Titelmotiv DGTD Tagung 2017

DGTD Tagung 2017

Freitag
1
Sep 2017

Integration des Fremden?
Trauma, Dissoziation und Migration

Die Frage, wer man ist, beantwortet sich häufig aus der Zugehörigkeit zu einer Familie, einer Gemeinde, einem Freundeskreis oder "Heimat"-Land. Was ist, wenn man diese Heimat verliert? Wenn alles in Schutt und Asche fällt, das man liebte, und man nichts retten kann außer dem nackten Leben? Was braucht man dann, um neue Zugehörigkeiten zu finden, ja um sich selbst zu finden in all den äußeren und inneren Trümmern? Und umgekehrt: Wenn so viel "Fremdes" ins Land kommt, in die Gemeinde, die Nachbarschaft, ins Haus, in alle sozialen Einrichtungen: Was braucht man, um es aufnehmen, verstehen, annehmen und integrieren zu können? Wenn wir Erschütterung und Fremdheit überwinden wollen, weil das Trauma der anderen in unser Leben kommt und eigene Ängste weckt: Was brauchen wir alle, um aus Spaltungstendenzen Integration werden zu lassen?

Diesen Fragen werden wir zwei Tage lang nachgehen. In Impulsvorträgen, Diskussionen und Workshops werden wir uns beiden Seiten zuwenden und versuchen, unsere Arbeit mit und für traumatisierte Menschen anregen zu lassen. Gleichzeitig wollen wir darüber nachdenken, was es braucht, damit wir diese Integrationsarbeit verkraften und aus dem Fremden das Neue und Anregende gewinnen können. (Michaela Huber, 1. Vorsitzende DGTD e.V.)

In Vorfreude und mit herzlichen kollegialen Grüßen


Ihre Michaela Huber,
DGTD, 1. Vorsitzende

Infos zur Veranstaltung

Veranstaltungsbeginn
01.09.2017
Veranstaltungsende
02.09.2017
Veranstaltungsort
Jugendherberge Düsseldorf - City Hostel

Freitag, 01.09.2017

ab 08:30 Uhr

Einlass

Michaela Huber, Eva Van Keuk

09:15 Uhr

Eröffnung

09:45 - 10:15 Uhr

Vortrag 1

Dr. phil. Udo Baer, Dr. phil. Gabriele Frick-Baer

Flucht und Trauma – Was fremd erscheint und nicht fremd ist

Es gibt spezifische Traumafolgen bei Flüchtlingen und es bedarf eines Modells des besonderen Flüchtlings-Trauma-Prozesses. UND die Erfahrungen traumasensibler Begleitung von Flüchtlingen zeigen, dass nicht alles, was fremd scheint, fremd ist, dass Traumatherapie und Traumahilfe einen gemeinsamen humanen, historischen und transkulturellen Boden hat und fordert.

10:15- 10:45 Uhr

Vortrag 2

Prof. Dr. Cinur Ghaderi

Identitäten in der transkulturellen Psychotherapie zwischen Kontinuität und Neukonstruktion

Derzeit sind die Emotionen gegenüber gesellschaftlichem Wandel stark an das Metanarrativ (Flucht-)Migration gekoppelt. Auch Psychotherapeut_innen versuchen das "Neue" in der Gesellschaft sowie die sich darin ausformenden neuen Identitäten auf den Begriff zu bringen. Dabei ist Identität ist nicht etwas substanziell Gegebenes, sondern etwas Prozesshaftes. Die gesteigerte Verwendung des Begriffs scheint Indikator und Ausdruck von Verunsicherung im Wandel der Zeit zu sein. Sie ist weder in der Innen- noch in der Außenansicht einfach definierbar. Es gibt sie eher als Kontroverse zwischen Abschaffung und neuer "identitätstherapeutischen Wende" in der Psychotherapie. Die teils widersprüchlichen Entwicklungen und Diskurse um "Identität" und "Kultur" zirkulieren in den Medien und formen die Imaginationen von "Deutschland" und den "Fremden" in Deutschland. Es beeinflusst nicht zuletzt die Wahrnehmungen und Handlungen in professionellen Institutionen und Interaktionen. 

Die Achtsamkeit für diese Veränderungen ist unverzichtbar, denn Psychotherapeut_innen sind Teil der Diskurse und Realitäten und können diese als doppelte Erfahrungen annehmen statt zu externalisieren. Dabei sind Wandel von Gesellschaft, von Identitäten und Kulturen normale Prozesse, ebenso das Hadern mit Veränderungen und dem Fremden. 

In diesen Spannungsfeldern kommen Psychotherapeut_innen nicht umhin, sich mit der heterogenen fragilen Bestimmung des Migrationsanderen, mit Traumatisierungsprozessen und den teils prekären Lebenskontexten von Flüchtlingen und Migrant_innen und mit Heimatverlust und -gewinn zu befassen. Für eine produktive Perspektive der Psychotherapie werden in diesem Vortrag einige Vorschläge zur veränderten Wahrnehmung diskutiert, u.a. Heimat als Ort der Gewohnheit mit der Funktion der Orientierung, Differenz und Fremdheit als generalisierte Erfahrungen und Fremdheitskompetenz als psychotherapeutische Kernkompetenz, dezentrierte Positionierung und intersubjektiver Dialog als psychotherapeutische Strategien. Damit wird der psychotherapeutische Raum nicht nur ein heilsamer Ort für Verarbeitung und Schutz sondern auch ein Ort des kreativen Dialogs für die Neuerfindung von Gewohnheiten und Narrationen sein – zentral für die neuen Fremden und möglicherweise auch anregend für die Alteingesessenen.

