Sommer

Gewalt. Macht. Tradition. – Für einen traumatischen Start ins Leben

In den letzten fünf Jahren wurden in Deutschland mehr als drei Millionen Kinder geboren, die meisten davon während ihre Mütter Gewalt ausgesetzt waren. Das mag übertrieben klingen, aber viele der Übergriffe in der Geburtshilfe wie im sonstigen Gesundheitswesen werden so routiniert vollzogen und hingenommen, dass wir sie kaum noch oder gar nicht mehr bemerken. Seit einiger Zeit wird die Öffentlichkeit durch Elterninitiativen darauf aufmerksam. Hebammen, deren Kernkompetenz die Betreuung physiologischer Geburten ist, suchen nach Erklärungen und Auswegen. Sie plädieren für einen achtsameren Umgang mit dem Beginn des Lebens. Wie wir Menschen durch diese Zeit begleiten hat entscheidenden Einfluss auf viele Bereiche persönlicher und gesellschaftlicher Entwicklung. Wir beobachten, dass gewaltgeprägte Routinen von Generation zu Generation beklagt und doch immer weiter fortgesetzt werden. Die Hebamme Margarete Sommer wertet im Rahmen ihrer Masterarbeit eine Umfrage unter Kolleginnen aus, in der sie erfragt hat, ob Gewalt in der Ausbildung werdender Hebammen früher und heute eine Rolle spielt(e) und wenn ja welche. Sie stellt die Frage, ob Gewalt und transgenerationale Traumatisierung in der Hebammenausbildung Tradition haben. Wenn das so ist, sollten wir alle, fachübergreifend, daran arbeiten zu verstehen warum das so ist, damit wir es verändern können. Denn: traumatisierende Geburtshilfe ist Ursache, Symptom und Folge von allem, worum wir uns nicht kümmern.

14:00 – 15:30 Uhr
Session C

Workshop 16

Linda Beeking

Wie kann ambulante Psychotherapie mit komplex Traumatisierten / dissoziativen Patient*innen beginnen und gelingen?

 Zunehmend kommen Patient*Innen in Praxen und Beratungsstellen, die ihre Diagnose im Erstkontakt bereits mitteilen und nach einer spezifischen Traumtherapie fragen. Aber oft sitzt auch jemand vor uns und wir realisieren, dass wir diesen Menschen zunächst nicht fassen, nicht einordnen können und wir erkennen, dieser Mensch zeigt sich in verschiedenen Selbstanteilen oder ist bemüht uns gerade das nicht merken zu lassen. Bücher zum Thema gibt es bereits sehr viele, aber um es mit Goethe zu sagen: "Grau, teurer Freund, ist alle Theorie und grün des Lebens goldner Baum." Komplex traumatisierte PatientInnen verlangen uns viel ab, da wir auch an eigene Grenzen stoßen. Hochdissoziative Menschen waren oder sind i.d.R. schwerstem Gewalterleben und massiven Bindungstraumatisierungen ausgesetzt. Regelhaft finden sich Selbstanteile, die täterloyal oder täteridentifiziert das Werk der Täter im Inneren fortsetzen. Die PatientInnen mussten sich unerträglichen Lebensumständen anpassen und setzen diese Anpassungsleistung fort. Ein Balanceakt in der Psychotherapie. Ebenso gibt es Patient*Innen mit dissoziativen Symptomen infolge medizinischer Eingriffe bald nach Geburt und danach wiederholt in verschiedenen Lebensaltern/Wachstumsphasen. Diese komplex traumatisierten Patient*Innen fühlen sich häufig nicht gesehen und finden, ebenso wie die erstgenannten oft keinen Therapieplatz.

Wie können wir den PatientInnen helfen, Veränderung zu ermöglichen? Wie können wir selbst verstehen, was jeweils ist und was es mit uns macht?

In dem Workshop soll, für KollegInnen, die erste Erfahrungen mit (hoch-)dissoziativen PatientInnen gemacht haben oder sich der Thematik annähern wollen, ein Überblick über ein sinnvolles Vorgehen gegeben, sowie entsprechende Strategien und Techniken dargestellt werden. An Fallbeispielen können zwischendurch Fragen erörtert werden.

