DGTD Onlinetagung 2022
Der Körper merkt sich alles – Trauma, Dissoziation und physische Erkrankungen
Wir erkunden gemeinsam mit namhaften Referent*innen die Auswirkungen komplexer traumatischer Erfahrungen auf die körperliche Gesundheit. Wir wissen, dass emotionale, physische und sexuelle Gewalt und Vernachlässigung in Kindheit und Jugend lebenslänglich, dosisabhängig, linear und kumulativ die Wahrscheinlichkeit für körperliche und seelische Erkrankungen deutlich erhöht.
Diese Wunden heilen nicht von selbst. Wer viel von diesen Gewalterfahrungen erlebt hat und nicht traumatherapeutisch behandelt wird, erkrankt häufiger und schwerer, hat weniger berufliche Chancen und stirbt früher.
Lassen Sie uns gemeinsam diese Zusammenhänge mit Forscher*innen, Therapeut*innen, Behandler*innen und Berater*innen diskutieren und uns gegenseitig bei der so wichtigen Behandlung dieser leider viel zu großen Bevölkerungsgruppe unterstützen. Wir wollen in diesen zwei Tagen gemeinsam mit Ihnen – begleitet von Vorträgen, Diskussionen und Workshops – allen Fragen zum Thema nachgehen. Wer mit traumatisierten Menschen arbeitet, ist dazu herzlich eingeladen, wir freuen uns auf Sie!
Herzlich,
Dr. med. Harald Schickedanz
1. Vorsitzender DGTD
Infos zur Veranstaltung
- Veranstaltungsbeginn
- 13.05.2022
- Veranstaltungsende
- 14.05.2022
- Anmeldeschluss
- 07.05.2022
Anmeldegebühr
Anmeldungen | Preis |
---|---|
DGTD Mitglieder | 230,00 € |
Nicht-DGTD Mitglieder | 280,00 € |
Ermäßigt Schüler, Azubis und Studenten (nur mit Nachweis) |
180,00 € |
09:15 Uhr |
EröffnungDr. med. Harald Schickedanz |
09:30 – 10:15 Uhr |
Vortrag 1 – EinführungsvortragProf. Dr. Christine Heim Effekte von Stress in frühen Lebensphasen auf das lebenslange ErkrankungsrisikoTraumatische Erfahrungen im Kindesalter sind wichtige Risikofaktoren für das Auftreten psychiatrischer und körperlicher Erkrankungen im Erwachsenenalter. In retrospektiven Studien an Erwachsenen wurde gezeigt, dass frühe traumatische Erfahrungen mit grundlegenden Veränderungen in neuralen Schaltkreisen und peripheren Regulationssystemen assoziiert sind, welche einer Vulnerabilität für nachfolgenden Stress und einem gesteigerten Erkrankungsrisiko zugrunde liegen. Diese biologischen Veränderungen scheinen durch epigenetische Prozesse vermittelt und durch genetische Faktoren moderiert zu werden. Derzeitige Studien untersuchen die unmittelbaren Einbettungsprozesse, welche zu diesen langfristigen und ausgeprägten biologischen Veränderungen führen. Das Verständnis dieser Mechanismen liefert gezielte Ansatzpunkte für neue Interventionen sowie diagnostische Marker für die Vorhersage von individuellem Erkrankungsrisiko und Ansprechbarkeit auf spezifische Interventionen. |
10:15 - 11:00 Uhr |
Vortrag 2Dr. Nicole Strüber Das traumatisierte Gehirn:Psychisches Trauma aus Sicht der Hirnforschung: Epigenetik, limbische Narben, Weitergabe und TherapieIn diesem Vortrag wird in enger Verzahnung von Psychologie und Neurobiologie erläutert, über welche Mechanismen Gehirn und somit Psyche durch frühe traumatische Erfahrungen geprägt werden können. Die frühen Erfahrungen eines Kindes beeinflussen gemeinsam mit seiner individuellen genetischen Ausstattung die Chemie und die Verschaltungen des Gehirns. Dies wiederum gibt vor, wie es später im Leben mit hohen Anforderungen umgeht, wie effektiv es seine Emotionen regulieren kann und ob es sich in Beziehungen entspannen kann. Zahlreiche Forschungsergebnisse zeigen, dass frühe traumatische Erfahrungen die Entwicklung des Gehirns in einer Weise prägen können, dass das Risiko für die Entstehung psychischer Erkrankungen erhöht ist. Verankert wird diese frühe Prägung zum einen über epigenetische Markierungen von Genen des Stresssystems und weiterer neuromodulatorisch wirksamer Stoffe. Zum anderen zeigen sich „limbische Narben“ in Form von Änderungen in Größe und Reaktivität verschiedener, für die Verarbeitung von Emotionen wichtiger Hirnbereiche. Auch Phänomene wie die im Nachgang frühkindlicher Traumatisierungen häufig verminderte Fähigkeit zur Emotionsregulation oder auch Desorganisation oder die Weitergabe der Auswirkungen von Traumatisierungen über Generationen können mit Abläufen im Gehirn in Verbindung gebracht werden. Mit dem Blick der Hirnforschung ergeben sich zudem Voraussetzungen für erfolgreiche Interventionen im Kindesalter bzw. therapeutische Ansätze im Erwachsenenalter. |
11:30 - 12:15 Uhr |
Vortrag 3Dr. med. Jan Gysi Medizinisch bedingte Traumatisierungen: über die Folgen von Geburtstrauma, Intensivbehandlung, COVID-19 und anderen medizinischen HerausforderungenNach körperlichen Erkrankungen (wie z.B. Herzinfarkt, COVID-19 und Hirnschlag), chronischen körperlichen Erkrankungen, sowie nach medizinischen Eingriffen können posttraumatische Probleme auftreten. Zum Beispiel nach Geburten erleiden etwa 3% aller Mütter eine voll ausgeprägte posttraumatische Belastungsstörung (PTBS), ungefähr 10% beschreiben einige PTBS-Symptome mit relevanten Einschränkungen. Eine PTBS bei Müttern hat nicht nur negative Auswirkungen für die betroffenen Frauen, sondern auch für deren Kinder. Deshalb ist es auch mit Fokus auf die Neugeborenen wichtig, dass Mütter mit postpartaler PTBS eine Behandlung gemäss Guidelines erhalten können. Neben PTBS nach medizinischen Erkrankungen geht dieser Vortrag zudem weiteren Themen im Bereich "Medizin und Psychotraumatologie" nach, wie z.B.: Übergriffe während medizinischen Behandlungen, spezielle Herausforderungen für Menschen mit dissoziativer Identitätsstörung mit Medikation und Operationen, sowie das Auftreten von Flashbacks nach Behandlungen mit Propofol. Um am Ende zu zeigen: Psychotraumatologie hat in Spitälern eine hohe Relevanz. |
