Titelmotiv DGTD Tagung 2019

DGTD Tagung 2019

Freitag
20
Sep 2019

Richtige und falsche Erinnerungen – Trauma, Dissoziation und Gedächtnis

Richtige und falsche Erinnerungen – Trauma, Dissoziation und Gedächtnis

Infos zur Veranstaltung

Veranstaltungsbeginn
20.09.2019
Veranstaltungsende
21.09.2019
Veranstaltungsort
Reha-Zentrum Bad Dürrheim
| Klinik Hüttenbühl

Anmeldegebühr

Anmeldungen Preis
DGTD Mitglieder 230,00 €
Nicht-DGTD Mitglieder 280,00 €
Ermäßigt

Schüler, Azubis und Studenten (nur mit Nachweis)

180,00 €
* Schüler*innen, Azubis und Student*innen (nur mit Nachweis), (Azubis: Erstausbildung; Student*innen im Vollzeitstudium i.d.R. Erststudium) Eine Preisreduzierung für Psycholog*innen und Ärzt*innen in PT-Ausbildung ist leider nicht möglich.

Freitag, 20.09.2019

ab 08:30 Uhr

Einlass

09:15 Uhr

Eröffnung

Michaela Huber, Dr. med. Harald Schickedanz

09:20 - 09:40 Uhr

Vortrag 1

Dr. med. Harald Schickedanz

Trauma, Dissoziation und Gedächtnis

Gedächtnisinhalte Überlebender werden von ÄrztIn, TherapeutIn und HelferIn auf andere Weise an- und wahrgenommen als dies von Polizistin, Richterin oder Anwältin geschieht. Was wir erfahren hängt auch davon ab, wer wann wie und vor allem wen fragt und wie die Fragenden die Antworten deuten.

Die Einführung ins Thema aus Sicht des Arztes, Therapeuten und des Mitbürgers.

09:40 - 10:30 Uhr

Vorgtrag 2

Bethany Brand

Trauma oder Phantasie? Evaluation zweier Dissoziationsmodelle

Die Beziehung zwischen Trauma und Dissoziation wird durch zwei verschiedene und miteinander in Konflikt stehende Modelle beschrieben. Im Trauma-und-Dissoziations-Modell wird Dissoziation als Reaktion auf traumatischen Stress und/oder schwere psychische Angriffe beschrieben. Im Phantasie-und-Dissoziations-Modell wird behauptet, dissoziative Menschen seien Phantasie-begabte, suggestible Individuen, die aus diesem Grund falsche Traumaerinnerungen produzierten; das ist das "Phantasie-Modell". Ein Forschungsüberblick zu beiden Modellen zeigt, dass die Beziehung zwischen Trauma und Dissoziation konsistent und von moderater Stärke ist und signifikant bleibt, wenn objektive Hinweise für Trauma verwendet werden. Prospektive Studien zeigen, dass Dissoziation zeitlich mit Trauma verbunden und sich unter Behandlung verändert. Wenn die Variable Phantasieneigung kontrolliert wird, bleibt Dissoziation immer noch signifikant mit Trauma verbunden. Dissoziation ist dagegen nicht verlässlich mit Suggestibilität assoziiert, noch gibt es Nachweise für eine größere Ungenauigkeit wieder aufgetauchter Erinnerungen. Stattdessen ist Dissoziation positiv korreliert mit Trauma, und eine Abnahme von Dissoziationen mit Erholung von Trauma. Fazit: Der Stand der Forschung ist, dass Dissoziation verbunden bleibt mit einer Traumageschichte, auch wenn die Variable Phantasieneigung kontrolliert wird. Es gibt nur wenig Unterstützung für die alternative Hypothese, dass die Dissoziations-Trauma-Verbindung ihre Ursache in Phantasieneigung oder konfabulierter Traumaerinnerungen haben könnte.

Dieser Vortrag findet in englischer Sprache statt. Es wird eine Übersetzung vor Ort geben.

11:00 - 11:30 Uhr

Vortrag 3

Malte Meißner

Täter, Zeuge, Therapeut – wer verfälscht am wirksamsten?

Dass Zeugenaussagen vor Gericht skeptisch und strikt geprüft werden, ist sowohl aus rechtlicher wie aus wissenschaftlicher Sicht unerlässlich. Allerdings erfolgt die regelhafte Überprüfung von Aussagen in Deutschland anhand bedenklicher Kriterien und unter Missachtung grundlegender wissenschaftlicher Erkenntnisse, wodurch insbesondere traumatisierte Betroffene benachteiligt werden. 

Gerade die Interaktion zwischen Betroffenen und psychosozialen Fachkräften wird von Gutachtern und Juristen häufig als bedenklich wahrgenommen. Während diese Einschätzung auch auf Vorurteilen beruht, verkennen psychosoziale Fachkräfte ihrerseits mitunter, wie erheblich sich bereits Aspekte der Gesprächsführung oder Beziehung auf spätere Aussagen der Betroffenen auswirken können. 

Doch darf eine eventuell nachfolgende, juristische Aufarbeitung von Gewalterfahrungen bei der unterstützenden Arbeit mit Betroffenen eine Rolle spielen? Und ist es überhaupt möglich, so mit Betroffenen zu arbeiten, dass die Interaktion später nicht als verfälschender Einfluss gewertet wird?

11:30 - 12:00 Uhr

Vortrag 4

Miriam Rassenhofer 

"Enormes professionelles Unverständnis gegenüber Traumatisierten" 
Befunde zur Gedächtnisleistung nach chronischer Traumatisierung und Erfahrungen Betroffener sexueller Gewalt mit der Glaubhaftigkeitsbegutachtung

Betroffene fortgesetzter sexueller Gewalt und durch multiple frühe Kindheitstraumata schwer belastete Personen empfinden die aussagepsychologische Methode der Glaubhaftigkeitsbegutachtung häufig als Zumutung. Klinische und neuropsychologische Befunde zu Gedächtnisleistungen nach kindlicher Traumatisierung implizieren, dass gerade für Menschen, die fortgesetzte, chronische Misshandlungs- und Missbrauchserfahrungen gemacht haben, die Anwendung der kriterienbasierten aussagepsychologischen Begutachtung nicht angemessen ist. Strukturelle Veränderungen in Nervensystem und Stressachse führen zu Einschränkungen der Gedächtnisleistung, die es in Kombination mit häufig zusätzlich vorliegenden komplexen psychischen Traumafolgestörungen unmöglich machen, einzelne, zumeist lange zurückliegende Ereignisse als distinkte Einzeltaten zu beschreiben. Berichte Betroffener zu Erfahrungen mit der Glaubhaftigkeitsbegutachtung ergänzen die neuropsychologischen Befunde.