11:15 - 11:45 Uhr

Vortrag 3

Mina Ahadi

Der politische Islam und die Wunden, die er hinterlässt

In dem Vortrag "Der politische Islam und die Wunden, die er hinterlässt "werde ich auf ein System, das von Frauenfeindlichkeit und Menschenrechtsverletzungen geprägt ist, eingehen. Um die Umstände zu veranschaulichen, werde ich drei Lebensgeschichten präsentieren, die von diesem politischen System Leid getragen haben. 

Darüber hinaus handelt mein Vortrag auch von der Widersprüchlichkeit des Zusammenspiels zwischen dem politischen Islam und einer gelungenen Integration in Deutschland.

11:45 - 13:00 Uhr

Podiumsdiskussion

14:30 – 16:00 Uhr
16:30 – 18:00 Uhr
Session A+B

Workshop 1

Michaela Huber, Thorsten Becker

Organisierte und Rituelle Gewalt – Infos, Fragen & Antwort(versuche)

In diesem Workshop werden unter anderem die Kinder- und Jugendlichen- Psychotherapeutin Katja Paternoga über die für den Kinderschutz erforderliche Netzwerkarbeit berichten, und die Journalistin Claudia Fischer wird ihr "Infoportal Rituelle Gewalt" erläutern – eine Internetseite, auf der sie einschlägige Gerichtsurteile und Belege für öffentlich bekannte und bestätigte Beweise und Fakten zusammenträgt. Zusammen mit Thorsten Becker und Michaela Huber stehen die Referentinnen anschließend für Fragen zum Themenbereich rituelle Gewalt und organisierte Ausbeutung zur Verfügung.

14:30 - 16:00 Uhr
Session A

Workshop 2

Eva Van Keuk

Gutachten bei Flüchtlingen mit dissoziativen Störungen anhand von Fallbeispielen

Anhand von konkreten Fallbeispielen wird der Frage nach gegangen, inwiefern dissoziative Symptome diagnostisch eingeordnet werden können, wenn zusätzlich transkulturelle Fragestellungen und Sprachbarrieren mit berücksichtigt werden müssen. Die klinischen Erfahrungen der Workshopteilnehmer/innen sind willkommen. Grundlagen der asylrechtlichen Fragestellungen werden ebenso vermittelt wie ein Praxiseinblick in das Themenfeld Begutachtung von Flüchtlingen und Folteropfern, Schwerpunkt dissoziative Symptome.

14:30 - 16:00 Uhr
Session A

Workshop 3

Dr. phil. Dima Zito

Wie integriert man extreme Gewalterfahrungen? Ehemalige Kindersoldatinnen und –soldaten nach der Flucht

Ehemalige Kindersoldatinnen und –soldaten sind Überlebende extremer Gewalt. Sie sind häufig schwer traumatisiert durch die massiven Gewalttaten, die sie am eigenen Leib erlitten, als ZeugInnen miterlebt und / oder (oft erzwungenermaßen) selbst ausgeübt haben. Kinder, die von bewaffneten Gruppen (zwangs-)rekruiert wurden, entwickeln in einer ausweglosen lebensbedrohlichen Situation zahlreiche kontextangemessene Anpassungsleistungen um zu überleben. Letztlich ist es dieser Überlebenswille, der sie als Flüchtlinge nach Deutschland bringt.

Dima Zito hat als Traumatherapeutin im Psychosozialen Zentrum für Flüchtlinge Düsseldorf unter anderem mit ehemaligen KindersoldatInnen gearbeitet. Im Rahmen ihrer Dissertation hat sie Betroffene aus verschiedenen afrikanischen Ländern interviewt, um sich der Frage anzunähern: "Wie verarbeiten ehemalige Kindersoldatinnen und -soldaten ihre potentiell traumatischen Erfahrungen und wie wirken sich die Lebensbedingungen im Exil dabei aus?" Im Workshop werden Einblicke in die Erfahrungswelten der Interviewten, Erkenntnisse der Forschungsarbeit sowie der praktischen psychosozialen Arbeit gegeben. Der Workshop bietet Raum, gemeinsam relevante Fragen im Themenfeld zu reflektieren, z.B. Voraussetzungen für eine gelingende Stabilisierung, hilfreicher Umgang mit kultureller Diversität, mit (gefühlter) Schuld und Verantwortung der KlientInnen oder auch mit eigenen Belastungen durch deren Berichte.

14:30 - 16:00 Uhr
Session A

Workshop 4

Stefanie Burmeister

FGM/ C – Schutz vor weiblicher Genitalverstümmelung

FGM/C (Female Genital Mutilation/ Cuting) ist keine "Beschneidung" oder ein vielleicht Verständnis erzeugendes Ritual aus anderen Regionen der Welt! Genitalverstümmlung ist eine schwere Körperverletzung, die mit der gänzlichen oder teilweisen Entfernung / Verstümmelung des weiblichen Genitals in der Regel kleinen Mädchen von ihren Müttern zugefügt wird – auch hier in Deutschland. Ca. 50.000 Mädchen und junge Frauen, die in Deutschland leben, sind davon bedroht. 

Die unmittelbaren und langfristigen gesundheitlichen Folgen des Eingriffs sind gravierend bis lebensbedrohlich. Es braucht in Deutschland ein Schutzkonzept für die gefährdeten Mädchen und Hilfe für die betroffenen Mädchen sowie ein Kompetenznetzwerk von Ärztinnen und Ärzten, Jugendamtsmitarbeitende, Therapeuten/innen und sozial-pädagogischen Fachkräften, die zu dieser Problematik fortgebildet und spezialisiert sind. 

Der Workshop wird grundlegende Informationen zur Genitalverstümmelung geben, Rechtfertigungen durch Kultur, Tradition oder Religion aufzeigen und verdeutlichen, dass FGM Folter und ein Verbrechen ist.

