DGTD Tagung 2015
Trauma, Dissoziation und Täterschaft
Gerade Dresden mit seiner wechselvollen Geschichte ist ein guter Ort für Vorträge, Workshops und Diskussionen zu diesem brisanten Rahmenthema. Wir werden uns unter anderem mit folgenden Themen beschäftigen: Täter und Opfer – welche Dynamik kennzeichnet ihre Beziehung in Familien, sozialen und politischen Zusammenhängen? Wie wird ein Mensch zum Täter und welche Behandlungsmethoden haben sich als wirkungsvoll erwiesen? Wie werden äußere Täter nach innen genommen, und was bedeutet das für hoch dissoziative Menschen, wenn die Qual nicht aufhört, weil sie längst innerlich stattfindet?
Diese und viele weiter Fragen können Sie mit namhaften Referenten/innen in Podiumsdiskussionen, kreativen Workshops und auch in den Pausen im Austausch mit Ihren Erfahrungen aus Praxis, Klinik und Beratungsstelle, Pflegeheim und Selbsthilfegruppen, Schulen und Heimen diskutieren.
In Vorfreude und mit herzlichen kollegialen Grüßen
Ihre Michaela Huber,
DGTD, 1. Vorsitzende
Infos zur Veranstaltung
- Veranstaltungsbeginn
- 04.09.2015
- Veranstaltungsende
- 05.09.2015
- Veranstaltungsort
- ehs – Evangelische Hochschule Dresden
Tabea Freitag
- Dipl.-Psych., Psycholog. Psychotherapeutin in eigener Praxis
- (Verhaltenstherapie, Traumatherapie und EMDR)
- Gründung und Co-Leitung von "return – Fachstelle Mediensucht" in Hannover
- Autorin von "Fit for Love? Praxisbuch zur Prävention von jugendlichem Pornografiekonsum." (www.fit-for-love.org)
- www.tabea-freitag.de
Thorsten Becker
- Diplomsozialarbeiter, Diplomsozialpädagoge und systemischer Supervisor
- freiberuflich tätig in Supervision, Fachberatung, Fortbildung und Beratung
- Betreuung mit einer Spezialisierung auf die Problemfelder Kulte, Rituelle Gewalt, dissoziative Störungen und organisierte Gewalt gegen Kinder
- www.beckertho.de
Prof. Dr. med. Dr. phil. Klaus M. Beier
geb. 1961, Studium der Medizin (ab 1979) und der Philosophie (ab 1980) an der Freien Universität Berlin.
Von 1988 bis 1996 wissenschaftlicher Assistent bzw. (seit 1994) Privatdozent für Sexualmedizin an der Sexualmedizinischen Forschungs- und Beratungsstelle am Klinikum der Universität Kiel mit Weiterbildungszeiten in der Kinder- und Jugendpsychiatrie (1990/1991).
1994 Habilitation für Sexualmedizin mit einer retrospektiven Lebenslängsschnittanalyse zur Prognose ehemals begutachteter Sexualstraftäter. Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Psychoanalytiker.
Seit 1996 Professor für Sexualmedizin an der Charité – Universitätsmedizin Berlin und Leiter des neu eingerichteten Institut für Sexualwissenschaft und Sexualmedizin nebst angeschlossener Hochschulambulanz, in der Diagnostik und Therapie bei Störungen der sexuellen Funktion, der sexuellen Entwicklung, der Geschlechtsidentität sowie Störungen der sexuellen Präferenz, des sexuellen Verhaltens und der sexuellen Reproduktion angeboten werden.
Im Jahre 2005 initiierte er das einmalige und mittlerweile auch international zunehmend beachtete Forschungsprojekt "Prävention von sexuellem Kindesmissbrauch im Dunkelfeld", bei dem Männern mit pädophiler Neigung kostenfrei und schweigepflichtgeschützt präventiv Therapie angeboten wird. Mittlerweile gibt es ein Präventionsnetzwerk mit Standorten in 10 weiteren Bundesländern (vgl. www.kein-taeter-werden.de). 2014 startete er in Kooperation mit der Kinder- und Jugendpsychiatrie des Vivantes Klinikum Berlin ein Präventionsangebot für sexuell auffällige Jugendliche mit sexuellen Fantasien oder Verhaltensweisen, die auf Kinder bezogen sind (vgl. www.du-traeumst-von-ihnen.de).