12:00 - 13:00 Uhr

Podiumsdiskussion

14:30 - 16:00 Uhr
16:30 - 18:00 Uhr
Session A+B

Workshop 1

Thorsten Becker, Claudia Fischer, Dr. Eva Lauer-von Lüpke

Rituelle Gewalt

Der dreistündige Workshop als Symposium bietet die Möglichkeit zu Diskussion und Austausch.

Einleitend wird Claudia Fischer von den Entwicklungen des Info-Portals Rituelle Gewalt berichten.

In einem Impulsvortrag "Klarheit gewinnen, Zweifel zulassen" wird es im Anschluss um Haltung und Herausforderungen bei der Arbeit mit Aussteiger*innen aus Ritueller Gewalt gehen. Professionelle Arbeit mit Aussteiger*innen aus Ritueller Gewalt bringt Helfer*innen an ihre Grenzen – dessen, was sagbar ist, was hörbar ist, was aushaltbar ist. Dabei sind die Herausforderungen unterschiedlich: Während in der Therapie mit "inneren Wahrheiten" gearbeitet werden kann, sind für juristische oder journalistische Berufsgruppen auch Belege und Beweise für geschilderte Straftaten, Orte oder Zeitpunkte wichtig. Dies wirft Schwierigkeiten auf, denn Nachfragen oder Klärungsversuche können den Eindruck vermitteln, den Betroffenen würde nicht geglaubt – was Hilfe und Unterstützung teilweise unmöglich macht. Und selbst, wenn Skepsis oder Zweifel nicht ausgesprochen werden, spüren die Hilfesuchenden meist sehr genau die Haltung des Gegenübers. Was sind die sich daraus ergebenden Herausforderungen und Konsequenzen für Helfende?

14:30 - 16:00 Uhr
16:30 - 18:00 Uhr
Session A+B

Workshop 2

Ute Bluhm-Dietsche

Aktuelle Entwicklungen in der Diagnostik und Differentialdiagnostik Dissoziativer Störungen

Im Workshop sollen die wesentlichen Neuerungen im Kapitel der Dissoziativen Störungen in der ICD 11 vorgestellt werden, in denen sich die neuen Erkenntnisse im Verständnis und der Konzeption v.a. der komplexen dissoziativen Störungen (z.B. der Dissoziative Identitätsstörung) durch eine neue Einteilung und veränderte Diagnosekriterien abbilden. In einem weiteren Teil wird es um die Diagnosestellung gehen, da sich dissoziative Störungen häufig hinter anderen psychischen Störungen "verbergen", oft nicht der primäre Behandlungsanlass sind. Daher stellt die Diagnostik besondere Anforderungen an die BehandlerInnen. Neben der klinischen Anamnese und Befunderhebung ist der Einsatz strukturierter diagnostischer Instrumente hilfreich und in vielen Fällen auch notwendig. Im Workshop werden sowohl Selbstbeurteilungsfragebögen als auch diagnostische Interviews vorgestellt und ihre Einsetzbarkeit und Aussagefähigkeit erläutert. Gerne können Fragen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu eigenen PatientInnen eingebracht werden.

14:30 - 16:00 Uhr
Session A

Workshop 3

Michaela Huber

"Ist es richtig, was ich erinnere?" Die Qual der Überlebenden und die Suche nach "Wahrheit"

Glauben Sie mir? Diese Frage bekommen wir von unseren KlientInnen oft gestellt. Was sollen wir antworten? Wie arbeiten wir konkret mit Menschen, die auf der Suche nach ihrer inneren Wahrheit sind? Zwischen "Das kann nicht sein!" und "Bestimmt war es so!" bewegen wir uns, hören zu. Und dann versuchen wir, das Entsetzen, die Trauer, die Ungläubigkeit und das nicht wahr haben Wollen – und alle Prozesse von Leugnen, Verdrängen und Dissoziation zu verstehen. Gleichzeitig gilt es auch, alle Elemente von Verzerrung, falschen Übertragungen, "Infiziertsein von traumatischen Inhalten anderer" bis hin zu bewusster Täuschung von dem zu unterscheiden, was wohl wahrscheinlich "wirklich passiert ist". Ganz schön schwierig. Daher gibt es im Workshop einige Hinweise, wie von der Diagnostik bis zur Realitätsüberprüfung "die Spreu vom Weizen" zu trennen wäre, und Einladung zu Fragen.

14:30 - 16:00 Uhr
Session A

Workshop 4

Malte Meißner    

Fallstricke bei der Arbeit mit (kindlichen) Gewaltopfern

Kinder gelten als besonders suggestibel. Die Forschung zu kindlichem Aussageverhalten offenbart allerdings, dass kindliche Suggestibilität eher auf die Gestaltung von Gesprächssituationen und die Erwartungen von Kindern gegenüber Erwachsenen zurückzuführen ist, als auf persönliche Eigenschaften der Kinder. Sind deshalb Kinder, zu deren normalen Lebenswelt es gehört, von Erwachsenen in ihrer Wahrnehmung korrigiert zu werden, generell schlechte Zeugen? 

Mögliche Parallelen in der Suggestibilität von Kindern sowie dissoziativen Erwachsenen können im Rahmen des Workshops gemeinsam erörtert werden.