12:15 - 13:00 Uhr |
Vortrag 4Ursula Funke-Kaiser Somatische Erfahrungen zur Auflösung von Traumafolgen nutzen – was macht Somatic Experiencing aus?Traumatische Erfahrungen sind nicht auf die Psyche begrenzte Ereignisse sondern ein Körper und Psyche zusammen überwältigendes Erleben. Somatic Experiencing bezieht daher alle Elemente der menschlichen Erfahrung in die Neuverhandlung des Traumas ein, um auf diese Weise die in Symptomen und problematischen Verhaltensweisen gebundenen Energien der in erstarrter Hilflosigkeit blockierten Kampf- und Fluchtimpulse wieder zu befreien und aufzulösen. Dabei liegt die Aufmerksamkeit besonders auf der somatischen Erfahrung, darauf, zu spüren, was im Körper jetzt geschieht. In feindosierter Weise ist es so möglich, aus Erstarrung wieder in den Fluß der Lebendigkeit zurück zu kommen. Der Vortrag soll die Grundideen von Somatic Experiencing deutlich machen und Anwendungsmöglichkeiten in der Praxis aufzeigen. |
14:30 – 16:00 Uhr 16:30 – 18:00 Uhr Session A+B (3 Std.) |
Workshop 1Lutz Besser The body bears the burden – Der Körper trägt die Last der traumatischen ErinnerungNicht erst seit dem umfangreichen Psychotraumatologiewerk von Bessel van der Kolk mit dem Titel "Verkörperter Schrecken" wird in der Forschung und in der Praxis der Traumatherapie immer deutlicher, welche Spuren traumatische Erfahrungen auf körperlicher Ebene hinterlassen. Daraus ergibt sich, dass nicht nur Interventionen, die der Verarbeitung von emotionalen und kognitiven Traumaresten dienen, hilfreich oder erforderlich sind, sondern therapeutisch auch mit dem Körper gearbeitet werden muss. Solche Interventionen, die auf eingefrorene körperliche Traumareste zielen, werden bei der Traumakonfrontation nach dem KReST-Modell (Körper-, Ressourcen- und Systemorientierte Traumatherapie – nach Lutz Besser) effektiv genutzt und tragen maßgeblich zur Heilung bei. Auch ohne unmittelbare Traumakonfrontation haben sich verschiedene körpertherapeutische Techniken und Übungen bewährt, um im Körper stecken gebliebene Schutz-, Verteidigungs-, Flucht- oder Kampfimpulse zu lösen und die Körperfunktionen wieder in den Fluss zu bringen. Dazu gehört unter anderem das von David Berceli entwickelte TRE-Übungsprogramm (tension and trauma releasing exercise). In dem Workshop sollen die theoretischen Grundlagen vorgestellt und die praktische Umsetzung demonstriert und erfahrbar gemacht werden. Dazu gehört auch die Vorstellung und das selbsterfahrungsorientierte Ausprobieren der TRE-Übungsreihe mit der Nutzung des "therapeutischen Zitterns". |
14:30 – 16:00 Uhr Session A |
Workshop 2Martina Rudolph "Die im Dunkeln sieht man nicht" – Organisierte Rituelle GewaltIn dem Workshop soll es zunächst darum gehen, den "dunklen" Themenkomplex ORG aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten. Den Schwerpunkt des Workshops sollen dann aber klinische Themen bilden. Zum einen sollen Besonderheiten in der Symptomatik von Betroffenen und Hinweiszeichen auf das Thema ORG besprochen werden. Zum anderen sollen typische Fallstricke, besondere Herausforderungen und wichtige Hintergrundinformationen besprochen werden, die bei der Behandlung von Betroffenen relevant sind. Aus langjähriger Erfahrung sollen schließlich – auch unter Einbezug von Fragen und Anliegen der Teilnehmer*innen – wichtige Behandlungsschritte sowohl zur Symptomreduktion als auch zur Ausstiegsbegleitung besprochen werden. |
14:30 – 16:00 Uhr Session A |
Workshop 3Linda Beeking PITT ® Psychodynamisch Imaginative Traumatherapie in der Behandlung dissoziativer PatientInnenIn der PITT® wird ein von Würdeorientierung, Mitgefühl und Ressourcenorientierung geprägtes Menschenbild zugrunde gelegt. Die Fähigkeit des/der TherapeutIn zur eigenen Selbstfürsorge ist Grundlage dafür, den PatientInnen hilfreiche Distanzierungsübungen, Selbstmitgefühl(sübungen) und Trost zu vermitteln. Die Versorgung jüngerer verletzter Selbstanteile auf der "inneren Bühne", also im imaginären Raum hilft, Blockierungen aufzuspüren, zu be- und verarbeiten und dadurch wieder im Hier und Jetzt handlungsfähiger zu werden. Die stete Differenzierung des "Dort und Damals" gegenüber dem "Hier und Jetzt" ermöglicht, die eigene Selbstwirksamkeit zu erfahren und einzuüben. Dabei wird achtsames Wahrnehmen des Körpers angeregt, bzw. solange dies noch zu phobisch besetzt ist durch die Therapeutin übernommen und mentalisiert. Verschiedene jüngere Selbstanteile zeigen unterschiedliche Körpererinnerungen und auch bei DIS PatientInnen kann dies analog genutzt werden. Durch die Arbeit auf der inneren Bühne und gleichzeitige Gestaltung der therapeutischen Arbeit in der Realisierung des "Hier und Jetzt" ermöglicht die Erfahrung, das jeweilige Körpererleben einzuordnen. "Die Auswirkungen von Vorstellungen auf den Körper und sein Befinden sind unmittelbar wahrnehmbar und helfen der Patientin/dem Patienten, sich bewusst und aktiv auf wirkungsvollere und heilsamere Vorstellungen einzulassen" In dem Workshop soll, für KollegInnen, die grundsätzliche Kenntnisse über Psychotraumatologie haben, ein Therapieverfahren konkret vorgestellt werden, dass sich für die Behandlung dissoziativer PatientInnen sehr gut eignet und mittels einer hilfreichen Beziehung die Selbstberuhigungsfähigkeit betont und durch Imagination (be-)übt und fördert. Die Bereitschaft Interventionen oder Übungen in Selbsterfahrung kennenzulernen wird erbeten.