14:30 - 16:00 Uhr
Session A

Workshop 5

Dr. Ibrahim Özkan

Sprachungebundene Therapieansätze für Geflohene

Geflohene Menschen können aus verschiedenen Gründen nicht oder kaum an Gruppenangeboten im Umgang mit ihrer psychischen Störung profitieren.

Die vorrangigen Gründe sind die Sprache und die meist zugrundeliegende Traumafolgestörung.

Im Rahmen des Göttinger Konzeptes wurde ein Ansatz entwickelt, in der auf sprachreduzierter Weise der Umgang mit Traumafolgen vermittelt und von den Teilnehmenden erprobt werden kann. Dieses Konzept berücksichtigt durch die transkulturelle Sensibilität gleichzeitig den möglichen Akkulturationsstress, fördert das "sich sicher fühlen" in der gleichen Gruppe, ermöglicht den wertschätzen Einbezug individueller Ressourcen im Rahmen der Leitlinien der Traumafolgebehandlung und des SOC nach Antonovsky.

Bisherige klinische Erfahrungen haben eine gute Annahme durch Patienten gezeigt. Diese gaben Entlastung durch Verständnis der Erkrankung an, die vermittelten Übungen und der Austausch mit anderen Teilnehmenden, die gleichfalls fremd und erkrankt waren seien besonders hilfreich gewesen. Der Einsatz in Multimodalenbehandlungskonzepten ist gut möglich.

Die Entlastung für die Einzelsitzungen ist erheblich. Derzeit wird dieser Ansatz in Kooperation mit dem Zentrum Transkulturelle Psychiatrie und Psychotherapie des Klinikums Wahrendorff evaluiert.

Im Workshop soll dieser Ansatz, wesentliche Punkte und die theoretischen Hintergründe der sprachreduzierten Arbeit dargestellt werden.

14:30 - 16:00 Uhr
Session A

Workshop 6

Dr. Roswitha Ewald, Birgit Kastner

Gruppentherapiekonzept für traumatisierte Romafrauen in Deutschland mit unsicherem Aufenthaltsstatus

Der Workshop richtet sich an Kolleginnen und Kollegen, die bereits Erfahrungen gesammelt bzw. Interesse und Neugierde haben mit Klienten aus fremden Kulturkreisen psychotherapeutisch zu arbeiten. 

Es wird ein Überblick vermittelt über die Erfahrungen mit der Etablierung, Durchführung, den Möglichkeiten und Grenzen von therapeutischen Interventionen im Zusammenhang mit der Konzeptentwicklung eines Gruppentherapieangebotes für Romafrauen. Die Gruppentherapie ist psychodynamisch ausgerichtet unter Einbeziehung von Elementen der Psychodynamisch Imaginativen Traumatherapie (PITT) und Kunsttherapie. Besondere Herausforderungen, die sich aus den kulturellen Hintergründen oder auch der Besonderheit, Sprachmittler in das therapeutische Setting einzubeziehen, werden dargestellt und gerne auch mit den Teilnehmenden diskutiert. 

Das Gruppenangebot wird seit Juni 2015 ambulant 1x monatlich im Rahmen eines Therapieangebotes des Psychosozialen Zentrums für Flüchtlinge Bielefeld (PSZ) durchgeführt. Das Gruppensetting umfasst aktuell 7 Teilnehmerinnen mit unsicherem Aufenthaltsstaus in Deutschland, eine Ärztin für Psychotherapie, eine Kunstpsychotherapeutin und eine Dolmetscherin. Alle 7 Teilnehmerinnen sind in der deutschen Sprache nicht ausgebildet und es liegt die Diagnose einer Posttraumatischen Belastungsstörung vor. 

16:30 - 18:00 Uhr
Session B

Workshop 7

Prof. Dr. Cinur Ghaderi

Von biographischen Positionierungen, strategischen Selbsterzählungen, Empathie und Grenzen

Identität als Grenzstruktur zwischen sozialem und personalem System – als Schnittpunkt zwischen Individuum und Gesellschaft – ist im permanenten Wandel, die Richtungen werden bestimmt vom Subjektpotenzial, von Resilienzen, von Strukturen und Möglichkeitsräumen, die soziale und psychische Zugehörigkeitsräume schaffen. Der Wandel von Identität ist kein subjektiver Prozess, sondern nur zu verstehen in Wechselwirkung mit Erfahrungen, die in der Gesellschaft gemacht werden. Dieser Prozess ist begleitet von Idealisierungen und Abwertungen, von Hoffnung und Nostalgie sowie Herausforderungen der Übersetzung im sprachlichen Sinne und darüber hinaus. 

In dem Workshop wird das Thema des Vortrags vertieft. Es besteht die Möglichkeit Fallbeispiele einzubringen. Der Fokus wird auf die psychotherapeutische Beziehung gelegt als intersubjektiver Matrix, auf der Identitätserleben und Integration von Erfahrungen möglich sind. Wie kann Empathie ausgebaut und die eignen Grenzen und prekäre Gefühle wahrgenommen werden? Wie kann in der Praxis eine achtsame migrations- und kultursensible Beziehungsgestaltung, die kohärente Narrationen ermöglichen, aussehen? 

16:30 - 18:00 Uhr
Session B

Workshop 8

Miguel Temprano 

Lebensbedingungen Unbegleiteter Minderjähriger Flüchtlinge

Abgeleitet aus dem Phänomen "Flucht" entstehen gesellschaftliche, kulturelle, pädagogische und rechtliche Belastungen, die oft zu Schwierigkeiten bei der Feststellung des Hilfebedarfes und bei der Einleitung von unterschiedlichen, darunter psychotherapeutischen Hilfsmaßnahmen führen. Schon allein die Begrifflichkeit "umF" (unbegleitete minderjährige Flüchtlinge)" spricht für eine Verallgemeinerung von individuellen Lebensgeschichten, die hemmend für eine akkurate Diagnostik und Hilfeplanung ist.
In diesem Workshop wird das Thema genauer in den Blick genommen mit dem Ziel, durch vielfältiges Verständnis der Lebenssituation der jungen Flüchtlinge bedarfsorientierter zu handeln und ggf. therapeutische Prozesse effektiver zu gestalten.