14:30 - 16:00 Uhr
Session A

Workshop 5

Sabeth Kemmler 

Spontane Körpererinnerungen in der Praxis der Achtsamkeit – wie geht man damit um?

"The body keeps the score" schreibt Bessel van der Kolk; der Körper führt Buch, der Körper weiß Bescheid über noch unintegrierte traumatische Erfahrungen. Wie kann man damit umgehen, wenn bei der Achtsamkeitsmeditation oder anderen Übungen, die "Mindfulness" entwickeln, traumatische Erinnerungen getriggert werden? Wie sorgt man als Anleiter/in für genügend Sicherheit? Wie sorgt man als Übende/r gut für sich? 

Nicht wenige Menschen tragen unintegrierte Reste traumatischer Erfahrungen in sich. Wie könnte eine traumasensible Achtsamkeitspraxis insgesamt aussehen? Der Körper ist eine starke Ressource. Wie kann man ihn in der Traumaarbeit nutzen?

Und schließlich: Wie verlässlich sind somatische Erinnerungen? Viele Menschen quält die Frage, wie weit sie wiedergewonnenen Erinnerungen trauen können. 

Der Workshop bietet Beispiele aus meiner Praxis als Psychotherapeutin und Gründerin einer eigenen Achtsamkeitsschule, stellt Bezüge her zu den Ansätzen von Peter Levine, Bessel van der Kolk, Babette Rothschild und anderen und lädt zum Erfahrungsaustausch ein. Zu Beginn und zum Ende führen wir einige einfache Achtsamkeitsübungen zur Erholung, Zentrierung und Erdung durch.

14:30 - 16:00 Uhr
Session A

Workshop 6

Linda Beeking

Wie kann ambulante Psychotherapie mit komplex Traumatisierten/ dissoziativen Patient*innen beginnen und gelingen?

Eines Tages sitzt jemand vor uns und wir realisieren, da sitzt jemand vor uns, die wir zunächst nicht fassen, nicht einordnen können und uns dämmert…dieser Mensch zeigt sich in verschiedenen Selbstanteilen oder ist bemüht uns gerade das nicht merken zu lassen. Viel gelesen, schon gehört? Aber um es mit Goethe zu sagen: "Grau, teurer Freund, ist alle Theorie und grün des Lebens goldner Baum."
Komplex traumatisierte PatientInnen fordern uns heraus, nicht zuletzt, weil sie ein herausforderndes Verhalten haben. Hochdissoziative Menschen waren oder sind i.d.R. schwerstem Gewalterleben und massiven Bindungstraumatisierungen ausgesetzt. Regelhaft finden sich Selbstanteile, die täterloyal oder täteridentifiziert das Werk der Täter im Inneren fortsetzen. Die PatientInnen mussten sich unerträglichen Lebensumständen anpassen und setzen diese Anpassungsleistung fort. Ein Balanceakt in der Psychotherapie. 

Wie können wir den PatientInnen helfen, diese Phänomene zu verstehen und Veränderung zu ermöglichen? Wie können wir selbst verstehen, was jeweils ist und was es mit uns macht?


In dem Workshop soll, wie bereits im letzten Jahr, für KollegInnen, die erste Erfahrungen mit (hoch-)dissoziativen PatientInnen gemacht haben oder sich der Thematik annähern wollen, ein Überblick über ein sinnvolles Vorgehen gegeben, sowie entsprechende Strategien und Techniken dargestellt werden. An Fallbeispielen können zwischendurch Fragen erörtert werden.

16:30 - 18:00 Uhr
Session B

Workshop 7

Bethany Brand 

Update zu den beiden Kontroversen zu DIS und ihrer Behandlung

Die Validität der Dissoziativen Identitätsstörung (DIS) und der Nutzen ihrer Behandlung soll hier im Mittelpunkt stehen. Zahllose Forschungsergebnisse verweisen darauf, dass Trauma DIS verursacht und Behandlung sinnvoll ist. Als Reaktion darauf gibt es von Vertretern des Phantasie-Modells (auch als iatrogene, soziokulturelle oder False memory bezeichnet) äußerst kritische Veröffentlichungen. Manche AutorInnen behaupten, DIS würde schlimmer, wenn es mit DIS-fokussierter Therapie behandelt würde. KlinikerInnen und ForscherInnen sollten sich über die Argumente und wissenschaftlichen Hintergründe beider Perspektiven informieren. Dr. Brand wird einen Überblick geben über die Kontroverse über DIS und ihre Behandlung. Anschließend präsentiert sie den Stand der Forschung, der darauf hinweist, dass DIS-fokussierte Behandlung, die auf den Behandlungsrichtlinien basiert, für die PatientInnen eher hilfreich als schädlich ist.

Dieser Workshop findet in englischer Sprache statt. Es wird eine Übersetzung vor Ort geben.

16:30 - 18:00 Uhr
Session B

Workshop 8

Birgit Löwenbrück

TCTSY – Trauma Center Trauma Sensitives Yoga: eine körperbezogene, ergänzende Behandlung zur Traumatherapie für Menschen mit komplexer Traumatisierung

TCTSY wurde für die Behandlung komplex traumatisierter Menschen am Trauma Center Boston interdisziplinär entwickelt und erforscht (Dr. Bessel van der Kolk, David Emerson, u.a.). Traumatheorie, Bindungstheorie und Neurowissenschaften bilden die Grundlagen für die praktische Umsetzung der Methode. TCTSY ist evidenz-basiert und versteht sich als körperorientierte Ergänzung zur Traumatherapie. Elemente der Methode können von Psychotherapeut*innen in die Traumatherapie (Einzel-und Gruppentherapie) integriert werden. TCTSY Yogaprogramme werden von entsprechend zertifizierten Yogalehrer*innen durchgeführt. TCTSY zielt explizit nicht auf eine Verbesserung der Selbstregulation, auf Entspannung oder eine "angenehme" Körpererfahrung. Vielmehr wird eine achtsame Selbstwahrnehmung, eine nicht wertende Akzeptanz der eigenen Erfahrung im gegenwärtigen Moment und eine radikale Selbstbestimmung über den eigenen Körper als wesentlicher für den Heilungsprozess betrachtet.