Kontakt:
Prof. Dr. med. Dr. phil. Klaus M. Beier
Institut für Sexualwissenschaft und Sexualmedizin
Charité - Universitätsmedizin Berlin
Luisenstraße 57, D-10117 Berlin
Tel.: 030/450-529301
E-Mail: klaus.beier@charite.de
Ute Bluhm-Dietsche
Ute Bluhm-Dietsche ist als Fachärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie mit den Zusatzqualifikationen "Spezielle Psychotraumatherapie" (DeGPT) und EMDR-Therapeutin (EMDRIA) in privatärztlicher Praxis in Bielefeld niedergelassen. Sie ist zusätzlich als Dozentin und Supervisorin im Bereich Traumafolgestörungen, insbesondere dissoziative Störungen, tätig.
Dr. Brigitte Bosse
- Die Leiterin des Instituts, ŠDr. Brigitte Bosse ist ärztliche Psychotherapeutin, niedergelassen in Mainz seit 1996.
- Bis 1992 arbeitete sie als Anästhesistin mit dem Schwerpunkt Schmerztherapie. Ab 1993 war sie nur noch psychotherapeutisch tätig. Sie behandelte als Oberärztin Frauen, die sexuelle Gewalt erlitten hatten. Im Auftrag der Landesregierung Rheinland-Pfalz entwickelte sie 1995/96 ein psychotraumatologisches Curriculum für PsychotherapeutInnen, die mit Opfern sexueller Gewalt arbeiten. Diese curriculare Fortbildung wurde 1997 evaluiert und dokumentiert.
- Neben der Behandlung komplextraumatisierter Menschen ist ihr Arbeitsschwerpunkt die psychotraumatologische Versorgung von Akuttraumatisierten.
- Seit 2000 arbeitet sie eng mit Unfallkassen und Berufsgenossenschaften zusammen und behandelt Menschen, die im Arbeitsalltag verletzt wurden und unter akuten Traumafolgestörungen leiden. 2008 bis 2015 leitete sie gemeinsam mit Frau Annelie Wagner aus Saarburg den Arbeitskreis "Gegen Rituelle Gewalt in Rheinland-Pfalz".
- Darüber hinaus beschäftigt sie sich mit transgenerationaler Traumatisierung.
- www.traumainstitutmainz.de
Claudia Fischer
Claudia Fischer ist studierte Medienpädagogin und arbeitet als Freie Journalistin für Fernsehen, Radio, Print- und Onlinemedien, als Film- und Buchautorin. Seit Mai 2017 hat sie die redaktionelle Verantwortung für das Infoportal Rituelle Gewalt (www.infoportal-rg.de). Auf das Themengebiet Trauma und Medien, insbesondere durch sexualisierte und Rituelle Gewalt, ist sie seit 2001 spezialisiert.
Michaela Huber
Michaela Huber wurde am 19. Juni 1952 in München geboren, wuchs erst dort und dann in Düsseldorf auf und studierte Psychologie an den Universitäten in Düsseldorf und Münster. Klinische Ausbildungen u.a an der Universität Münster (Verhaltenstherapie), bei der Milton-Erickson-Gesellschaft (Hypnotherapie) und dem deutschen EMDR-Institut von Arne Hofmann (EMDR).
Sie ist Diplom-Psychologin, approbierte Psychologische Psychotherapeutin, Supervisorin und Ausbilderin in Traumabehandlung.
Von 1978 bis 1983 war sie Redakteurin bei der Zeitschrift Psychologie heute.
Seit 1989 ist sie in Kassel als Psychotherapeutin niedergelassen.
1998 hat sie das Zentrum für Psychotraumatologie Kassel e.V. mitbegründet, in den Folgejahren einigen anderen Psychotraumazentren (u.a. dem TraumaHilfeZentrum München) beim Aufbau geholfen. In den 80er Jahren hat sie die ersten Frauenhäuser mitinitiiert. Viele Jahre setzte sie sich für die Verbesserung von Lebensumständen für Frauen auf nationaler und internationaler Ebene ein.
Seit ihrer Gründung 1995 bis 2021 war sie 1. Vorsitzende der deutschen Sektion der International Society for the Study of Dissociation (ISSD e.V.), seit 2011 umbenannt in "Deutsche Gesellschaft für Trauma und Dissoziation" (DGTD). Sie ist jetzt als Past President beratend für die DGTD tätig.
Seit 2020 ist sie 1. Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft für bedarfsgerechte Nothilfe (BAGbN) i.G.
Am 19. Dezember 2008 wurde Michaela Huber das Bundesverdienstkreuz verliehen. 1997 erhielt sie den International Distinguished Achievement Award der International Society for the Study of Dissociation (ISSD) und 2011 den Bertha-Pappenheim-Preis.