16:30 - 18:00 Uhr
Session B

Workshop 9

Kerstin Hartung, Frauke Baller

Dissoziative Bewusstseinszustände im transkulturellen Behandlungskontext

In der Arbeit mit Menschen mit Traumafolgestörungen sind dissoziative Phänomene nach Gewalterfahrungen die Regel.In unserer therapeutischen Praxis begegnen wir zunehmend mehr Patienten mit Migrationshintergrund. Manche dissoziativen Symptome erscheinen uns neu und fremdartig, zum Beispiel wenn uns von "Würmern im Kopf", "Djinns im Körper" und "Nebel im Raum" berichtet wird.
Wir wollen mit Ihnen/Euch erörtern, ob dies tatsächlich neue Symptome oder jeglich andere Ausdrucksformen bekannter Symptome sind. 


Wie können wir mit ihnen therapeutisch sinnvoll umgehen und wann ist es hilfreich, mehr über den kulturellen Hintergrund des Patienten zu erfahren?


Wie können wir in unseren Therapien heilende Kräfte aus anderen Kulturen miteinbeziehen und mit ihnen kreativ-imaginativ arbeiten?

16:30 - 18:00 Uhr
Session B

Workshop 10

Petra Hafele

Therapeutische Arbeit mit geflüchteten Menschen – wie schaffen wir das? Traumafokussierte Supervision 

Bei der Arbeit mit geflüchteten Menschen können uns die Berichte über Kriege, Gräueltaten und Folterungen ebenso in Grenzbereiche des Erträglichen führen, wie die Schilderungen über Vergewaltigungen und Misshandlungen von Kindern oder Frauen, die "Kriegsbeute" waren.

Außerdem können ungewohnte diagnostische und therapeutische Fragen auftauchen: Wie lassen sich dissoziative Störungen erkennen, wenn uns das Narrativ unbekannt ist? Auf welche Weise kann es uns gelingen, wechselseitige Ängste zu verstehen? Was brauchen wir, um gut mit Dolmetschern arbeiten zu können?

Möglicherweise begegnen uns auch ethische und politische Themen: Wie gehen wir damit um, wenn das Gegenüber ein anderes, eventuell antidemokratisches Weltbild vertritt? Wie mit menschenrechtsverletzenden Rollenbildern, die Gewalt und Herrschaft über Frauen und Kinder legitimieren?

Traumafokussierte Supervision ist ein Angebot zur Reflexion der Fachlichkeit in diesem komplexen Therapiefeld. Sie dient der eigenen Entlastung und Stärkung. 

"Nothing in life is to be feared, it is only to be understood.

Now is the time to understand more and to fear less" - Marie Curie

16:30 - 18:00 Uhr
Session B

Workshop 11

Dr. phil. Udo Baer, Dr. phil. Gabriele Frick-Baer 

Trost, Angst, Sehnsucht – kreative Begegnungen mit und ohne Worte

U.a. im Modellprojekt "aufrichten! – Traumasensible Stärkung traumatisierter Flüchtlinge durch kreative Gruppen und künstlerische Projekte" wurden zahlreiche Methoden kreativer Begegnungen mit traumatisierten Flüchtlingen entwickelt. Einige davon können im Workshop erfahren und erprobt werden.

18:15 - 19:30 Uhr

Mitgliederversammlung DGTD e.V.

Samstag, 02.09.2017

09:30 - 10:15 Uhr

Vortrag 4

Dr. med. Luise Reddemann

Der Flüchtling in uns – über transgenerationale Weitergabe von Vertreibungs-und Fluchterfahrungen in der Mehrheitsgesellschaft

Seit längerem scheint das genaue Erfassen der kollektiven und historischen Bedingungen der Lebensgeschichten unserer PatientInnen unabdingbar, nicht zuletzt, um sowohl freundliche – siehe Willkommenskultur – wie feindselige Tendenzen besser zu verstehen. Wir finden Menschen mit einer Flucht – oder Vertreibungsgeschichte bzw. zunehmend deren Kinder und sogar Enkel in jeder psychosomatischen Klinik und jeder psychotherapeutischen Praxis, aber jederzeit auch im privaten Umfeld. Wir brauchen nur zu fragen, wo die Eltern unserer Freunde und Personen der Öffentlichkeit herkommen. Was dies für die aktuelle Situation bedeutet, soll im Vortrag beleuchtet werden.

10:15- 10:45 Uhr

Vortrag 5

Mehrnousch Zaeri-Esfahani

Integrationserfolge traumatisierter Menschen – Kann Integration trotz eines Traumas gelingen? Kann ein Trauma gar den Integrationswillen verstärken?

Anhand der Akkulturationstheorie von John W. Berry nähern wir uns dem Begriff "Integration". Die Referentin führt dabei durch die "Migrations- und Integrationsgeschichte" der Bundesrepublik Deutschland seit 1955 und verdeutlicht anhand realer Beispiele des Scheiterns und des Gelingens, wie der langjährige Integrationsprozess begleitet werden kann.