TCTSY nutzt in der Praxis einfache Yogaformen, einladende Sprache, konstantes Anbieten von Wahlmöglichkeiten und Optionen, die Gestaltung der Praxis als geteilte authentische Erfahrung (anleiten und gleichzeitig partizipieren) und einen bewussten Umgang mit Machtdynamiken und Asymmetrien in der Beziehung. 

Wenn Sie interessiert sind, fühlen Sie sich herzlich eingeladen, in diesem Workshop etwas mehr über TCTSY in Theorie und Praxis zu erfahren und am eigenen Leib zu spüren, wie sich diese Praxis anfühlt. Austausch, Fragen und Diskussion sind jederzeit willkommen. Wir werden auf dem Stuhl und im Stand praktizieren, Yogabekleidung oder Matten sind dazu nicht erforderlich.

16:30 - 18:00 Uhr
Session B

Workshop 9

Andrea Friebertshäuser

Dissoziative Identitätsstörung und Mutterschaft 
Multiprofessionelle Perspektiven beteiligter Akteure im Gespräch

Wie kann es Überlebenden organisierter, ritueller Gewalt mit dissoziativer Identitätsstörung gelingen, feinfühlig mit eigenen Außenkindern umzugehen? Welche Aspekte erfordern intensive Aufmerksamkeit in der professionellen Begleitung?

Ziel des Workshops ist die aktive Analyse von Mutterschaft im Innen- und Außen-Alltag von Frauen mit dissoziativer Identitätsstörung. 

Bedarfsgerechte Unterstützung von Anfang an, ethische Leitlinien, Einschätzung eventueller Gefährdungslagen, vor allem jedoch handlungsorientierte Vernetzung und Hilfe durch Akteure stationärer und ambulanter Therapie- und Betreuungseinrichtungen werden dabei im Fokus sorgfältiger und achtsamer Betrachtung stehen.

18:15 - 19:30 Uhr

Mitgliederversammlung DGTD e.V.

Samstag, 21.09.2019

09:15 - 10:00 Uhr

Vortrag 5

Ulla Fröhling

False Memory Syndrom – Auf den Wellen der Abwehr
Analyse eines einflussreichen Medienphänomens

Der Begriff "False Memory Syndrome" wurde 1992 in den USA erfunden und zeigt bis heute große Wirkung in vielen Ländern, obwohl die Existenz eines solche Syndroms wissenschaftlich nie belegt wurde. Die amerikanische "False Memory Syndrome Foundation" wurde gegründet von Menschen, die sich zu Unrecht des sexuellen Missbrauchs beschuldigt wähnen. Die deutsche Interessengruppe trägt den Namen "False Memory e.V.".

Der Vortrag stellt Geschichte, Strategien und Protagonisten dieser Gruppen vor und analysiert die Zusammenhänge zwischen Aufdeckungen organisierter sexualisierter Gewalt in Institutionen und reaktiv aufflammendem Backlash: "Alles nicht wahr, alles nicht so schlimm, alles von TherapeutInnen eingeredet."

10:00 - 10:30 Uhr

Vortrag 6

Dr. Brigitte Bosse

Psychotherapie und Rechtsprechung unvereinbar?

Veränderung der Aussage von Opferzeugen durch Psychotherapie

Psychotherapie verändere die Aussagen von Opferzeugen und dürfe deshalb keinesfalls vor einem strafrechtlichen Prozess erfolgen. Diese Fehlannahme bringt Opfer sexualisierter Gewalt und deren UnterstützerInnen in das Dilemma, ob der strafrechtlichen Verfolgung oder der individuellen Aufarbeitung und Behandlung der Folgen der Vorrang zu geben ist. 

Psychotraumatologisch ausgerichtete Therapie verändert nicht die Erinnerung an Kerntatsachen. Jedoch wandelt sich deren individuelle Gewichtung und die Bewertung des Geschehens. Therapie unterstützt Opfer von Gewalt dabei, das Erlittene, das ihnen oft unfassbar vorkommt, und für das es zunächst häufig noch keine Worte gibt, zu begreifen und in Worte zu fassen. Dieser Vorgang lässt sich mit bildgebenden Verfahren an morphologischen Veränderungen im Gehirn aufzeigen. 

Die gutachterliche Praxis trägt diesen neueren psychotraumatologischen Erkenntnissen jedoch nicht ausreichend Rechnung. Das Dilemma wird durch die gutachterliche Praxis verursacht, in der PatientInnen nach einer Traumatherapie  kaum eine Chance haben, in der gängigen Begutachtungspraxis als glaubhaft zu gelten. Dieses ist sowohl im Strafrecht, mehr noch aber im Sozialrecht, wo es um die Entschädigung der Opfer geht, hochproblematisch.

11.00– 11.30 Uhr

Vortrag 7

Dr. Yolanda Schlumpf

Traumabedingt oder iatrogen induziert? Ein wissenschaftlicher Diskurs über die Ursachen von dissoziativen Störungen


Die dissoziative Identitätsstörung (DIS) wird unter Fachleuten kontrovers diskutiert. Die Anhänger der "False Memory” Bewegung gehen davon aus, dass die DIS kein ernstzunehmendes Störungsbild sei, sondern lediglich auf Simulation beruhe und suggestive Therapieverfahren bei der Entstehung dieses Störungsbildes eine Rolle spielen. Traumatische Erinnerungen werden lediglich als Produkt der Phantasie (falsche Erinnerungen) betrachtet. Die Vertreter der traumabedingten Sichtweise sehen den Ursprung für die Entwicklung von dissoziativen Störungen in traumatischen Erfahrungen. Im Vortrag werden aktuelle (neuro)wissenschaftliche Studien präsentiert, die eine kritische Auseinandersetzung mit diesen zwei Standpunkten ermöglicht.