Portrait Linda Beeking

Linda Beeking

Dipl.-Psych., Psychologische Psychotherapeutin
  • Dipl.-Psych., Psychologische Psychotherapeutin, langjährige klinische Erfahrung,
  • seit 1997 traumatherapeutischer Therapieschwerpunkt, in eigener Praxis in Ehingen niedergelassen, Supervisorin (BDP und PITT (®),
  • Traumatherapeutische Ausbildung bei Luise Reddemann(PITT®), Michaela Huber, Ellert Nijenhuis.
  • Weiterbildung in EMDR, Somatic Experiencing, Schematherapie und Ego-State Therapy, Supervisorin an verschiedenen psychiatrischen und psychosomatisch-psychotherapeutischen Kliniken im süddeutschen Raum.
  • Fortbildungstätigkeit zu Traumatherapie und -pädagogik.
  • Vorstandsmitglied (der) DGTD von 2011–2021
Portrait Julia Bialek

Julia Bialek

Dipl. Pädagogin, Heilpraktikerin für Psychotherapie, Traumatherapeugin (SEP) Traumapädagogin / Traumafachberaterin, systemische Familientherapeutin. Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Lektorin an der Universität Bremen im Studiengang "Inklusive Pädagogik", Traumapädagogische Fort- und Weiterbildungen, Fachbuchautorin, langjährige Tätigkeit in unterschiedlichen psychosozialen Handlungsfeldern.

Portrait Prof. Dr. Ernst Hauck

Prof. Dr. Ernst Hauck

Prof. Dr. Ernst Hauck, geboren 1954 in Erlangen, war nach Studium und Promotion in der nordrhein-westfälischen Sozialgerichtsbarkeit tätig. Er führte u. A. ab Februar 2002 als Vorsitzender Richter am Landessozialgericht – teilweise parallel – den Vorsitz in Senaten für Krankenversicherung einschließlich Beitragsrecht, allgemeine Unfallversicherung, für knappschaftliche Renten-, Kranken- und Pflege- sowie bergbauliche Unfallversicherung, für allgemeine Rentenversicherung und für soziales Entschädigungsrecht. 2005 wurde Prof. Dr. Hauck zum Richter am Bundessozialgericht ernannt, 2016 zum Vorsitzenden Richter am Bundessozialgericht. Er führte den 1. Senat des Bundessozialgerichts bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand. Von August 2008 bis Ende September 2016 war er zudem Präsidialrichter des Bundessozialgerichts.

Prof. Dr. Hauck ist seit 2012 Honorarprofessor an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, wissenschaftlich profiliert durch zahlreiche Vorträge und Veröffentlichungen zum deutschen und internationalen Wirtschafts-, Medizin- und Sozialrecht, insbesondere zum Kranken-, Pflege- und Unfallversicherungsrecht sowie zum Verfahrensrecht, sowie Herausgeber und Mitherausgeber von Kommentaren zu Gerichtsverfahren und -verfassung, Krankenversicherung und Pflegeversicherung. Seit 2021 ist Prof. Dr. Hauck stellvertretender Vorsitzender der von der Deutschen Bischofskonferenz eingerichteten Unabhängigen Kommission für Anerkennungsleistungen.

Portrait Michaela Huber

Michaela Huber

Michaela Huber wurde am 19. Juni 1952 in München geboren, wuchs erst dort und dann in Düsseldorf auf und studierte Psychologie an den Universitäten in Düsseldorf und Münster. Klinische Ausbildungen u.a an der Universität Münster (Verhaltenstherapie), bei der Milton-Erickson-Gesellschaft (Hypnotherapie) und dem deutschen EMDR-Institut von Arne Hofmann (EMDR).

Sie ist Diplom-Psychologin, approbierte Psychologische Psychotherapeutin, Supervisorin und Ausbilderin in Traumabehandlung.

Von 1978 bis 1983 war sie Redakteurin bei der Zeitschrift Psychologie heute.

Seit 1989 ist sie in Kassel als Psychotherapeutin niedergelassen.

1998 hat sie das Zentrum für Psychotraumatologie Kassel e.V. mitbegründet, in den Folgejahren einigen anderen Psychotraumazentren (u.a. dem TraumaHilfeZentrum München) beim Aufbau geholfen. In den 80er Jahren hat sie die ersten Frauenhäuser mitinitiiert. Viele Jahre setzte sie sich für die Verbesserung von Lebensumständen für Frauen auf nationaler und internationaler Ebene ein.