11:15 - 11:45 Uhr

Vortrag 6

Dr. med. Visal Zehra Tumani

Dissoziation bei Menschen aus anderen Kulturen
11:45 - 12:30 Uhr

Podiumsdiskussion

14.00 - 15.30 Uhr
Session C

Workshop 12

Dr. med. Visal Zehra Tumani

Dissoziation im interkulturellen psychotherapeutischen Arbeitsfeld – Möglichkeiten und Grenzen
14.00 – 15.30 Uhr
Session C

Workshop 13

Thorsten Becker, Julia Bialek

Traumapädagogik
14:00 - 15:30 Uhr
Session C

Workshop 14

Sabine Rauch

Damit die Triade gelingt – professionelles Arbeiten mit Sprach- und Kulturmittlern

Der Einsatz von Sprach- und Kulturmittler_innen in der Psychotherapie ermöglicht bzw. erleichtert nichtdeutschen Patient_innen die Inanspruchnahme entsprechender Angebote, erfordert dabei aber eine Reihe besonderer Vorkehrungen, die für einen erfolgreichen therapeutischen Prozess beachtet werden müssen, um möglichen Fehlerquellen vorzubeugen. U.a. ist die die Passung zwischen Dolmetscher_in und Klient_in in Bezug auf Sprache, genaue Herkunft sowie weitere soziodemographische Merkmale von zentraler Bedeutung. Insgesamt ist der/die Therapeut_in in der verantwortungsvollen Position, das transkulturelle Setting der Therapie und die kommunikativen Herausforderungen zu gestalten und zu steuern.

Wie dies gelingen kann und welche Voraussetzungen dafür nötig sind, soll in diesem Workshop erarbeitet und diskutiert werden.

14:00 - 15:30 Uhr
Session C

Workshop 15

Annamaria Ladik

Psychohygiene und Selbstregulation mit Zapchen Somatics

Zapchen Somatics ist ein körpernaher Ansatz, der auf den Erkenntnissen der westlichen Psychotherapie, Physiologie und der tibetischen Geistesschulungs- und Heiltradition basiert. Die Methode lehrt, uns dem Allen zugrunde liegenden Wohlbefinden zu nähern und dieses zunehmend zu verkörpern. Die Methode geht über die Embodiment Methoden hinaus, sie unterstützt unsere Entwicklung, unseren Prozess von "Embodying Well-Being" auf der körperlichen und psychischen Ebene sowie auf der Ebene der Bewusstheit. Die Methode wurde von Dr. Julie Henderson USA entwickelt.
In diesem Seminar werden Übungen vermittelt, die direkt unseren Körper ansprechen und diesen unmittelbar zur Selbstregulation einladen. Die Übungen sind sowohl für uns selbst als auch für unsere Patienten/innen wohltuend. Sie vermittelt Achtsamkeit, Wertschätzung, Freundlichkeit und Mitgefühl. Sie lehren auf eine leichte und humorvolle Art, wie wir unseren Körper zur Unterstützung von Wohlbefinden einladen können. Viele der Übungen haben sich in der Stabilisierungsphase einer traumazentrierten Psychotherapie als wirksame Unterstützung von Selbstannahme, Affektregulation, als Stressreduktion und Dissoziationstop sowie zum Erleben von Selbstwirksamkeit bewährt.

14:00 - 15:30 Uhr
Session C

Workshop 16

Martina Rudolph, Stella Sadowsky

Die Trinität gesellschaftlicher Teilungsprozesse

Unsere Gesellschaft steht aktuell unter starken Spannungen. Unter anderem wirkt sich der starke Zustrom an geflüchteten, asylsuchenden Menschen destabilisierend auf die gesamte Gesellschaft aus und aktiviert zwischen den unterschiedlichen Personengruppen teils destruktive Dynamiken. Es besteht dennoch – für alle Beteiligten – auch Potential zu konstruktiver Entwicklung und Integration des/der "Fremden".

Die Theorie der Strukturellen Dissoziation der Persönlichkeit (TSDP) von E.R.S. Nijenhuis, O. van der Hart und K. Steele beinhaltet wichtige und hilfreiche Grundlagen, um zu einem besseren Verständnis der und Umgang mit den divergierenden Strebungen innerhalb einer Persönlichkeit zu finden. Dies lässt sich auf die gesamtgesellschaftliche Situation übertragen.

In diesem Sinne sollen zunächst im interaktiven Rollenspiel aktuelle gesellschaftliche, voneinander getrennte und konflikthafte Positionen nachgestellt und veranschaulicht werden. Dabei sollen verschiedene Perspektiven zum Tragen kommen. Darauf aufbauend werden anhand der Erfahrungen mit hochdissoziativen PatientInnen wesentliche Faktoren zur Verbesserung der Gesamtsituation herausgearbeitet und deren mögliche Umsetzung im gesamtgesellschaftlichen Kontext diskutiert.

14:00 - 15:30 Uhr
Session C

Workshop 17

Mehrnousch Zaeri-Esfahani

Interkulturell kompetent – aber wie?

Dem in Mitteleuropa üblichen Kulturmodell "Individualismus" steht das in den überwiegend meisten Ländern der Welt praktizierte Modell "Kollektivismus" gegenüber. Die beiden Modelle führen zu zwei sehr unterschiedlichen Erziehungsstilen, die Auswirkungen auf Logik, Aufmerksamkeit und Wahrnehmung, Kategorisierung und Erklärung von Ereignissen haben. Wir beschäftigen uns mit der Frage, welche Auswirkung die kollektivistische Erziehung auf die Behandlungssituation hat.

Portrait Mina Ahadi

Mina Ahadi

Mina Ahadi wurde 1956 im Iran geboren. Sie musste ihr Medizinstudium nach der islamischen Revolution 1979 abbrechen, da sie als linke Oppositionelle verfolgt wurde. Ihr Mann wurde hingerichtet, sie floh ins kurdische Grenzgebiet zwischen Iran und Irak, wo sie zehn Jahre als Partisanin lebte. 1990 floh sie nach Österreich und zog 1996 nach Deutschland. Ihren Kampf für die Frauen- und Menschenrechte führte sie auch in Europa weiter und gründete 2001 das "Komitee gegen Steinigung". 2007 gründete sie den "Zentralrat der Ex-Muslime" mit, dessen erste Vorsitzende sie ist.