11:30 - 11:30 Uhr

Podiumsdiskussion

14.00 – 15.30 Uhr
Session C

Workshop 10

Dr. Yolanda Schlumpf

Raus aus der Sprachlosigkeit – Argumente gegen Behauptungen der "False memory” Bewegung

In diesem Workshop soll die Gegenüberstellung von Argumenten der "False memory” Bewegung mit den im Vortrag präsentierten wissenschaftlichen Befunden weiter vertieft werden. Gemeinsam mit den Teilnehmern soll eine kritische Auseinandersetzung der aktuellen wissenschaftlichen Befundlage zu dissoziativen Störungen erfolgen. Dabei sollen Argumentationslinien erarbeitet werden, die Behauptungen der "False memory” Bewegung in Frage stellen.

14.00 - 15.30 Uhr
Session C

Workshop 11

Dr. med. Harald Schickedanz

Qi Gong

Qi Gong und Tai Chi sind gängige Formen achtsamer Körperwahrnehmung, die entsprechend modifiziert in der stationären Psychotherapie Traumatisierter beliebte Anwendung erfahren. Der Workshop ist ausschließlich der Praxis und Selbsterfahrung gewidmet.

14.00 – 15.30 Uhr
Session C

Workshop 12

Thorsten Becker, Julia Bialek, Heidrun Girrulat, Martin Kühn

Traumapädagogik: Das "blaue Pferd" verstehen

Traumapädagogik bildet eine wesentliche Grundlage für die psychosoziale Versorgung traumatisierten Menschen. Sie orientiert sich an Ihren Lebenslagen und Lebenswelten. Menschen, die anhaltende Gewalt erleiden mussten, konstruieren ein sehr individuelles Bild von sich Selbst und ihrer Sicht auf die Welt um sie herum. In der traumapädagogischen Arbeit gilt es diese Bilder zu verstehen, um mit in ihnen zusammen ein korrigierendes Verständnis von sich selber u.a. durch Methoden der Narrativen Praxis zu entwickeln. Darum soll es anhand von Praxisbeispielen und methodischen Anregungen in diesem Workshop gehen.

14:00 - 15:30 Uhr
Session C

Workshop 13

Ulla Fröhling

False Memory Syndrom – Auf den Wellen der Abwehr
Analyse eines einflussreichen Medienphänomens 

Der Begriff "False Memory Syndrome " wurde 1992 in den USA erfunden und zeigt bis heute große Wirkung in vielen Ländern, obwohl die Existenz eines solche Syndroms wissenschaftlich nie belegt wurde. Die amerikanische "False Memory Syndrome Foundation" wurde gegründet von Menschen, die sich zu Unrecht des sexuellen Missbrauchs beschuldigt wähnen. Die deutsche Interessengruppe trägt den Namen "False Memory e.V.".

Der Vortrag stellt Geschichte, Strategien und Protagonisten dieser Gruppen vor und analysiert die Zusammenhänge zwischen Aufdeckungen organisierter sexualisierter Gewalt in Institutionen und reaktiv aufflammendem Backlash: "Alles nicht wahr, alles nicht so schlimm, alles von TherapeutInnen eingeredet."

Im Workshop können eigene Erfahrungen der TeilnehmerInnen diskutiert werden.

14:00 - 15:30 Uhr
Session C

Workshop 14

Dr. med. Margarethe Philipp 

Den Körper (wieder) bewohnbar machen. Tanz- und Körperrituale zur Resilienzstärkung für komplex Traumatisierte

Viele komplex Traumatiserte leben in großer innerer Distanz zu ihrem Körper. Neben der traumatherapeutischen Behandlung zeigt sich der nonverbale Ansatz im meditativen Tanz als hilfreich. "Dort wo die Sprache nicht mehr hinreicht, beginnt der Tanz zu sprechen." (Wosien, 2008:102).
Der Ansatz geht zurück auf Hannelore Eibach, die nach Begegnung mit dem Tänzer und Choreografen Bernhard Wosien, meditativen Tanz in die Psychotherapie integrierte, dies auch über Jahre u.a. bei den Lindauer Psychotherapiewochen vorstellte. 

Einfache ritualisierte Tanzformen in Kreis oder Reihe helfen am ehesten über die Schwelle der Bewegungsangst. Mit Hilfe von wenigen unkomplizierten Schritten, die sich gleichförmig wiederholen, wird die Aufmerksamkeit vom Kopf in die Füße gelenkt, Körper und Musik rhythmisch koordiniert, begleitet von passenden Affirmationen, die Bewegungssymbolik erklärend und positive Bilder anregend. Damit werden 3 Sinneskanäle angesprochen: Hören, Sehen, selbst gesteuerte Bewegungen. Dies sorgt für Präsenz im Hier und Jetzt und dem vielleicht ersten Gefühl einer Selbstwirksamkeit. 

Die aus dem Tritt Geratenen finden wieder Schritt, ein gehbares Schrittmaß. Der Tanz im Kreis schenkt Verbundenheit, ohne fest zu binden, gibt Bewegungsfreiheit, ohne den Halt zu verlieren. Getragen vom Rhythmus wird die Einheit von Körper Geist und Seele sinnlich erfahrbar, in eine periodisch wiederkehrende Ordnung eingebunden. Die äußere Orientierung gibt Sicherheit, ermöglicht den PatientInnen Vertrauen wieder aufzubauen und daraus neue sie tragende Wege zu entwickeln.

Es geht nicht um den Konsum möglichst vieler Tänze, sondern um Wiederholung. Dadurch ist Einüben möglich, und jedes Mal, wenn derselbe Tanz getanzt wird, wird er anders erlebt, vielleicht vertiefter, vielleicht umfassender.

Dieser ganzheitliche, therapeutische Ansatz ermöglicht den Traumatisierten, den inneren Kindern, den Ego- States, wieder "Wohnrecht" in ihrem Körper zu beanspruchen, ihn wieder zu beziehen und beim Tanzen mit beiden Füßen Kontakt zur Erde zu haben, verwurzelt zu sein und aus sicherem Stand heraus zu reflektieren. Bedenken wir, dass viele Kleinkinder schon tanzen, bevor sie laufen lernen. 