Seit ihrer Gründung 1995 bis 2021 war sie 1. Vorsitzende der deutschen Sektion der International Society for the Study of Dissociation (ISSD e.V.), seit 2011 umbenannt in "Deutsche Gesellschaft für Trauma und Dissoziation" (DGTD). Sie ist jetzt als Past President beratend für die DGTD tätig.

Seit 2020 ist sie 1. Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft für bedarfsgerechte Nothilfe (BAGbN)  i.G.

Am 19. Dezember 2008 wurde Michaela Huber das Bundesverdienstkreuz verliehen. 1997 erhielt sie den International Distinguished Achievement Award der International Society for the Study of Dissociation (ISSD) und 2011 den Bertha-Pappenheim-Preis.

Portrait Sabeth Kemmler

Sabeth Kemmler

Psychotherapeutin (HPG)

Psychotherapeutin (HPG), niedergelassen in Berlin mit Schwerpunkt Traumafolgestörungen (sexualisierte Gewalterfahrungen, frühkindliche/pränatale sowie transgenerationale Traumatisierungen). Gründerin einer Schule für traumakompetente Achtsamkeit: Angebot von Fortbildungen in AIM, achtsamkeitsbasierte Integrationsmethode. Tätig in eigener Praxis seit 1995. Kooptiertes Vorstandsmitglied der DGTD.

Portrait Martin Kühn

Martin Kühn

Dipl. Beh.-Pädagoge, Traumapädagoge/-fachberater, sytemischer Familientherapeut

Mitbegründer der Fachdisziplin "Traumapädagogik", Gründer der BAG Traumapädagogik (heute FV TP), Gründer und Mitgesellschafter des "traumapädagogischen institut norddeutschland" (www.tra-i-n.de), Fach(-buch) autor. Über 30 Jahre Berufserfahrung in der Jugend-/Behindertenhilfe und pädagogischer Fach- und Erziehungsberatung.

Portrait Annamaria Ladik

Annamaria Ladik

Jg.1957
Ärztin für Neurologie und Psychiatrie, Psychotherapie
Ärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Spezielle Psychotraumatherapie (DeGPT)
Autorisierte Zapchen somatics Lehrerin
Von 1991 bis 2003 Ärztin und Oberärztin in der Klinik f. Psychotherapeutische Medizin in Bielefeld unter der Leitung von Prof. Dr. Luise Reddemann, seit 1998 zunehmende Erprobung der Methode Zapchen somatics in der Behandlung von Traumafolgestörungen.
Ab 2004 tätig in eigener Praxis
Kontakt:
Alter Markt 2, 33602 Bielefeld
Telefon (0521) 5574882
Fax: (0521) 5574887
E-mail: A.Ladik@bitel.net

Portrait Willi Lambert

Willi Lambert

geistlicher Begleiter und Autor

Willi Lambert, Dr. theol., ist Mitglied der Ordensgemeinschaft der Jesuiten, arbeitet seit vielen Jahren als geistlicher Begleiter und ist Autor zahlreicher spiritueller Veröffentlichungen; er lebt in Berlin.

Portrait Felicitas Lukas

Felicitas Lukas

Felicitas Lukas (Pseudonym) wurde Mitte der 70er Jahre in einer sächsischen Kleinstadt geboren. Nach außen hin wuchs sie in einer gut bürgerlichen Familie auf, besuchte die Schule und absolvierte später, auf Wunsch des Vaters, eine kaufmännische Lehre.

Durch ihren Vater, der einer pädophilen Gruppierung mit kultisch geprägter germano-faschistischer Ideologie angehörte, wurde sie diesem Kult schon als Kleinkind ausgeliefert und überlebte massive sexuelle, psychische und physische Gewalterfahrungen.

Nach verschiedenen Lebensstationen gelang es Felicitas Lukas schließlich, ein selbst gewähltes Hochschulstudium zu beginnen und dieses 2004 erfolgreich abzuschließen.

Seit nunmehr fast 20 Jahren ist die Referentin in einem helfenden Beruf tätig.

Felicitas Lukas engagiert sich überdies im Bereich der organisierten rituellen Gewalt, indem sie über ihre Erfahrungen schreibt (u.a. "Stimmen der Zeit" August 2019) oder sich auch für Interviews zur Verfügung stellt (FAZ, 24.08.2020).