Susan Klose
1971 geboren, 2 Kinder
- Diplomsportlehrerin mit Schwerpunkt Prävention, Rehabilitation und Therapie
- Aus- und Fortbildungen in kommunikativer Bewegungstherapie, Konzentrativer Entspannung, Integrativer Leib- und Bewegungstherapie, Zapchen somatics, Hakomi- Traumabehandlung und Yoga
- seit 2010 körpertherapeutisch tätig an der Klinik am Waldschlößchen in Dresden
Prof. Dr. Dr. Andreas Maercker
Universität Zürich
Fachrichtung Psychopathologie und klinische Intervention
Andreas Maercker, wurde in Berlin und San Francisco ausgebildet und arbeitete an den Universitäten in Berlin, Dresden und Trier. Er ist Psychotherapeut und Professor für Psychopathologie und Klinische Intervention an der Universität Zürich. Seit vielen Jahren beschäftigen er und seine Arbeitsgruppe sich mit den Traumafolgestörungen. In mehreren Bücher vom Therapielehrbuch, -manual bis zum Grundlagenforschungsband sowie in vielen Forschungsartikeln beschäftigte er sich mit der Posttraumatischen Belastungsstörung, komplizierter Trauer und Anpassungsstörungen. Er leitet internationale Projekte im Bereich der Trauma- und Stressfolgen (u.a. WHO-ICD-11-Revision).
Forschungsschwerpunkte:
- PTSD und Stress-/Traumafolgestörungen
- Traumafolgestörungen über die Lebensspanne
- Sozial-interpersonelle und kulturelle Faktoren der Stress-/ Traumafolgestörungen
- Traumatherapien: Wirksamkeitsstudien und Innovationen
Dr. med. Jochen Peichl
FA für Psychotherapie und Psychosomatische Medizin, Psychiatrie und Neurologie; bis Ende 2010 als OA in der Klinik für Psychosomatik am Klinikum Nürnberg; jetzt in eigener Kassenpraxis, als Weiterbilder in Teiletherapie und Autor tätig. Meine Arbeitsschwerpunkte sind Somatoforme Störungen, Borderline-Störungen und traumaassozierte Störungen. Weiterbildung als Psychoanalytiker am Lou-Andreas-Salome Institut Göttingen, bin Psychodramatherapeut und Gruppentherapeut. Gründer der Station zur Behandlung von Menschen mit Traumafolgestörungen 1993 in Nürnberg, Weiterbildung in EMDR-Therapie bei Arne Hofmann, in Ego-State-Therapie bei Woltemade Hartman und eine Hypnotherapieweiterbildung bei Bernhard Trenkle und Gunther Schmid. Bin Autor mehrerer Bücher und Fachartikel zum Thema: Arbeit mit inneren Anteilen. Im Dez. 2010 habe ich das Institut für Hypno-analytische Teilearbeit und Ego-State-Therapie in Nürnberg gegründet.
Marion Reimann
1962 geboren in Dresden, Diplom-Designerin, Integrative Klinische Kunst- und Kreativitätstherapeutin, berufsbegleitende Weiterbildung im Lösungsorientierten Malen, 1994 bis 2010 Kunsttherapeutin im Sächsischen Krankenhaus für Psychiatrie, Psychotherapie und Neurologie Großschweidnitz, seit 2009 Kunsttherapeutin in der Klinik am Waldschlößchen Dresden, Mutter von 4 Kindern
Kerstin Rothe
- Geboren 1956
- Studium der Theaterwissenschaft an der Theaterhochschule Leipzig, Abschluss als Diplom-Theaterwissenschaftlerin
- Ergänzende Ausbildung Darstellendes Spiel/Theaterpädagogik
- Freiberufliche Tätigkeit als Theaterpädagogin, Leitung verschiedener Theatergruppen und Theaterprojekte, Stückentwicklungen
- Lehraufträge für Theaterpädagogik
- verschiedene soziokulturelle Theaterprojekte, u.a. 2002 – 2007 Theaterprojekt "Jetzt kehr ich nicht mehr um" im Frauenschutzhaus Freiberg
- 2004 – 2006 Weiterbildung in Psychotraumatologie und Traumatherapie, Abschluss als Traumaberaterin (ZPTN)
- 2005 – 2008 Berufsbegleitende Weiterbildung Drama- und Theatertherapie, Abschluss als Drama- und Theatertherapeutin (DGfT)
- Seit 2009 ausgeübte Tätigkeit als Drama- und Theatertherapeutin in der Klinik am Waldschlößchen Dresden (Fachklinik für Psychosomatische Medizin Zentrum für Psychotraumatherapie)
- 2012 – 2013 Ergänzende Weiterbildung zur Stimmtherapeutin
Martina Rudolph
Fachärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Fachärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Traumatherapeutin (DeGPT, EMDRIA), (EMDR-) Supervisorin, Dozentin, Medizinische Sachverständige. Leitende Ärztin der Klinik am Waldschlößchen. Vorstandsmitglied der DGTD und der DGPM. Arbeitet seit über 15 Jahren mit schwersttraumatisierten Menschen, insbesondere mit Patient*innen mit schweren dissoziativen Störungen. Beschäftigt sich seit vielen Jahren mit den Hintergründen schwerer und organisierter Gewalterfahrungen.