In der Tagesklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik in Dernbach wird dieser Ansatz mit Erfolg praktiziert.

Der Workshop ermöglicht neben theoretischen Überlegungen (Symbolik, Wirkweise, Vorstellung der Wirksamkeitsstudie, Hintergründe) eigenes Erleben. 
Mitzubringen sind bequeme Kleidung und Schuhe, Neugier und ggf. Freude am Barfußlaufen.

Portrait Thorsten Becker

Thorsten Becker

  • Diplomsozialarbeiter, Diplomsozialpädagoge und systemischer Supervisor 
  • freiberuflich tätig in Supervision, Fachberatung, Fortbildung und Beratung
  • Betreuung mit einer Spezialisierung auf die Problemfelder Kulte, Rituelle Gewalt, dissoziative Störungen und organisierte Gewalt gegen Kinder 
  • www.beckertho.de
Portrait Linda Beeking

Linda Beeking

Dipl.-Psych., Psychologische Psychotherapeutin
  • Dipl.-Psych., Psychologische Psychotherapeutin, langjährige klinische Erfahrung,
  • seit 1997 traumatherapeutischer Therapieschwerpunkt, in eigener Praxis in Ehingen niedergelassen, Supervisorin (BDP und PITT (®),
  • Traumatherapeutische Ausbildung bei Luise Reddemann(PITT®), Michaela Huber, Ellert Nijenhuis.
  • Weiterbildung in EMDR, Somatic Experiencing, Schematherapie und Ego-State Therapy, Supervisorin an verschiedenen psychiatrischen und psychosomatisch-psychotherapeutischen Kliniken im süddeutschen Raum.
  • Fortbildungstätigkeit zu Traumatherapie und -pädagogik.
  • Vorstandsmitglied (der) DGTD von 2011–2021
Portrait Julia Bialek

Julia Bialek

Dipl.-Pädagogin, Traumapädagogin / Traumafachberaterin, sytemische Familientherapeutin.
Referentin und Mitgesellschafterin im Traumapädagogischen Institut Norddeutschland (Train), Autorin diverser Fachartikel und des Buches "Fremd und kein Zuhause – Traumapädagogische Arbeit mit Flüchtlingskindern"
Langjährige Tätigkeit in der Kinder- und Jugendhilfe, heilpädagogischen Frühförderung, Familienberatung, Fachberatung. Schwerpunkt: Arbeit mit Familien aus unterschiedlichen Kulturen.
www.tra-i-n.de

Portrait Ute Bluhm-Dietsche

Ute Bluhm-Dietsche

Ute Bluhm-Dietsche ist als Fachärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie mit den Zusatzqualifikationen "Spezielle Psychotraumatherapie" (DeGPT) und EMDR-Therapeutin (EMDRIA) in privatärztlicher Praxis in Bielefeld niedergelassen. Sie ist zusätzlich als Dozentin und Supervisorin im Bereich Traumafolgestörungen, insbesondere dissoziative Störungen, tätig. 

Portrait Dr. Brigitte Bosse

Dr. Brigitte Bosse

  • Die Leiterin des Instituts, ŠDr. Brigitte Bosse ist ärztliche Psychotherapeutin, niedergelassen in Mainz seit 1996.
  • Bis 1992 arbeitete sie als Anästhesistin mit dem Schwerpunkt Schmerztherapie. Ab 1993 war sie nur noch psychotherapeutisch tätig. Sie behandelte als Oberärztin Frauen, die sexuelle Gewalt erlitten hatten. Im Auftrag der Landesregierung Rheinland-Pfalz entwickelte sie 1995/96 ein psychotraumatologisches Curriculum für PsychotherapeutInnen, die mit Opfern sexueller Gewalt arbeiten. Diese curriculare Fortbildung wurde 1997 evaluiert und dokumentiert. 
  • Neben der Behandlung komplextraumatisierter Menschen ist ihr Arbeitsschwerpunkt die psychotraumatologische Versorgung von Akuttraumatisierten.
  • Seit 2000 arbeitet sie eng mit Unfallkassen und Berufsgenossenschaften zusammen und behandelt Menschen, die im Arbeitsalltag verletzt wurden und unter akuten Traumafolgestörungen leiden.
2008 bis 2015 leitete sie gemeinsam mit Frau Annelie Wagner aus Saarburg den Arbeitskreis "Gegen Rituelle Gewalt in Rheinland-Pfalz".
  • Darüber hinaus beschäftigt sie sich mit transgenerationaler Traumatisierung.
  • www.traumainstitutmainz.de

Portrait Bethany Brand

Bethany Brand

Bethany Brand, Ph.D. is a Psychology Professor at Towson University and she specializes in the assessment and treatment of trauma-related disorders She has over 25 years of clinical and research experience. Dr. Brand has been honored with numerous research, teaching and clinical awards and served on several national task forces that developed guidelines for the assessment and treatment of trauma-related disorders. Dr. Brand is the Principal Investigator on a series of international treatment studies of patients with dissociative disorders as well as studies that are developing methods for distinguishing dissociative disorders from other conditions including malingering. She has served as an expert witness on trauma in forensic cases at the state, federal, and international level.

Portrait Claudia Fischer

Claudia Fischer

Claudia Fischer ist studierte  Medienpädagogin und arbeitet als Freie Journalistin für Fernsehen, Radio, Print- und Onlinemedien, als Film- und Buchautorin. Seit Mai 2017 hat sie die redaktionelle Verantwortung für das Infoportal Rituelle Gewalt (www.infoportal-rg.de). Auf das Themengebiet Trauma und Medien, insbesondere durch sexualisierte und Rituelle Gewalt, ist sie seit 2001 spezialisiert.