|
14:30 – 16:00 Uhr Session A |
Workshop 4Annamaria Ladik Psychohygiene und Selbstregulation mit Zapchen SomaticsZapchen Somatics ist ein körpernaher Ansatz, der auf den Erkenntnissen der Psychosomatik, Psycho- und Körpertherapien und der tibetischen Geistesschulungs- und Heiltradition ruht. Die von Dr. Julie Henderson (USA) und Dr. Anthony Richardson (AUS) entwickelte Methode lädt unseren Körper direkt ein, uns dem innewohnenden Wohlbefinden zu nähern. Und dies geschieht unabhängig von allen Lebensumständen, jetzt und sofort. In diesem Seminar werden grundlegende Übungen aus dem Zapchen Somatics vermittelt. Wir arbeiten mit Bewegung, Atem und Stimme sowie wenn möglich, mit freundlicher Berührung. Die Übungen beeinflussen positiv die Selbst- und Affektregulation. Die Übungen sind sowohl für uns selbst als auch für unsere Patienten*innen wohltuend. Sie vermitteln Achtsamkeit, Wertschätzung, Freundlichkeit und Mitgefühl. Sie lehren auf eine leichte und humorvolle Art, wie wir unseren Körper und Geist zum Wohlbefinden einladen können. Viele der Übungen haben sich in der Stabilisierungsphase einer Trauma zentrierten Psychotherapie als wirksame Unterstützung von Selbstannahme, Affektregulation, als Stressreduktion und Dissoziationstop sowie zum Erleben von Selbstwirksamkeit bewährt. Herzlich willkommen! |
14:30 – 16:00 Uhr Session A |
Workshop 5Dr. med. Jan Gysi Krampfanfälle: Dissoziativ oder Epilepsie? An der Schnittstelle Psychiatrie und SomatikZu dissoziative Krampfanfällen sind in der Literatur viele Begriffe bekannt: psychogene Anfälle, nicht-epileptische Krampfanfälle, dissoziativ-neurologische Symptomstörung mit nicht-epileptischen Krampfanfällen, uvm. Dissoziative Krampfanfälle können an der Schnittstelle zwischen Psychotraumatologie und Neurologie eine grosse Herausforderung darstellen, da die Unterscheidung zu Epilepsien herausfordernd sein kann. Bekannt ist, dass viele Menschen mit dissoziativen Krampfanfällen zu lange eine Epilepsiebehandlung erhalten und im Durchschnitt erst mit einer zeitlichen Verzögerung von 7 Jahren richtig diagnostiziert werden, sofern sie überhaupt richtig erkannt werden. Eine richtige Diagnose führt aber für viele Betroffene noch nicht zu einer besseren Lebensqualität: dissoziative Krampfanfälle sind oft mit Stigmatisierungen verbunden, und viele Betroffene erhalten keine adäquate Behandlung. In diesem Workshop wird die Unterscheidung zwischen dissoziativen Krampfanfällen und Epilepsie mit Videobeispielen gezeigt. Zudem wird aufgezeigt, weshalb diese Anfälle in der Regel an Orten mit Menschen auftreten, und wie sie therapeutisch angegangen werden können. Teilnehmende sind eingeladen, nach vorgängigem Kontakt mit dem Referenten eigene Fälle vorzustellen. |
14:30 – 16:00 Uhr Session A |
Workshop 6Dr. med. Harald Schickedanz Die Bedeutung der Epigenetik bei der Weitergabe traumatischer KindheitserfahrungenDen beiden traditionellen Hypothesen des Transfers psychischer Störung von einer Generation in die nächste: Vulnerabilität (Genetik) und Stress (Bindung; Erfahrung; Lernen) gesellt sich eine dritte hinzu: die epigenetische als Bindeglied. Psychosoziale Erfahrungen nehmen Einfluss auf die Genexpression und können epigenetisch an Folgegenerationen weitergegeben werden. |
16:30 - 18:00 Session B |
Workshop 7Dr. med. Margarethe Philipp Den Körper (wieder) bewohnbar machen – Tanz- und Körperrituale zur Resilienzstärkung für komplex TraumatisierteViele komplex Traumatiserte leben in großer innerer Distanz zu ihrem Körper. Neben der traumatherapeutischen Behandlung zeigt sich der nonverbale Ansatz im meditativen Tanz als hilfreich. "Dort wo die Sprache nicht mehr hinreicht, beginnt der Tanz zu sprechen." (Wosien, 2008:102). Einfache ritualisierte Tanzformen in Kreis oder Reihe helfen am ehesten über die Schwelle der Bewegungsangst. Mit Hilfe von wenigen unkomplizierten Schritten, die sich gleichförmig wiederholen, wird die Aufmerksamkeit vom Kopf in die Füße gelenkt, Körper und Musik rhythmisch koordiniert, begleitet von passenden Affirmationen, die Bewegungssymbolik erklärend und positive Bilder anregend. Damit werden 3 Sinneskanäle angesprochen: Hören, Sehen, selbst gesteuerte Bewegungen. Dies sorgt für Präsenz im Hier und jetzt und dem vielleicht ersten Gefühl einer Selbstwirksamkeit. Die aus dem Tritt Geratenen finden wieder Schritt, ein gehbares Schrittmaß. Der Tanz im Kreis schenkt Verbundenheit, ohne fest zu