Portrait Dr. Franziska Offermann

Dr. Franziska Offermann

Traumafachberaterin /Traumapädagogin

Traumafachberaterin /Traumapädagogin, Traumatherapeutin, Yogalehrerin, Trauerbegleiterin, systemische Familientherapeutin i.A., begleitet seit vielen Jahren Menschen und Organisationen mit ihrem Beratungskonzept Lucera bei Krisen, Trauer und Trauma (www.lucera.de). Sie ist Autorin des Buches: "Wenn Kollegen trauern"

Sie war 1.Vorsitzende des Bundesverbandes Verwaiste Eltern und trauernde Geschwister Deutschland e.V. und ist nun Fachleitung und stellvertretende Vorsitzende im Traumahilfezentrum München e.V. (www.thzm.de)

Auf ihrem Yogaweg durfte sie wachsen und möchte diese wertvolle Ressource anderen nahebringen.

Portrait Prof. Dr. Ursula Riedel-Pfäfflin

Prof. Dr. Ursula Riedel-Pfäfflin

Pastorin und Pastoralpsychologin
  • Prof. Dr. Ursula Riedel-Pfäfflin arbeitete von 1972-81 in Hamburg-Wilhelmsburg als Pastorin und Pastoralpsychologin mit Aufbau einer Stadtteilarbeit;
    von 1981 - 86 lehrte sie als Assistentin von Prof. Joachim Scharfenberg an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel im Bereich Praktische Theologie / Seelsorge und Frauenforschung;
  • Von 1986 - 1995 lehrte sie an kirchlichen Hochschulen der USA in Chicago und Indianapolis und bildete Studierende in Beratung und Seelsorge Theorie und Praxis aus; gleichzeitig schloss sie ihre Dissertation ab und ihre Anerkennung zur Trainerin für Ehe- und Familienberatung;
  • Seit 1996 arbeitet sie an der Ev. Hochschule in Dresden als Professorin im Bereich Pastoralpsychologie, Seelsorge und Gender-Studies, und baute eine systemische Weiterbildung für Beratung und Seelsorge in Zusammenarbeit mit der systemischen Gesellschaft auf. Seit 2008 ist sie emeritiert und arbeitet selbständig in Fortbildung, Supervision, Familienberatung und Lehre.
  • Seit 1976 war Ursula Riedel-Pfäfflin aktiv in der internationalen Seelsorgebewegung engagiert und wirkte drei Jahre lang als Präsidentin des International Council on Pastoral Care and Counseling.

Zahlreiche Veröffentlichungen in Deutschland und USA u.a.:

  • Archie Smith, Jr. / Ursula Riedel-Pfäfflin, Siblings by Choice. Race, Gender and Violence, Chalice Press, 2004
  • Ursula Riedel-Pfäfflin / Julia Strecker, Flügel für Alle. Feministische Seelsorge und Beratung. Konzeption. Methoden. Biographien, Daedalus, 2011
  • Ursula Riedel-Pfäfflin / Andrea Siegert / Heidrun Novy (Hrsg) "Ich schreibe mein Leben".
    Kriegsfolgen im Frieden. Frauen der Wende erzählen Familiengeschichten. BiografieVerlag, Ruth Damwerth, 2013

  • Ursula Riedel-Pfäfflin, Systemische Seelsorge als Aufgabe gesellschaftspolitischer und spiritueller Kommunikation In: Isabelle Noth, Ralph Kunz (Hrsg.): Nachdenkliche Seelsorge – seelsorgliches Nachdenken. Festschrift für Christoph Morgenthaler zum 65. Geburtstag, Vandenhoek und Ruprecht
Portrait Martina Rudolph

Martina Rudolph

Fachärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

Fachärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Traumatherapeutin (DeGPT, EMDRIA), (EMDR-) Supervisorin, Dozentin, Medizinische Sachverständige. Leitende Ärztin der Klinik am Waldschlößchen. Vorstandsmitglied der DGTD und der DGPM. Arbeitet seit über 15 Jahren mit schwersttraumatisierten Menschen, insbesondere mit Patient*innen mit schweren dissoziativen Störungen. Beschäftigt sich seit vielen Jahren mit den Hintergründen schwerer und organisierter Gewalterfahrungen.