Portrait Andrea Friebertshäuser

Andrea Friebertshäuser

Andrea Friebertshäuser arbeitet seit über zwanzig Jahren mit traumatisierten Menschen, ist Ergotherapeutin, Kreativ- und Gestaltungstherapeutin, Sozialwissenschaftlerin (MA), Kindheitswissenschaftlerin mit dem Schwerpunkt Kinderschutz und Diagnostik (MA)
und Traumatherapeutin. Nach fünfzehn Jahren im stationären Bereich, ist sie seit 2011 freiberuflich in eigener Praxis in Kassel tätig. Zudem schult und berät sie bundesweit pädagogische Akteure im ambulanten oder stationären Setting von Kinder- und Jugendhilfeeinrichtungen, sowie therapeutische Teams in psychosomatischen und psychiatrischen Kliniken. 

info@praxis-friebertshaeuser.de

Portrait Ulla Fröhling

Ulla Fröhling

  • Ulla Fröhling ist Soziologin, Journalistin und Autorin.
  • Thematische Schwerpunkte: Kriegs- und Kindheitstraumatisierungen, sexualisierte Gewalt, Traumaforschung; Sekten; Intersexualität.
  • Sie ist Vorsitzende der Renate Rennebach-Stiftung für Opfer ritueller Gewalt.
  • Für ihr Forschungsprojekt "Trauma, Tabu und Sprache" erhielt sie die Europäische Journalisten-Fellowship der FU Berlin.
  • Die ISSTD verlieh ihr den Media Award 2001.
  • Ihr Buch "Vater unser in der Hölle" ist die erste deutsche Langzeitstudie einer Frau mit DIS und erscheint seit 1996 bis heute in aktualisierten Fassungen.
  • www.renate-rennebach-stiftung.de 
Portrait Heidrun Girrulat

Heidrun Girrulat

Dipl. Sozialpädagogin / Dipl. Sozialarbeiterin (FH), appr. Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeutin, Psychotherapeutin (HP), Systemische Therapeutin (SG) und Gestalttherapeutin, Suchttherapeutin (VDR), Lehrtherapeutin Systemische Beratung und Therapie (SG), Ausbildung in traumatherapeutischen Verfahren (PITT, EMDR, SE), EFT-Traineri, examinierte Krankenschwester, langjährige Erfahrungen in der Suchttherapie und insbesondere der Therapie von suchtkranken Eltern und ihrer Kinder. Langjährige Leitung der Gruppe der Verwaisten Eltern in Lüneburg. Sie arbeitet als Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeutin in eigener Praxis. Institutsleitung Institut für mehrgenerationale Forschung und Therapie (IMFT) in Lüneburg

https://imft.info/

Portrait Michaela Huber

Michaela Huber

Michaela Huber wurde am 19. Juni 1952 in München geboren, wuchs erst dort und dann in Düsseldorf auf und studierte Psychologie an den Universitäten in Düsseldorf und Münster. Klinische Ausbildungen u.a an der Universität Münster (Verhaltenstherapie), bei der Milton-Erickson-Gesellschaft (Hypnotherapie) und dem deutschen EMDR-Institut von Arne Hofmann (EMDR).

Sie ist Diplom-Psychologin, approbierte Psychologische Psychotherapeutin, Supervisorin und Ausbilderin in Traumabehandlung.

Von 1978 bis 1983 war sie Redakteurin bei der Zeitschrift Psychologie heute.

Seit 1989 ist sie in Kassel als Psychotherapeutin niedergelassen.

1998 hat sie das Zentrum für Psychotraumatologie Kassel e.V. mitbegründet, in den Folgejahren einigen anderen Psychotraumazentren (u.a. dem TraumaHilfeZentrum München) beim Aufbau geholfen. In den 80er Jahren hat sie die ersten Frauenhäuser mitinitiiert. Viele Jahre setzte sie sich für die Verbesserung von Lebensumständen für Frauen auf nationaler und internationaler Ebene ein.

Seit ihrer Gründung 1995 bis 2021 war sie 1. Vorsitzende der deutschen Sektion der International Society for the Study of Dissociation (ISSD e.V.), seit 2011 umbenannt in "Deutsche Gesellschaft für Trauma und Dissoziation" (DGTD). Sie ist jetzt als Past President beratend für die DGTD tätig.

Seit 2020 ist sie 1. Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft für bedarfsgerechte Nothilfe (BAGbN)  i.G.

Am 19. Dezember 2008 wurde Michaela Huber das Bundesverdienstkreuz verliehen. 1997 erhielt sie den International Distinguished Achievement Award der International Society for the Study of Dissociation (ISSD) und 2011 den Bertha-Pappenheim-Preis.

Portrait Sabeth Kemmler

Sabeth Kemmler

Psychotherapeutin (HPG)

Psychotherapeutin (HPG), niedergelassen in Berlin mit Schwerpunkt Traumafolgestörungen (sexualisierte Gewalterfahrungen, frühkindliche/pränatale sowie transgenerationale Traumatisierungen). Gründerin einer Schule für traumakompetente Achtsamkeit: Angebot von Fortbildungen in AIM, achtsamkeitsbasierte Integrationsmethode. Tätig in eigener Praxis seit 1995. Kooptiertes Vorstandsmitglied der DGTD.

Portrait Martin Kühn

Martin Kühn

Dipl. Beh.-Pädagoge, Traumapädagoge/-fachberater, sytemischer Familientherapeut

Mitbegründer der Fachdisziplin "Traumapädagogik", Gründer der BAG Traumapädagogik (heute FV TP), Gründer und Mitgesellschafter des "traumapädagogischen institut norddeutschland" (www.tra-i-n.de), Fach(-buch) autor. Über 30 Jahre Berufserfahrung in der Jugend-/Behindertenhilfe und pädagogischer Fach- und Erziehungsberatung.