Portrait Dr. phil. Udo Baer

Dr. phil. Udo Baer

Dr. phil. (Gesundheitswissenschaften), Diplom-Pädagoge, Kreativer Leibtherapeut AKL, Mitbegründer und wissenschaftlicher Leiter der Zukunftswerkstatt therapie kreativ und des Instituts für soziale Innovationen (ISI), Vorsitzender der Stiftung Würde, Autor zahlreicher Fachbücher, u.a. "Flucht und Trauma". 

Portrait Frauke Baller

Frauke Baller

M.Sc. klinische Psychologin, Psychologische Psychotherapeutin beschäftigte sich bereits während ihres Psychologiestudiums in den Niederlanden und in Italien intensiv mit den psychologischen Effekten von Migration und vertiefte ihr Interesse während ihrer Ausbildung zur Psychologischen Psychotherapeutin in der Forschungsgruppe Interkulturelle Psychiatrie der Medizinischen Hochschule Hannover.

Seit 2014 ist sie im Psychosozialen Zentrum des Netzwerks für traumatisierte Flüchtlinge in Niedersachsen (NTFN) tätig und bietet dort Kriseninterventionen, Diagnostik und Psychotherapien an. Sie absolvierte die Ausbildung zur Trimb-Therapeutin und befindet sich in Weiterbildung "Spezielle Psychotraumatherapie (DeGPT)". 

Im Rahmen ihrer Tätigkeit beim NTFN ist sie Referentin für Schulungen von Ehrenamtlichen, Erziehern, Lehrern und Sozialpädagogen zum Thema "Trauma und Flucht". Außerdem wirbt sie in Form von Vorträgen und Workshops für den professionellen Einsatz von Dolmetschern in der Psychotherapie ("Psychotherapie zu dritt").

Portrait Thorsten Becker

Thorsten Becker

  • Diplomsozialarbeiter, Diplomsozialpädagoge und systemischer Supervisor 
  • freiberuflich tätig in Supervision, Fachberatung, Fortbildung und Beratung
  • Betreuung mit einer Spezialisierung auf die Problemfelder Kulte, Rituelle Gewalt, dissoziative Störungen und organisierte Gewalt gegen Kinder 
  • www.beckertho.de
Portrait Julia Bialek

Julia Bialek

Dipl.-Pädagogin, Traumapädagogin / Traumafachberaterin, sytemische Familientherapeutin.
Referentin und Mitgesellschafterin im Traumapädagogischen Institut Norddeutschland (Train), Autorin diverser Fachartikel und des Buches "Fremd und kein Zuhause – Traumapädagogische Arbeit mit Flüchtlingskindern"
Langjährige Tätigkeit in der Kinder- und Jugendhilfe, heilpädagogischen Frühförderung, Familienberatung, Fachberatung. Schwerpunkt: Arbeit mit Familien aus unterschiedlichen Kulturen.
www.tra-i-n.de

Portrait Stefanie Burmeister

Stefanie Burmeister

(51 Jahre), Dipl. Sozialpädagogin, Mitbegründerin des 1. Mädchenhaus Kassel 1992 e.V., seit vielen Jahren ehrenamtliches Engagement gegen weibliche Genitalverstümmelung

Portrait Dr. Roswitha Ewald

Dr. Roswitha Ewald

Leitende OÄ, Evangelisches Krankenhaus Bielefeld, FÄ für psychosomatische Medizin und Psychotherapie, spezielle Psychotraumatherapie, PITT, EMDR, MBSR

Portrait Dr. phil. Gabriele Frick-Baer

Dr. phil. Gabriele Frick-Baer

Dr. phil. (Erziehungswissenschaften), Diplom-Pädagogin, Kreative Leib- und Traumatherapeutin, Mitbegründerin und -entwicklerin der Zukunftswerkstatt therapie kreativ, Vorstandsmitglied der Stiftung Würde und wissenschaftliche Leitung der Kreativen Traumahilfe der Stiftung Würde, Ehrenvorsitzende der Assoziation Kreativer Leibtherapeut/innen e.V. (AKL), Autorin zahlreicher Fachbücher, u.a. "Flucht und Trauma".

Portrait Prof. Dr. Cinur Ghaderi

Prof. Dr. Cinur Ghaderi

lehrt Psychologie im Fachbereich Soziale Arbeit an der Evangelischen Hochschule Rheinland-Westfalen-Lippe. Als promovierte Soziologin und psychologische Psychotherapeutin war sie zuvor im Psychosozialen Zentrum für Flüchtlinge in Düsseldorf tätig. Ihre Schwerpunkte liegen im Bereich der transkulturellen Psychotherapie, Identität, Diversity und Gender. Vorstandsmitglied des DTPPP.

Portrait Petra Hafele

Petra Hafele

Petra Hafele arbeitet in der Frauenberatungsstelle in Remscheid und in eigener Praxis. Sie ist Dipl. Sozialwissenschaftlerin, DGSv-Supervisorin, Psychotraumatologin und Mitglied in der DeGPT, der DGTD und bei EMDRIA

Portrait Petra Hafele

Petra Hafele

arbeitet in der Frauenberatungsstelle in Remscheid und in eigener Supervisionspraxis. Sie ist DGSv-Supervisorin, Psychotraumatologieexpertin und arbeitet im Vorstand der DGTD. Sie hat lange Zeit geflüchtete Menschen traumatherapeutisch begleitet und berät Einrichtungen in der Flüchtlingsarbeit.