binden, gibt Bewegungsfreiheit, ohne den Halt zu verlieren. Getragen vom Rhythmus wird die Einheit von Körper Geist und Seele sinnlich erfahrbar, in eine periodisch wiederkehrende Ordnung eingebunden. Die äußere Orientierung gibt Sicherheit, ermöglicht den PatientInnen Vertrauen wieder aufzubauen und daraus neue sie tragende Wege zu entwickeln. Es geht nicht um den Konsum möglichst vieler Tänze, sondern um Wiederholung. Dadurch ist Einüben möglich, und jedes Mal, wenn derselbe Tanz getanzt wird, wird er anders erlebt, vielleicht vertiefter, vielleicht umfassender. Dieser ganzheitliche, therapeutische Ansatz ermöglicht den Traumatisierten, den inneren Kindern, den Ego- States, wieder "Wohnrecht" in ihrem Körper zu beanspruchen, ihn wieder zu beziehen und beim Tanzen mit beiden Füßen Kontakt zur Erde zu haben, verwurzelt zu sein und aus sicherem Stand heraus zu reflektieren. Bedenken wir, dass viele Kleinkinder schon tanzen, bevor sie laufen lernen. In der Tagesklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik in Dernbach wird dieser Ansatz mit Erfolg praktiziert. Im Rahmen einer Literaturrecherche konnten Belege gefunden werden, dass der meditative Tanz auf 23 Items der Neurophysiologie der PTBS einen positiven Einfluss nehmen. Der Workshop ermöglicht neben theoretischen Überlegungen (Symbolik, Wirkweise, Vorstellung der Wirksamkeitsstudie, Neurophysiologie) eigenes Erleben. Mitzubringen sind bequeme Kleidung und Schuhe, Neugier und ggf. Freude am Barfußlaufen. |
16:30 – 18:00 Uhr Session B |
Workshop 8Dr. Petra Kriependorf, André Schröder Warum heilt das nicht? Der Einfluss von Trauma auf Wundheilung und KrankheitsbewältigungWunden, die nicht heilen, Knochen, die nicht zusammenwachsen, wiederkehrende Infektionen, Keimbefall: was hat das mit früher Stressbelastung in der Kindheit, traumatischen Erfahrungen und/oder fehlender Empathie in der Akutversorgung zu tun. Welche Rolle spielen hier Dissoziation und Schmerzvermeidung? Anhand von aktuellen Studienergebnissen und Fallvorstellungen wollen wir Zusammenhänge und Wirkmechanismen sowie Therapiemöglichkeiten aufzeigen. Es soll auch Raum für Fragen, Austausch und eigene Fallvorstellungen geben. |
16:30 – 18:00 Uhr Session B |
Workshop 9Ursula Funke-Kaiser In die Somatische Erfahrung kommen – und mit den verschiedenen Ebenen des Gehirns sprechenUnser Gehirn bietet uns unterschiedliche Erfahrungsmöglichkeiten an, die dann mit den verschiedenen Ebenen des Gehirns verarbeitet werden. Bei Gefahr übernimmt das Stammhirn, bei geringerer Erregung stehen uns auch höhere Strukturen zur Verfügungen und sind an der Steuerung unseres Verhaltens maßgeblich mit beteiligt. Wie können wir diese Unterschiede differenzierter erleben und anfangen, in Begegnungen gezielt einzusetzen? Kleine Übungen sollen einen Zugang dazu aufzeigen. |
16:30 – 18:00 Uhr Session B |
Workshop 10Thorsten Becker, Julia Bialek, Heidrun Girrulat, Martin Kühn Traumaerfahrungen und Körpergedächtnis – mögliche Auswirkungen und pädagogische HandlungsmöglichkeitenDie im Körper gespeicherten Erinnerungen an traumatische Lebenserfahrungen können im Alltag in vielschichtiger Weise aktiviert und aktualisiert werden. Sie werden von den betroffenen Menschen in so unterschiedlicher Art erlebt und und zum Ausdruck gebracht, dass es für Fachkräfte psychosozialer Arbeitsfelder oft eine große Herausforderung darstellt, sie als solche zu erkennen und spezifische Unterstützungsmöglichkeiten anzubieten. |
18:15 - 19:30 Uhr |
Mitgliederversammlung DGTD e.V. |
Thorsten Becker
- Diplomsozialarbeiter, Diplomsozialpädagoge und systemischer Supervisor
- freiberuflich tätig in Supervision, Fachberatung, Fortbildung und Beratung
- Betreuung mit einer Spezialisierung auf die Problemfelder Kulte, Rituelle Gewalt, dissoziative Störungen und organisierte Gewalt gegen Kinder
- www.beckertho.de
Linda Beeking
Dipl.-Psych., Psychologische Psychotherapeutin
- Dipl.-Psych., Psychologische Psychotherapeutin, langjährige klinische Erfahrung,
- seit 1997 traumatherapeutischer Therapieschwerpunkt, in eigener Praxis in Ehingen niedergelassen, Supervisorin (BDP und PITT (®),
- Traumatherapeutische Ausbildung bei Luise Reddemann(PITT®), Michaela Huber, Ellert Nijenhuis.
- Weiterbildung in EMDR, Somatic Experiencing, Schematherapie und Ego-State Therapy, Supervisorin an verschiedenen psychiatrischen und psychosomatisch-psychotherapeutischen Kliniken im süddeutschen Raum.