Portrait Birgit Löwenbrück

Birgit Löwenbrück

  • Diplompädagogin, Sozialpädagogin
  • Yoga-, Meditations- und Qigonglehrerin, TCTSY Gruppen- und Einzelarbeit
  • Traumapädagogik /Traumafachberatung (DeGPT)
  • Cerificate Program in Traumatic Stress Studies (Trauma Center Boston/JRI)
  • Leitung einer Kriseneinrichtung für Kinder und eines Pflegekinderdienstes in Berlin seit 2001
  • Trainerin des Center for Trauma and Embodiement/JRI Boston im TCTSY-Zertifizierungsprogramm
  • www.traumasensitives-yoga.de
  • info@tctsy.de
Portrait Dr. Eva Lauer-von Lüpke

Dr. Eva Lauer-von Lüpke

Dr. Eva Lauer-v. Lüpke ist Volljuristin, Traumafachberaterin und seit vielen Jahren mit den Folgen ritueller bzw. organisierter Gewalt befasst. Seit 2013 leitet sie die zu diesem Zweck gegründete Emanuelstiftung (emanuelstiftung.info) und engagiert sich auf verschiedenste Weise in der Ausstiegsbegleitung, Vernetzungs-, Aufklärungs- und Lobbyarbeit. Seit 2017 ist sie als Gremienexpertin für den Fonds Sexueller Missbrauch tätig.

Portrait Malte Meißner

Malte Meißner

Malte Meißner ist klinischer Psychologe und Fachberater für Psychotraumatologie. Er ist seit 10 Jahren im Bereich Kinderschutz tätig, seit 2010 in der Kinderschutzambulanz Hagen. Den Schwerpunkt seiner Arbeit bildet die Diagnostik möglicher Gewalterfahrungen von Kindern und Jugendlichen, sowohl im Auftrag von Jugendämtern, als auch als Sachverständiger in familiengerichtlichen Verfahren.

Portrait Dr. med. Margarethe Philipp

Dr. med. Margarethe Philipp

Fachärztin für Neurologie und Psychiatrie, Psychotherapeutin (tiefenpsychologisch orientiert), spezielle Psychotraumatherapie (DeGPT)

Studium der Humanmedizin und Anthropologie in Gießen.

2000 bis 2012 Aufbau der Frauenstation für suchtkranke Straftäterinnen (§ 64 StGB) an der forensischen Klinik in Hadamar unter traumatherapeutischen Gesichtspunkten und Initiatorin der Frauenfachtagungen,

seit 2013 Oberärztin an der Tagesklinik und Institutsambulanz für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik in Dernbach, dort Aufbau der Traumatherapiegruppe; Gründungsmitglied der AG körperorientierte Verfahren in der Traumatherapie der DeGPT

Geprägt durch Dr. Hannelore Eibach, die den meditativen Tanz in die Psychotherapie integrierte, eigene Adaption des meditativen Tanzes an Psychotraumatherapie

Portrait Miriam Rassenhofer

Miriam Rassenhofer

  • Studium der Psychologie in Tübingen 
  • Approbation zur Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin (VT)
  • Promotion zum Thema sexueller Missbrauch an der Uni Ulm
  • Leitende Psychologin an der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/-psychotherapie Ulm
  • Zertifizierte Trainerin für Tf-KVT nach Cohen, Mannarino, Deblinger
  • Seit 2018 Juniorprofessur im Rahmen des Kompetenzzentrums Kinderschutz in der Medizin (com.can) am Universitätsklinikum Ulm
Portrait Dr. med. Harald Schickedanz

Dr. med. Harald Schickedanz

Ärztlicher Direktor der DRV-Klinik Hüttenbühl, Bad Dürrheim

Jahrgang 1957, ist seit 1977 in Krankenhäusern angestellt tätig, seit 2016 als Ärztlicher Direktor der DRV-Klinik Hüttenbühl in Bad Dürrheim.

Als Internist, Psychosomatiker, Sportmediziner und Krankenhausbetriebswirt ist er leidenschaftlich interessiert an Veränderungs- und Heilungsprozessen in biologischen, psychischen und sozialen Feldern. In der Psychotraumatologie werden alle diese verschiedenen Perspektiven benötigt und gleichzeitig fokussiert.

Seit Mai 2021 erster Vorsitzender der DGTD e.V.

Portrait Dr. Yolanda Schlumpf

Dr. Yolanda Schlumpf

  • geb. 1979 in Mexiko Stadt
  • seit 2013: wissenschaftliche Mitarbeiterin der Clienia Privatklinik Littenheid (Thurgau, Schweiz)
  • seit 2012: Postdoc Assistentin am Lehrstuhl für Neuropsychologie (Universität Zürich)
  • 2009 – 2012: Doktorat in Neuropsychologie (Universität Zürich)
  • 2007 – 2009: Nachdiplomstudium in Neuropsychologie (Universität Zürich)
  • 2008 – 2009: Neuropsychologin in der Klinik für Alterspsychiatrie (Psychiatrische Universitätsklinik Zürich)
  • 2006: Assistenzpsychologin auf der Spezialstation für Dualdiagnosen (Psychiatrische Universitätsklinik Zürich)
  • 1999 – 2004: Psychologiestudium (Universität Zürich)

Frau Dr. Yolanda Schlumpf ist promovierte Neurowissenschaftlerin. Ihr Forschungsinteresse gilt den neurobiologischen Grundlagen dissoziativer Störungen und den Wirkmechanismen traumatherapeutischer Interventionen. Ein Fokus ihrer Forschung liegt in der kritischen Auseinandersetzung mit den Behauptungen von Kritikern, die den posttraumatischen Ursprung von schweren dissoziativen Störungen bezweifeln und stattdessen von kulturellen und suggestiven Einflüssen durch Medien und Psychotherapeuten ausgehen.

Klinik Hüttenbühl

Die Klinik Hüttenbühl ist eine psychosomatische Rehabilitationsklinik in Trägerschaft der DRV Bund. Unter dem Motto Prävention vor Reha vor Rente streben wir danach möglichst vielen Menschen mit seelischen und körperlichen Einschränkungen, die häufig Folgen traumatischer Erfahrungen sind, ihre gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen oder zu erhalten. Mit unserem prozess-, phasen- und bindungsorientierten Therapiekonzept haben wir den wesentlichen Gedanken moderner Psychotraumatologie eine alltagstaugliche Gestalt gegeben.
(Dr. med. Harald Schickedanz, Ärztlicher Direktor)

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