Portrait Dr. med. Harald Schickedanz

Dr. med. Harald Schickedanz

Ärztlicher Direktor der DRV-Klinik Hüttenbühl, Bad Dürrheim

Jahrgang 1957, ist seit 1977 in Krankenhäusern angestellt tätig, seit 2016 als Ärztlicher Direktor der DRV-Klinik Hüttenbühl in Bad Dürrheim.

Als Internist, Psychosomatiker, Sportmediziner und Krankenhausbetriebswirt ist er leidenschaftlich interessiert an Veränderungs- und Heilungsprozessen in biologischen, psychischen und sozialen Feldern. In der Psychotraumatologie werden alle diese verschiedenen Perspektiven benötigt und gleichzeitig fokussiert.

Seit Mai 2021 erster Vorsitzender der DGTD e.V.

Portrait Dr. Ralf Schupp

Dr. Ralf Schupp

Diplom-Theologe
Portrait Margarete Sommer

Margarete Sommer

freiberufliche Hebamme

Margarete Sommer ist freiberufliche Hebamme und arbeitet im Dreiländereck, in dem sich Hessen, Niedersachsen und Thüringen begegnen. Sie betreut Frauen während ihrer Schwangerschaft, begleitet sie und ihre Familien bei der Vorbereitung auf das neue Leben, bei der Geburt, im Wochenbett und so lange es nötig und möglich ist darüber hinaus. Als Organisatorin der Fachtagungsreihe "Ein Schimmer Guter Hoffnung" bringt sie werdende Hebammen mit erfahrenen Kolleginnen aus der außerklinischen Geburtshilfe zusammen. Sie studiert berufsbegleitend an der Fachhochschule Salzburg und schreibt als freie Autorin für Fachzeitschriften.

Portrait Liz Wieskerstrauch

Liz Wieskerstrauch

Dokumentarfilmautorin und Schriftstellerin

Liz Wieskerstrauch, Dokumentarfilmautorin und Schriftstellerin, setzt sich in ihren Veröffentlichungen seit mehr als 20 Jahren mit Traumata, Ritueller Gewalt, Dissoziativer Persönlichkeitsstörung sowie mit Täterintrojekten auseinander, insbesondere in den weithin bekannten ARD-Dokumentationen "Höllenleben" und in ihrem Roman "Lucys Diamonds".

Portrait Anne Willing-Kertelge

Anne Willing-Kertelge

  • ausgebildet als Rechtsanwalts- und Notargehilfin, Dipl.-Sozialpädagogin, Dipl.-Pädagogin, Kunst- und Kreativtherapeutin, Ehe-, Familien- und Lebensberaterin (BAG), Master of Counseling, Master of Supervision & Coaching (M.A. cand.) (DGSv)
  • zahlreiche Fort- und Weiterbildungen u.a. im Bereich "Trauma", Hypnotherapie sowie in ganzheitlicher Exerzitiumsarbeit auf der Grundlage der initiatischen Therapie (Schwerpunkte: personale Leibarbeit, plastisches und bildnerisches Gestalten, spirituelle Wegbegleitung)
  • geschulte Achtsamkeits- und Meditationspraxis seit 1985
  • eigene Praxis für Psychotherapie (HP), Supervision & Coaching, Lüdinghausen
    Lehrbeauftragte an der Katholischen Hochschule NW, Abteilung Münster, Fachbereich Sozialwesen (u.a. Einführung in die traumasensible Gesprächsführung, Supervision)
    Referentin in der Erwachsenenbildung, Fort- und Weiterbildungen mit den Schwerpunkten "Trauma" sowie "Achtsamkeit" und "Selbstmitgefühl"
    Mitarbeiterin der Ehe-, Familien- und Lebensberatung im Bistum Münter (2007 – 2021)
Portrait Dr. phil. Fabian Wilmers

Dr. phil. Fabian Wilmers

Psychologiestudium in Freiburg, dort in der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie Verhaltenstherapie gelernt, danach 17 Jahre in einer psychoanalytisch orientierten Klinik, seit einigen Jahren Kassenpraxis in Freiburg, EMDR- und Traumatherapie-Ausbildung (DeGPT), Supervisor für Verhaltenstherapie und EMDR (EMDRIA), für die Arbeit mit Patient*innen mit DIS Enaktive Traumatherapie bei Ellert Nijenhuis gelernt, Übersetzer von Teilen der Monographie von Ellert Nijenhuis ("Die Trauma Trinität", 2016 und 2018).

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