- Fortbildungstätigkeit zu Traumatherapie und -pädagogik.
- Vorstandsmitglied (der) DGTD von 2011–2021
Lutz Besser
Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychiatrie und Psychotherapie und für Psychotherapeutische Medizin
FA für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychiatrie und Psychotherapie und für Psychotherapeutische Medizin; tiefenpsychologisch-analytische und KIP-Ausbildung; Familientherapie- und Supervisorenausbildung bei Dr. C. Gammer, Körpertherapie- und Traumatherapieausbildung; Traumatherapeut DeGPT e.V., EMDR-Facilitator und Supervisor; EMDREA-Trainer für EMDR mit Kindern und Jugendlichen. Vorträge auf internationalen Tagungen; Lehrtherapeut in Psychotraumatologie und traumazentrierter Psychotherapie sowie EMDR mit Kindern in Europa. Curriculare Traumafortbildungen in der Schweiz, Österreich, Palästina, Kosovo, Irak, Mittelamerika und Brasilien. TRE-Provider
Julia Bialek
Dipl. Pädagogin, Heilpraktikerin für Psychotherapie, Traumatherapeugin (SEP) Traumapädagogin / Traumafachberaterin, systemische Familientherapeutin. Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Lektorin an der Universität Bremen im Studiengang "Inklusive Pädagogik", Traumapädagogische Fort- und Weiterbildungen, Fachbuchautorin, langjährige Tätigkeit in unterschiedlichen psychosozialen Handlungsfeldern.
Prof. Dr. med. Karl Heinz Brisch
Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychiatrie und Psychosomatische Medizin und Psychotherapie sowie Neurologie
Univ.-Prof. an der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität (PMU) in Salzburg, Dr. med. habil., ist Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychiatrie und Psychosomatische Medizin und Psychotherapie sowie Neurologie. Er ist Psychoanalytiker für Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Gruppen mit Ausbildung in spezieller Psychotraumatologie für Kinder, Jugendliche und Erwachsene.
Er war Vorstand des weltweit ersten Lehrstuhls für Early Life Care und leitete das gleichnamige Forschungsinstitut an der PMU in Salzburg. Als Oberarzt leitete er viele Jahre die Abteilung für Pädiatrische Psychosomatik und Psychotherapie am Dr. von Haunerschen Kinderspital der Universität München.
Seine klinische Tätigkeit und sein Forschungsschwerpunkt umfassen den Bereich der frühkindlichen Entwicklung und der Psychotherapie von bindungstraumatisierten Menschen in allen Altersgruppen. Brisch entwickelte die Präventionsprogramme "SAFE® – Sichere Ausbildung für Eltern" und “B.A.S.E® – Babywatching”, die inzwischen auch international Verbreitung gefunden haben. Er ist Gründungsmitglied der "Gesellschaft für Seelische Gesundheit in der Frühen Kindheit" (GAIMH e. V.), und war dort viele Jahre lang im Vorstand.
Brisch ist Autor vieler Fachartikel und Bücher zum Thema Bindung und Trauma sowie bindungsbasierter Psychotherapie. Er verbreitet die Inhalte und Ergebnisse der Bindungs- und Traumaforschung und Psychotherapie auch durch viele Vorträge und die Teilnahme an zahlreichen Radio- und Fernsehsendungen. (www.khbrisch.de)
Dr. med. Melanie Büttner
Fachärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Sexualtherapeutin/-medizinerin (DGfS) und Traumatherapeutin.
Nach langjähriger Tätigkeit am Münchener Universitätsklinikum rechts der Isar arbeitet sie nun in eigener Praxis. Sie ist Autorin und Herausgeberin mehrerer Bücher und podcastet für die ZEIT über Sexualität und Beziehungen. Literatur: "Sexualität und Trauma", "Handbuch Häusliche Gewalt" und "Ist das normal? Lass uns über Sex sprechen, wie du ihn willst".
Ursula Funke-Kaiser
Ursprünglich als Juristin ausgebildet und als Richterin tätig, dann Ausbildung in Personaler Atem-, Leib und Stimmtherapie, in der Arbeit am Tonfeld und in Somatic Experiencing. Intensive Beschäftigung mit Jungsche Psychotherapie. Heilpraktikerin für Psychotherapie. 1995 Kontakt mit Somatic Experiencing, seitdem eine vertiefte Auseinandersetzung damit. Assistenz in Trainings in Deutschland und international bei Dr. Peter Levine und verschiedenen anderen Lehrern. Eigene Lehrtätigkeit mit Somatic Experiencing seit 2008 in Deutschland und mehreren europäischen Ländern. Langjährige Zen-Praxis, Schülerin von Peter Fenner (Nondual Awareness).
Von 2001 bis 2019 erste Vorsitzende des Psychotherapeutischen Zentrums Stuttgart e.V.
Ursula Funke-Kaiser hat drei erwachsene Kinder und arbeitet in Eigener Praxis für Traumatherapie in Stuttgart.
Heidrun Girrulat
Dipl. Sozialpädagogin / Dipl. Sozialarbeiterin (FH), appr. Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeutin, Psychotherapeutin (HP), Systemische Therapeutin (SG) und Gestalttherapeutin, Suchttherapeutin (VDR), Lehrtherapeutin Systemische Beratung und Therapie (SG), Ausbildung in traumatherapeutischen Verfahren (PITT, EMDR, SE), EFT-Traineri, examinierte Krankenschwester, langjährige Erfahrungen in der Suchttherapie und insbesondere der Therapie von suchtkranken Eltern und ihrer Kinder. Langjährige Leitung der Gruppe der Verwaisten Eltern in Lüneburg. Sie arbeitet als Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeutin in eigener Praxis. Institutsleitung Institut für mehrgenerationale Forschung und Therapie (IMFT) in Lüneburg
Daniel Grolle
Er war Schriftsteller, Filmemacher und Abenteurer, u.a. ein halbes Jahr mit Rüdiger Nehberg gemeinsam bei den Steinzeit Indianern Yanomami, "Überleben im Urwald", ZDF. Er ist einer der Ersten die in Deutschland Tai Chi gelernt und gelehrt haben, hat den Interessenverband der Tai Chi und Qi Gong Lehrenden in Deutschland gegründet, BVTQ, er unterrichtet in Hamburg und bildet deutschlandweit aus. Seinen Ansatz in dieser Kunst nennt er "Tai Chi Spielen". Das Besondere daran ist, dass er Tai Chi aus dem traditionellen Rahmen gelöst hat und die Prinzipien dieser inneren Kampfkunst für sehr verschiedene Anwendungen eröffnet.