Dr. med. Harald Schickedanz
Ärztlicher Direktor der DRV-Klinik Hüttenbühl, Bad Dürrheim
Jahrgang 1957, ist seit 1977 in Krankenhäusern angestellt tätig, seit 2016 als Ärztlicher Direktor der DRV-Klinik Hüttenbühl in Bad Dürrheim.
Als Internist, Psychosomatiker, Sportmediziner und Krankenhausbetriebswirt ist er leidenschaftlich interessiert an Veränderungs- und Heilungsprozessen in biologischen, psychischen und sozialen Feldern. In der Psychotraumatologie werden alle diese verschiedenen Perspektiven benötigt und gleichzeitig fokussiert.
Seit Mai 2021 erster Vorsitzender der DGTD e.V.
Dr. med. Kornelia Sturz
- Ärztin für Psychiatrie / Psychotherapie
- Fachärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
- Sozialmedizin
- Spez. Psychotraumatherapie (DeGPT)
- EMDR Therapeutin (EMDRIA)
- EMDR Supervisorin (EMDR Europe)
- Lehrtherapeutin und Supervisorin für Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie
Seit 1997 Aufbau und Leitung von Stationen bzw. einer Klinik zur Behandlung von Psychotraumafolgestörungen und psychischen Unfallfolgen.
Vorstandstätigkeit in der DGDT e.V., im Förderverein Traumanetz seelische Gesundheit e.V. und der DGPPR e.V.
Veröffentlichungen zur Behandlung von Traumafolgestörungen und Dissoziativen Störungen.
Seit 2008 Leitende Ärztin der Klinik am Waldschlößchen, Fachklinik für Psychosomatische Medizin, Zentrum für Psychotraumatherapie in Dresden. Dozentin und Supervisorin in tiefenpsychologischen Ausbildungsinstituten.
Klinik am Waldschlösschen

Die Klinik am Waldschlößchen, Fachklinik für Psychosomatische Medizin und Zentrum für Psychotraumatherapie, ist eine staatlich anerkannte Privatkrankenanstalt, die die Versorgungsqualität eines zugelassenen Krankenhauses erfüllt, sowie eine Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtung gemäß §111 SGB V. Sie verfügt über 82 stationäre und 4 tagesklinische Plätze, die PatientInnen kommen aus dem ganzen Bundesgebiet und darüber hinaus zur Behandlung.
Der Behandlungsschwerpunkt liegt in der Psychotherapie von komplexen Traumafolgestörungen nach sexueller und/oder körperlicher Gewalt (z.B. Überfälle, Verkehrsunfälle etc.) sowie nach Arbeitsunfällen. In der Klinik am Waldschlößchen wird mit einem hochindividualisierten und traumaspezifischen Ansatz das gesamte Spektrum der Erkrankungen des psychosomatischen Fachgebiets einschließlich schwerer dissoziativer Störungen behandelt, sei es als eigenständige Erkrankung oder als Komorbidität bei psychischen Traumafolgen. In der Psychotraumaambulanz der Klinik werden mit 150 Plätzen PatientInnen aller Störungsbilder behandelt, mit einem Schwerpunkt für die Behandlung von Traumafolgestörungen einschließlich der Behandlung von Geflüchteten nach schweren traumatischen Erfahrungen. Außerdem werden Gutachten mit Fragestellungen auf klinisch-psychologischem, neuropsychologischem, psychosomatischem und psychiatrischem Fachgebiet durchgeführt.
Im interdisziplinären Behandlungsteam arbeiten Ärzt*innen, Psycholog*innen, Neuropsycholog*innen, qualifiziertes Pflegepersonal / Co-Therapeut*innen, Körper-, Kunst-, Ergo- und Dramatherapeut*innen, Sozialarbeiterinnen sowie Physiotherapeut*innen engmaschig zusammen.