Portrait Kerstin Hartung

Kerstin Hartung

Jahrgang 1960, seit 1987 Dipl.-Psychologin

  • fünf Jahre Tätigkeit in Kliniken
  • seit 1994 eigene Kassenpraxis in Hannover
  • seit 2000 EMDR- und Psychotraumatherapieschwerpunkt
  • Gründungsmitglied des Traumanetzwerkes Hannover, langjähriges Mitglied und Supervisorin im NTFN (Netzwerk für traumatisierte Flüchtlinge Niedersachsen)
Portrait Michaela Huber

Michaela Huber

Michaela Huber wurde am 19. Juni 1952 in München geboren, wuchs erst dort und dann in Düsseldorf auf und studierte Psychologie an den Universitäten in Düsseldorf und Münster. Klinische Ausbildungen u.a an der Universität Münster (Verhaltenstherapie), bei der Milton-Erickson-Gesellschaft (Hypnotherapie) und dem deutschen EMDR-Institut von Arne Hofmann (EMDR).

Sie ist Diplom-Psychologin, approbierte Psychologische Psychotherapeutin, Supervisorin und Ausbilderin in Traumabehandlung.

Von 1978 bis 1983 war sie Redakteurin bei der Zeitschrift Psychologie heute.

Seit 1989 ist sie in Kassel als Psychotherapeutin niedergelassen.

1998 hat sie das Zentrum für Psychotraumatologie Kassel e.V. mitbegründet, in den Folgejahren einigen anderen Psychotraumazentren (u.a. dem TraumaHilfeZentrum München) beim Aufbau geholfen. In den 80er Jahren hat sie die ersten Frauenhäuser mitinitiiert. Viele Jahre setzte sie sich für die Verbesserung von Lebensumständen für Frauen auf nationaler und internationaler Ebene ein.

Seit ihrer Gründung 1995 bis 2021 war sie 1. Vorsitzende der deutschen Sektion der International Society for the Study of Dissociation (ISSD e.V.), seit 2011 umbenannt in "Deutsche Gesellschaft für Trauma und Dissoziation" (DGTD). Sie ist jetzt als Past President beratend für die DGTD tätig.

Seit 2020 ist sie 1. Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft für bedarfsgerechte Nothilfe (BAGbN)  i.G.

Am 19. Dezember 2008 wurde Michaela Huber das Bundesverdienstkreuz verliehen. 1997 erhielt sie den International Distinguished Achievement Award der International Society for the Study of Dissociation (ISSD) und 2011 den Bertha-Pappenheim-Preis.

Portrait Birgit Kastner

Birgit Kastner

Kunstpsychotherapeutin, Evangelischen Krankenhaus Bielefeld, Kunsttherapeutin (DFKGT), Heilpraktikerin für Psychotherapie, spezielle Psychotraumatherapie, PITT

Portrait Eva Van Keuk

Eva Van Keuk

Portrait Annamaria Ladik

Annamaria Ladik

Jg.1957
Ärztin für Neurologie und Psychiatrie, Psychotherapie
Ärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Spezielle Psychotraumatherapie (DeGPT)
Autorisierte Zapchen somatics Lehrerin
Von 1991 bis 2003 Ärztin und Oberärztin in der Klinik f. Psychotherapeutische Medizin in Bielefeld unter der Leitung von Prof. Dr. Luise Reddemann, seit 1998 zunehmende Erprobung der Methode Zapchen somatics in der Behandlung von Traumafolgestörungen.
Ab 2004 tätig in eigener Praxis
Kontakt:
Alter Markt 2, 33602 Bielefeld
Telefon (0521) 5574882
Fax: (0521) 5574887
E-mail: A.Ladik@bitel.net

Portrait Dr. Ibrahim Özkan

Dr. Ibrahim Özkan

Dr. disc. pol. ist Diplom-Psychologe und psychologischer Psychotherapeut in der Institutsambulanz des Asklepios Fachklinikums Göttingen, Leitender Psychologe des Schwerpunktes Kulturen, Migration und psychische Krankheit und Leitender Psychologischer Psychotherapeut der Institutsambulanz. Studium der psychologie in Göttingen und Bremen, Promotion an der Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Göttingen. Zert. spez. Psychotraumatherapie (DeGPT), zert. EMDR- Therapeut (EMDRIA), TRUST- Trainer, zert. Psychoonkologe.

Gastdozent an versch. Ausbildungsinstituten für Psychologische Psychotherapie, Supervisor, Selbsterfahrungleiter. Mitbegründer und Vorstandsmitglied des Dachverbandes Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik im deutschsprachigen Raum (DTPPP), wissenschaftlicher Beirat des NTFN (Netzwerk traumatisierter Flüchtlinge in Nds.).

Portrait Sabine Rauch

Sabine Rauch

Dipl. Sozialpäd., Fachberaterin für Psychotraumatologie, Diversity Trainerin für unterschiedliche Berufgruppen und Einrichtungen, Lehrbeauftrage, System. Kinder- und Jugendlichentherapeutin (i.A.), Stellvertr. Leit. Psychosoziales Zentrum für Flüchtlinge und ich koordiniere seit mehr als acht Jahren den Bereich "Hilfen zur interkulturellen Erziehung" im PSZ und arbeite Schwerpunktmäßig mit KlientInnen aus afrikanischen Ländern.

Portrait Dr. med. Luise Reddemann

Dr. med. Luise Reddemann

Fachärztin für Psychotherapeutische Medizin

Dr. med. Luise Reddemann, Fachärztin für Psychotherapeutische Medizin, Honorarprofessur für Psychotraumatologie an der Universität Klagenfurt.