Er hat Lernwege sowohl für Langzeit Inhaftierte, wie auch für Polizeiausbilder entwickelt. Tai Chi Tantra sowie einen Kampftanz oder Kinder Tai Chi Ausbildungen entwickelt und geleitet. Daniel Grolle hat auch besondere Wege der Wirklichkeits Beobachtung und Erzeugung entdecket, die sich sehr gut mit hochsensiblen Menschen, aber auch mit traumatisierte Menschen gemeinsam gehen lassen.
Immer geht es um sehr angenehme, überraschende Körperübungen, die Vertrauen schaffen und den eigenen Körper als Heimat des Übenden erschließen.
Dr. med. Jan Gysi
Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Spezialisierung in der Diagnostik und Therapie von Traumafolgestörungen
Bern (Schweiz): Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Spezialisierung in der Diagnostik und Therapie von Traumafolgestörungen. Langjährige Tätigkeit als Oberarzt in psychiatrischen Kliniken, unter anderem den Universitären Psychiatrischen Diensten Bern. Er arbeitet heute in eigener Praxis in einem interdisziplinären Praxiszentrum, zudem ist er als Supervisor und Referent in Medizin, Psychotherapie, Psychosomatik, Polizei und Justiz tätig. 2017 hat der das „Handbuch sexualisierte Gewalt – Therapie, Prävention, Strafverfolgung" herausgegeben (Hogrefe Verlag), 2020 erschien das Fachbuch "Diagnostik von Traumafolgestörungen".
Prof. Dr. Christine Heim
Direktorin Institut für Medizinische Psychologie, Charité – Universitätsmedizin Berlin
Christine Heim hat in Trier Psychologie studiert und wurde dort 1996 promoviert. Nach wissenschaftlicher Tätigkeit am Forschungszentrum für Psychologie und Psychosomatik an der Universität Trier und einem Postdoctorial Fellowship an der University Emory School of Medicine in Atlanta (USA) forschte sie von 2001 bis 2011 am Department of Psychiatry and Behavioral Science der Emory University School of Medicine in Atlanta, zunächst als Assistant Professor und ab 2008 als Associate Professor. Seit 2011 ist sie W3 Professorin und Direktorin des Instituts für Medizinische Psychologie an der Charité – Universitätsmedizin Berlin, seit 2014 zusätzlich Professorin am Department of Biobehavioral Health an der Pennsylvania State University. Sie ist Investigator im Exzellenz-Cluster "NeuroCure", Charité, sowie Mitglied der Berlin School of Mind & Brain und der Max Planck School of Cognition.
Christine Heim erforscht die Auswirkungen von traumatischen Lebenserfahrungen in der kindlichen Entwicklung auf neurobiologische Systeme und deren Zusammenhang zur Entstehung psychischer und körperlicher Erkrankungen. Mit ihren Forschungen hat sie eine viel beachtete neuro-entwicklungspsychologische Perspektive in die Psychiatrie und Medizin eingebracht, die bahnbrechend für das Verständnis soziobiologischer Grundlagen psychischer Erkrankungen, aber auch somatischer Erkrankungen ist. Sie hat diesen innovativen, international als zukunftsweisend und höchst einflussreich beurteilten Forschungsbereich maßgeblich vorangebracht und zeichnet sich durch eine breite Methodenkompetenz aus – von biochemischen und bildgebenden Verfahren bis zu verhaltenspsychologischer und psychiatrischer Methodik. Zahlreiche Preise und Ehrungen belegen ihre hohe internationale Anerkennung als herausragende Wissenschaftlerin in ihrem Fach. Seit 2015 ist sie Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaft.
Dr. Petra Kriependorf
Psychologische Psychotherapeutin
ist Psychologische Psychotherapeutin, zertifizierte Traumatherapeutin (DeGPT) und Vorstandsmitglied in der DGTD. Leitende Psychologin in der Klinik für Neurologie und Psychotraumatologie im BG-Klinikum Duisburg. Langjährige therapeutische Erfahrung mit komplextraumatisierten und dissoziativen Patienten u.a. mit Schwerpunkt körperliche Erkrankungen (Herzerkrankung, Unfallfolgen, Wundheilungsstörungen). Vortrags- und Fortbildungstätigkeit für Polizei, Opferschutz, Jugendamt, Runder Tisch Gegen Häusliche Gewalt etc., Gutachterin.
Martin Kühn
Dipl. Beh.-Pädagoge, Traumapädagoge/-fachberater, sytemischer Familientherapeut
Mitbegründer der Fachdisziplin "Traumapädagogik", Gründer der BAG Traumapädagogik (heute FV TP), Gründer und Mitgesellschafter des "traumapädagogischen institut norddeutschland" (www.tra-i-n.de), Fach(-buch) autor. Über 30 Jahre Berufserfahrung in der Jugend-/Behindertenhilfe und pädagogischer Fach- und Erziehungsberatung.
Annamaria Ladik
Jg.1957
Ärztin für Neurologie und Psychiatrie, Psychotherapie
Ärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Spezielle Psychotraumatherapie (DeGPT)
Autorisierte Zapchen somatics Lehrerin
Von 1991 bis 2003 Ärztin und Oberärztin in der Klinik f. Psychotherapeutische Medizin in Bielefeld unter der Leitung von Prof. Dr. Luise Reddemann, seit 1998 zunehmende Erprobung der Methode Zapchen somatics in der Behandlung von Traumafolgestörungen.
Ab 2004 tätig in eigener Praxis
Kontakt:
Alter Markt 2, 33602 Bielefeld
Telefon (0521) 5574882
Fax: (0521) 5574887
E-mail: A.Ladik@bitel.net
Franka Mehnert
Diplom-Psychologin, Psychologische Psychotherapeutin mit verhaltenstherapeutischer Vertiefung
1978 geboren, Diplom-Psychologin, Psychologische Psychotherapeutin mit verhaltenstherapeutischer Vertiefung, Zusatzqualifikationen in "Spezielle Psychotraumatherapie" (DeGPT) und klinischer Hypnose (DGH). 2006 bis 2008 Psychologin in der Klinik und Poliklinik für Psychosomatik und Psychotherapie der Universitätsklinik Dresden, 2008 Psychologin in der psychosomatischen Rehaklinik Berggießhübel, seit 2009 Psychologin in der Klinik am Waldschlösschen und seit 2018 Leitende Psychologin der Stationen 1/2 in der Klinik am Waldschlösschen
Karin Paschinger
Physiotherapeutin
Physiotherapeutin mit Zusatzqualifikationen in der Osteopathie und der Feldenkraismethode® "Bewusstheit durch Bewegung" ist im Klinikum Rechts der Isar an der TU München beschäftigt. In der Klinik für psychosomatische Medizin und Psychotherapie begleitet sie Betroffene nach sexueller, körperlicher und emotionaler Gewalt. Sie hat langjährige Erfahrungen in der Diagnostik und Behandlung von akuten und chronischen Schmerzen sowie der Diagnostik von Störungen in Bezug zum eigenen Körperselbstbild. Die von ihr entwickelte Bodymap zum Körpererleben ist oft ein Türöffner in einem psycho- und körpertherapeutischen Prozess. Komplexe Beschwerdebilder und die körperliche Symptomatik können von Betroffenen dargestellt werden und positive Veränderungen im Verlauf der körpertherapeutischen Behandlung anschaulich erfahrbar werden.
Über ihre praxisnahen Erkenntnisse schreibt sie in Fachbüchern und Fachzeitschriften:
- Paschinger K.: "Der Körper trägt die Last – Aspekte der physiotherapeutischen und körpertherapeutischen Behandlung bei komplexer Traumafolgestörung" In: PTT Persönlichkeitsstörungen – Komplexe Traumafolgestörung, Schattauer Heft 03, September 21
- Paschinger K.: "Traumasensible Körpertherapie mit gewaltbetroffenen Frauen". In: Büttner, M. (Hrsg.) Handbuch Häusliche Gewalt. Schattauer 2020
- Paschinger, K., Büttner, M.: "Traumaassoziierte Körperbeschwerden und Sexualität". In: Büttner, M. (Hrsg.) Sexualität und Trauma. Schattauer 2018
- Büttner, M. , Paschinger, K.: "Integrative psycho- und körpertherapeutische Behandlung von sexuellen Störungen nach sexuellen Gewalterfahrungen". In: Büttner, M. (Hrsg.) Sexualität und Trauma. Schattauer 2018
- Paschinger K.: "Neue Wege aus dem Trauma finden (Teil 1)". In: Feldenkraisforum 103/2018
- Paschinger K.: "Körpererleben in der Traumatherapie (Teil 2)". In: Feldenkraisforum 104/2019
Dr. med. Margarethe Philipp
Fachärztin für Neurologie und Psychiatrie, Psychotherapeutin (tiefenpsychologisch orientiert), spezielle Psychotraumatherapie (DeGPT)
Studium der Humanmedizin und Anthropologie in Gießen.
2000 bis 2012 Aufbau der Frauenstation für suchtkranke Straftäterinnen (§ 64 StGB) an der forensischen Klinik in Hadamar unter traumatherapeutischen Gesichtspunkten und Initiatorin der Frauenfachtagungen,
seit 2013 Oberärztin an der Tagesklinik und Institutsambulanz für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik in Dernbach, dort Aufbau der Traumatherapiegruppe; Gründungsmitglied der AG körperorientierte Verfahren in der Traumatherapie der DeGPT
Geprägt durch Dr. Hannelore Eibach, die den meditativen Tanz in die Psychotherapie integrierte, eigene Adaption des meditativen Tanzes an Psychotraumatherapie
Martina Rudolph
Fachärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Fachärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Traumatherapeutin (DeGPT, EMDRIA), (EMDR-) Supervisorin, Dozentin, Medizinische Sachverständige. Leitende Ärztin der Klinik am Waldschlößchen. Vorstandsmitglied der DGTD und der DGPM. Arbeitet seit über 15 Jahren mit schwersttraumatisierten Menschen, insbesondere mit Patient*innen mit schweren dissoziativen Störungen. Beschäftigt sich seit vielen Jahren mit den Hintergründen schwerer und organisierter Gewalterfahrungen.
Dr. med. Harald Schickedanz
Ärztlicher Direktor der DRV-Klinik Hüttenbühl, Bad Dürrheim
Jahrgang 1957, ist seit 1977 in Krankenhäusern angestellt tätig, seit 2016 als Ärztlicher Direktor der DRV-Klinik Hüttenbühl in Bad Dürrheim.
Als Internist, Psychosomatiker, Sportmediziner und Krankenhausbetriebswirt ist er leidenschaftlich interessiert an Veränderungs- und Heilungsprozessen in biologischen, psychischen und sozialen Feldern. In der Psychotraumatologie werden alle diese verschiedenen Perspektiven benötigt und gleichzeitig fokussiert.
Seit Mai 2021 erster Vorsitzender der DGTD e.V.