Portrait Martina Rudolph

Martina Rudolph

Fachärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

Fachärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Traumatherapeutin (DeGPT, EMDRIA), (EMDR-) Supervisorin, Dozentin, Medizinische Sachverständige. Leitende Ärztin der Klinik am Waldschlößchen. Vorstandsmitglied der DGTD und der DGPM. Arbeitet seit über 15 Jahren mit schwersttraumatisierten Menschen, insbesondere mit Patient*innen mit schweren dissoziativen Störungen. Beschäftigt sich seit vielen Jahren mit den Hintergründen schwerer und organisierter Gewalterfahrungen.

Portrait Stella Sadowsky

Stella Sadowsky

Studium der Philosophie an der Hochschule für Philosophie in München; 2014 Magister Artium; Titel der Magisterarbeit: "Ich und Selbst betrachtet im Kontext der Theorie der strukturellen Dissoziation der Persönlichkeit nach Onno van der Hart, Ellert R.S. Nijenhuis und Kathy Steele".

Ab 2015 Betreuung unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge (Erstaufnahme, Clearing) in einer Münchner Jugendhilfeeinrichtung. Seit 2016 Anerkennung als pädagogische Fachkraft im uM-Bereich und Betreuung unbegleiteter Minderjähriger im Rahmen einer heilpädagogischen Wohngruppe der Katholischen Jugendfürsorge der Diözese Augsburg.

Studierende des Psychotherapeutischen Propädeutikums (Universitätslehrgang) in Innsbruck.

Portrait Miguel Temprano

Miguel Temprano

Dipl. Ing, BA. Sozialearbeit und Traumapädagoge. Seit länger als 10 Jahre tätig in der Flüchtlingsarbeit habe ich mich in der Arbeit mit unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen spezialisiert. Ein Bereich, den ich nach fünf Jahren intensiver Arbeit in der Jugendhilfe nun schwerpunktmäßig im PSZ decke.

Portrait Dr. med. Visal Zehra Tumani

Dr. med. Visal Zehra Tumani

geboren in der Türkei, mit 7 Jahren nach Deutschland migriert; Fachärztin für Psychiatrie, Psychotherapie; Aufbau und Leitung der Traumatherapie-Station im ehemaligen Niedersächsischen Landeskrankenhaus Göttingen, 2 Jahre Vorstandsmitglied der "Deutsch-Türkischen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie und psychosoziale Gesundheit", seit 2007 leitet sie die Spezialsprechstunden der psychiatrischen Universitätsklinik Ulm (Direktor Prof. Dr. Dr. Manfred Spitzer) für Menschen mit Traumafolgestörungen und für Menschen mit Migrationshintergrund; sie ist EMDR-Facilitator und EMDR-Supervisorin. Ihr wissenschaftliches Interesse gilt den Wirkfaktoren von EMDR, Neurobiologie des Traumagedächtnisses und Migration.

Portrait Mehrnousch Zaeri-Esfahani

Mehrnousch Zaeri-Esfahani

Geboren im Jahre 1974 in Iran, flüchtet Mehrnousch Zaeri-Esfahani mit ihrer Familie 1985 nach Deutschland. In Heidelberg wächst sie auf. Nach dem Studium der Sozialpädagogik in Freiburg i.Br. ist sie ab 1999 bis 2016 in der Flüchtlingssozialarbeit und in der Beratung von Einrichtungen zur interkulturellen Öffnung tätig, wo sie immer wieder für ihre Projekte ausgezeichnet wird, unter anderem mit dem Demokratiepreis des Deutschen Bundestages 2002. Ab 2012 veröffentlicht sie Gedichte, Kurzgeschichten, Romane und Essays. Diverse Auftritte bei großen Festivals und Literaturpreise folgen. Seit 2017 ist sie als freie Autorin und Referentin tätig. 

Portrait Dr. phil. Dima Zito

Dr. phil. Dima Zito

geb. 1970 in Kirchhellen, Diplom-Sozialpädagogin, Systemische Traumatherapeutin und Traumatherapeutin für Kinder und Jugendliche, Systemische Therapeutin und Familientherapeutin (DGSF), Psychodramatherapeutin, Heilpraktikerin für Psychotherapie. In den 1990er-Jahren entwicklungspolitische Projekt- und Bildungsarbeit, längere Lateinamerika-Aufenthalte. Seit 2003 Mitarbeiterin im Psychosozialen Zentrum für Flüchtlinge Düsseldorf, außerdem Forschungs- und Lehrtätigkeit sowie Veröffentlichungen mit den Schwerpunkten Trauma und Flucht. Ihre Promotion (Human- und Sozialwissenschaften) über KindersoldatInnen als Flüchtlinge in Deutschland wurde mit dem Nachwuchspreis 2016 der DeGPT ausgezeichnet. 

Kontakt: zito@psz-duesseldorf.de

Psychosoziale Zentrum für Flüchtlinge Düsseldorf

Das Psychosoziale Zentrum für Flüchtlinge Düsseldorf (PSZ) ist eine Nicht-Regierungs-Organisation für psychisch belastete Flüchtlinge, wir arbeiten im Schnittfeld von Menschenrechtsarbeit, Gesundheits- und Sozialwesen. Jährlich versorgen wir mehr als 650 Geflüchtete mit Beratung, Psychotherapie und Stellungnahmen; unsere Klienten/innen stammen aus 50 verschiedenen Herkunftsländern und haben schwere Gewalterfahrungen, Kriegserlebnisse oder Inhaftierung und Folter erlebt. Wir arbeiten mit 18 fest angestellten Mitarbeiter/innen, die in 9 verschiedenen Ländern geboren sind und 14 verschiedene Sprachen sprechen; hinzukommen zahlreiche Honorarkräfte (u.a. unsere Dolmetscher/innen). Träger des PSZ ist ein gemeinnütziger Verein, der Mitglied der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe ist.

Das PSZ Düsseldorf ist Teil des Netzwerkes der PSZ NRW, zu dem inzwischen 14 PSZs zählen
(www.psz-nrw.de).

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