André Schröder
M.Sc. Psychologe und Psychotherapeut
Studium der Psychologie mit Auslandsaufenthalten in Großbritannien und den Niederlanden. Weiterbildendes Studium Psychologische Psychotherapie an der Heinrich-Heine Universität Düsseldorf mit dem Schwerpunkt Verhaltenstherapie. Stationär psychiatrische Tätigkeit in der allgemeinen Psychiatrie, Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychosomatik. Aktuell ambulante psychotherapeutische Tätigkeit an der Universität Düsseldorf und konsiliarische Tätigkeit in der Klinik für Neurologie und Psychotraumatologie BG Unfallklinikum Duisburg mit dem Schwerpunkt Intensivmedizin und Rehabilitation. Besonderes Forschungsinteresse im Bereich der medizinischen Psychologie, i.S. Auswirkungen (früher) traumatischer Erfahrungen auf Körper und Gesundheit.
Dr. Kathrin Stauffer
UKCP Registered Body Psychotherapist
UKCP Registered Body Psychotherapist, ist die Autorin von "Emotional Neglect and the Adult in Therapy: Lifelong Consequences to a Lack of Early Attunement" (W.W. Norton 2020). Sie stammt aus der Schweiz und hat ursprünglich Biochemie studiert. In den 90er Jahren hat sie die Ausbildung in Körperpsychotherapie am Chiron Centre for Body Psychotherapy in London absolviert. Sie lebt in Cambridge und arbeitet in Privatpraxis als Psychotherapeutin, EMDR-Therapeutin, Ausbildnerin und Supervisorin. Ihr früheres Buch, "Anatomy & Physiology for Psychotherapists: connecting Body & Soul" ist ebenfalls bei W.W. Norton erschienen.
www.stauffer.co.uk

Dr. Nicole Strüber
Dipl. Biol., Neurobiologin und Wissenschaftsautorin
- Studium der Biologie mit Schwerpunkt Neurobiologie und Nebenfach Psychologie in Bremen
- Mehrjährige Elternzeit mit Zwillingen
- Promotion bei Prof. Roth mit einer interdisziplinären Dissertation über die Bedeutung früher Erfahrungen für die Hirnentwicklung und die Entstehung psychischer Erkrankungen (2008 – 2012, Dr. rer. nat.)
- Hochschullehrerin im Studiengang Hebamme DUAL an der hochschule21 in Buxtehude.
- Freiberufliche Tätigkeit als Wissenschaftsautorin und im Rahmen von Vorträgen und Seminaren
Sachbücher:
- "Wie das Gehirn die Seele macht" in Koautorenschaft mit Gerhard Roth (2014)
- "Erste Bindung. Wie Eltern die Entwicklung des kindlichen Gehirns prägen" (2016)
- "Risiko Kindheit. Die Entwicklung des Gehirns verstehen und Resilienz fördern" (2019)
- "Coronakids. Was wir jetzt tun müssen, um unsere Kinder vor den seelischen Folgen der Pandemie zu schützen" (2021)
Kontaktdaten:
Nicole Strüber, hochschule 21
Harburger Str. 6, 21614 Buxtehude
strueber@hs21.de | nicole.strueber@gmail.de
Hephata-Klinik
Die Hephata-Klinik ist ein Fachkrankenhaus für Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie. Die neurologische Akutklinik verfügt insbesondere über Zentren für Epilepsie und Schlafmedizin. Die psychiatrische Klinik hat neben dem stationären Bereich teilstationäre Behandlungsplätze in einer psychotherapeutisch ausgerichteten Tagesklinik. Die ambulante Versorgung erfolgt im Rahmen des MVZ für Neurologie und der Psychiatrischen Institutsambulanz. Gerade im Bereich der Anfallsleiden und funktioneller neurologischer bzw. dissoziativer Störungen ist die Zusammenarbeit der Klinikbereiche auf die Diagnostik und Behandlung komorbider psychischer Störungen und Ursachen gerichtet. Hier haben sich spezifische Konzepte zur Erkennung und Behandlung komplexer Traumafolgestörungen etabliert.
Die Hephata Klinik ist Teil der Hephata Diakonie e.V., die als gemeinnütziger Verein in evangelischer Tradition hessenweit Einrichtungen der Jugend- und Behindertenhilfe, Rehabilitation für Suchtkranke, Heilpädagogik, Wohnungslosenhilfe, Pflege und Betreuung von Senioren, Förderschulen und der beruflichen Bildung unterhält. Hephata heißt "Öffne dich". Der Name steht für das biblisches Hoffnungsbild: Während Jesus einen Mann heilt, der taub und stumm ist, spricht er das Wort "Hephata" (Markus 7, 32-37).
Wicker-Klinik

Die Wicker-Klinik in Bad Wildungen ist eine Rehabilitationsklinik. Die PatientInnen unserer Fachabteilungen für Psychosomatik und Traumatherapie kommen aus dem gesamten Bundesgebiet.
In unserer Fachabteilung für allgemeine Psychosomatik werden PatientInnen mit Erkrankungen aus dem gesamten Spektrum der Psychosomatik, wie Depressionen, Angststörungen, Erschöpfungssyndrome, somatoforme Schmerzstörungen und Traumafolgestörungen nach Akuttraumata (z.B. Überfall, Verkehrsunfall) behandelt.
In unserer Fachabteilung für Traumatherapie behandeln wir im Schwerpunkt Frauen mit komplexen Traumafolgestörungen nach sexualisierter, körperlicher und psychischer Gewalt vorwiegend in Kindheit und Adoleszenz.
Wir arbeiten mit einem multimodalen Therapieangebot basierend auf verhaltenstherapeutischen, systemischen, tiefenpsychologischen und traumatherapeutischen Ansätzen. Gruppen- und Einzeltherapie werden ergänzt durch Bewegungs- und Kreativtherapien, Entspannungsverfahren, Psychoedukation sowie ein physio- und sporttherapeutisches Angebot.
In unserem interdisziplinären Team arbeiten PsychologInnen, ÄrztInnen, qualifizierte Pflegekräfte, Bewegungs- Kunst-, Ergo- und PhysiotherapeutInnen sowie Sozialarbeiterinnen.a